Vergleich: Thermomix TM6 vs. Monsieur Cuisine Connect

Wann immer ein Küchenvollautomat auf dem Markt erscheint, muss er sich quasi automatisch mit den beliebten Modellen von Vorwerk messen. Der Thermomix erfreut sich bei vielen Benutzerinnen und Benutzern großer Beliebtheit. Die vielseitigen Kochfunktionen und einfallsreichen Rezepte verwandeln selbst den größten Küchenmuffel in einen begeisterten Gourmet-Koch. Dabei verspricht der Thermomix einfachstes Kochen nach dem Geschmack des jeweiligen Besitzers oder der Besitzerin. Doch das Gerät an und für sich ist nicht ganz billig. Aktuell zahlt man für den neuesten Thermomix, den TM6, stolze 1.359 Euro. Dafür bekommt man bereits einen älteren, gebrauchten Kleinwagen.

Somit ist der Thermomix quasi das iPhone unter den Küchengeräten. Denn genau wie bei dem Marken-Smartphone gibt es auch beim Thermomix Konkurrenz, die um einiges günstiger ist. Wir vergleichen den Thermomix TM6 mit dem tausend Euro günstigeren Monsieur Cuisine Connect von Silvercrest. Da wir allerdings bereits einen ausführlichen Test zum TM6 gemacht haben, werden wir hier nur kurz auf die Eingeschaften des TM6 eingehen, und uns eher auf den Vergleich der beiden Geräte fokussieren.

Thermomix TM6 vs. Monsieur Cuisine Connect: Das Design

Keine Frage. Beim Vergleich des Designs zwischen den Modellen Thermomix TM6 vs. Monsieur Cuisine Connect macht dem Premium-Gerät so schnell keiner etwas vor. Die gesamte Ausstattung des Thermomix wirkt hochwertig verarbeitet, modern und schlank. Das runde Design verschafft der Küchenmaschine ein tolles Finish, welches sich darüber hinaus gut verarbeitet anfühlt. Eingesetzte Lichtakzente wirken aufgeweckt und frisch. Besonders das Design des Haupt-Kochtopfes ist zeitlos und erinnert an ältere Modelle. Das Display ist angenehm groß und der entsprechende Knopf zur Bedienung punktet mit einem guten Druckpunkt. Technisches Highlight sind die beiden Greifarme, die den Topf automatisch fest verschließen, sobald man mit dem Gerät kocht.

Im Gegensatz zum TM6 wirkt der Monsieur Cuisine Connect beinahe klobig. Er ist relativ schwer und nimmt in der Küche um einiges mehr Platz ein, als sein teurer Kollege. Saugnäpfe an den vier Füßen des Gerätes sorgen aber immerhin dafür, dass er nicht verrutscht. Zudem muss man den Topf mit beiden Händen aus der Halterung nehmen, um ihn benutzen zu können. Das Einrasten des Deckels passiert über einen einfachen Drehmechanismus. Auch wirken die Ränder des Displays etwas dicker, als beim TM6 und das Rad zum Einstellen von Hitze und Drehgeschwindigkeit hat ab und zu etwas Spiel.

Thermomix TM6 vs. Monsieur Cuisine Connect: Die Ausstattung

Wo der Monsieur Cuisine Connect im Vergleich mit dem Thermomix TM6 allerdings punkten kann, ist die Ausstattung, mit der er geliefert wird. Nicht nur ist diese ebenso umfangreich, wie beim TM6, sondern sie fühlt sich teilweise sogar hochwertiger an. Mitgeliefert wird ein Knethaken, ein Spachtel, ein Kocheinsatz für Reis oder Gemüse, und außerdem ein Dampfgarer, welcher insgesamt über zwei Stufen für Essen verfügt. Alle Teile passen ohne Probleme in das Gerät und lassen sich sogar im Geschirrspüler reinigen. Außerdem wirken sie robust und halten selbst längere Koch-Sessions bei hohen Temperaturen ohne Probleme aus. Das einzige was im Vergleich zum Thermomix fehlt, ist ein physisches Kochbuch. Allerdings kann mittels QR-Code eine Auflistung aller Basisrezepte gefunden werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, alle Teile des Gerätes sperarat im Shop nachzukaufen, falls doch einmal etwas kaputt gehen sollte.

Der Thermomix hingegen liefert ein Kochbuch mit Basic-Rezepten. Und natürlich gibt es auch hier Zubehör. Ähnlich wie bei dem Cuisine Connect erwartet den Nutzer oder die Nutzerin beim Kauf ein Kneteinsatz, Kocheinsatz für Gemüse oder Reis, ein zweistufiger Dampfgarrer, ein Spachtel und zusätzlich ein anti-spritz Aufsatz für den Kochtopf. Vorwerk bietet darüber hinaus noch eine Reihe an zusätzlichem Zubehör an, welches man beim Cuisine Connect vergeblich sucht. So finden sich spezielle Putz-Utensilien, kleine Tässchen für Muffins oder spezielle Brot-Backformen im Shop des Herstellers. Sogar passende Dessert-Teller und Messer zum Kochen lassen sich separat kaufen.

Thermomix TM6 vs. Monsieur Cuisine Connect: Die Benutzung

Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Küchenvollautomaten sollte natürlich eine einfache Bedienung sein. Und hier liegt der Thermomix klar vorne. Denn tatsächlich kann man dank des schnellen Prozessors und des großen Touch-Displays nach Belieben suchen, was man gerne als nächstes Kochen würde. Das Gerät reagiert schnell und zuverlässig und gibt einem wirklich kleinschrittige Anweisungen, damit das Gericht auch garantiert gelingt. Für eine ausführliche Beschreibung des Kocherlebnisses mit dem TM6 könnt ihr einmal hier klicken.

Als Nutzer erwartet man natürlich, dass bei dem günstigeren Gerät irgendwo ein starker qualitativen Unterschied zwischen dem 1.359 Euro teuren und dem 388,94 Euro Gerät auftaucht. Und tatsächlich zeigen sich in der Benutzung des Cuisine Connect zwei größere Unterschiede. Zum einen ist das Display des Connect Gerätes bei weitem nicht so empfindlich und präzise, wie das des Thermomix. Öfters verzögert sich die Reaktion, wenn das Gerät im Hintergrund noch arbeitet, oder Eingaben werden nicht direkt wahrgenommen. Das kann gerade bei längeren Koch-Sessions schon recht anstrengend werden. Im Monsieur Cuisine Connect ist ein Tablet-Prozessor eingebaut, der allem Anschein nach nicht mehr State of the Art ist.

Tolle Größe – nicht so tolle Waage

Ähnliches gilt für die eingebaute Waage. Diese ist zwar präzise, aber sie ist leicht verzögert. Manchmal braucht es bis zu zwei Sekunden, bis die Waage das aktuelle Gewicht im Inneren des Mixtopfes angibt, sodass man aufpassen muss, nicht zu viel hineinzugeben. Im Vergleich vom Thermomix TM6 vs. Monsieur Cuisine Connect zieht letzterer hier also den Kürzeren. Denn die Waage des TM6 misst punktgenau und zeitgleich mit dem Befüllen. Ansonsten lassen sich Rezepte jedoch ebenso schnell finden, wie beim Thermomix. Die Anleitungen sind verständlich und kleinschrittig, so, wie man es sich von einem Küchenhelfer wünscht. Zu den restlichen Software-Gegebenheiten des Cuisine Connect kommen wir gleich noch einmal ausführlicher.

Was allerdings positiv im Alltagstest auffällt, ist die Größe des Mixtopfes des günstigeren Geräts. Mit seinen drei Litern Fassungsvermögen ist der Cuisine Connect spürbar größer als der Thermomix. Und wenn man mal für zwei Tage kochen möchte, stößt man im TM6 schnell an seine Grenzen, während der Cuisine Connect kompromisslos abliefert. Gleichzeitig muss man dazu sagen, dass der Cuisine Connect vom Motor schnell mal laut wird. Allerdings sind solche Geräte bekannt dafür, dass man sie auch unbeaufsichtigt kochen lassen kann und das gilt auch für den Connect. Sobald man aus der Küche tritt, ist das Surren des Motors also auch kein Problem mehr.

Reinigung

Während der TM6 eine extra Reinigungsfunktion hat, kann der Cuisine Connect immerhin mit dem herausnehmbaren Messer punkten. Ansonsten kann man das Gerät auch einfach auf eine hohe Stufe stellen und vorher selbst Spülmittel und Wasser einfüllen. In die Spülmaschine darf im Übrigen alles, bis auf den Mixbehälter selbst, da er unten mit elektrischen Verbindungsstellen ausgestattet ist. Für die Reinigung des Deckels und des Garaufsatzes sollte man vorher die Gummidichtungen entfernen.

Wie bereits erwähnt reinigt sich der Thermomix mittels einer entsprechenden Einstellung selbst. Das Messer kann alternativ ebenfalls herausgenommen werden und, auch der Mixtopf darf in die Spülmaschine. Hier ist ebenfalls auf eventuell abnehmbare Gummidichtungen zu achten. Alles in allem lassen sich aber beide Geräte unkompliziert und einfach reinigen. Den Kauf einer Spülbürste für das Innere der Töpfe empfehlen wir so oder so.

Thermomix TM6 vs. Monsieur Cuisine Connect: Rezepte und App

Wie bereits in unserem Test ausführlich besprochen, kommt der TM6 mit einer Premium-Software-Unterstützung daher, welche allerdings mit einem Abo-Modell immer wieder bezahlt werden muss. Für 36 Euro im Jahr hat man dafür aber Zugriff auf über 7.500 Rezepte allein aus den deutschen digitalen Kochbüchern und kann zum Beispiel auch eine Einkaufsliste erstellen, die sich mit der zugehörigen Smartphone-App verbindet. Cookidoo von Thermomix ist sicherlich ein Muss für alle, die den TM6 komplett ausreizen wollen. Genaueres findet ihr hier.

Cuisine Connect App mit Macken

Im Moment hat die App des Monsieur Cuisine Connect noch öfters ihre Macken. Selbst mit einem Kunden-Konto muss man sich bei jedem Öffnen der App erneut einloggen. Und auch das klappt nicht immer zuverlässig. Leider lassen sich Rezepte nicht auf den Monsieur Cuisine Connect direkt spielen, sondern man kann sie lediglich in der App betrachten. Inzwischen landen die ausgewählten Rezepte immerhin auf der Einkaufliste, wenn man sie anklickt. Alternativ ist das Zuschicken der Rezepte per Mail möglich. Dennoch gibt es noch immer teilweise verbuggte Ansichten und falsche Bilder zu Gerichten. Silvecrest gab in der App an, die Anwendung weiterhin verbessern zu wollen.

Natürlich kann man sich wahlweise auch einfach so die Rezepte heraussuchen, und sie „per Hand“ mit dem Gerät nachkochen. Aber wenn man sich schon mit einem Konto an dem Cuisine Connect Gerät einloggt, sollten die Rezepte im Idealfall auch mit dem Gerät verbunden werden. Voreingestellt sind übrigens um die 500 Rezepte, welche sich von Anfang an auf dem Gerät befinden. Hier finden sich zumindest viele Klassiker wie Maccaroni and Cheese oder Pizzateige.

Was man den Rezepten nicht vorwerfen kann, ist das sie eintönig wären oder nicht schmecken würden. Eigentlich findet sich stets ein neues Rezept, und in den allermeisten Fällen gibt es an dem Geschmack nichts auszusetzen. Selbst im Garer werden alle Zutaten ordentlich durchgekocht, was wir im Thermomix auch schon einmal anders erlebt haben. Schön ist es ebenfalls, dass die App, auch wenn sie ihre Problemchen hat, saisonale Vorschläge und Kochideen bereithält und man direkt alle News zum Gerät in der App findet.

Außerdem kann die Community eigenständig Rezepte einstellen, was ebenfalls ein nettes Gimmick ist, das die Rezepte noch einmal um einiges erweitert. Ein wenig schade ist, dass es keine Unterteilung in günstige/schnelle oder schwierige Rezepte gibt, wie das bei Cookidoo der Fall ist. Einige Rezepte des Cuisine Connect sind sehr zeitintensiv und kompliziert. Eine entsprechende Markierung der Rezepte würde im Alltagsstress helfen.

Fazit

Letztlich bleibt festzuhalten, dass der Thermomix der unangefochtene König der Küchengeräte bleibt. Gerade Design, Handling und die vielen tausend Rezepte machen ihm zum perfekten Allrounder für die Küche. Man entdeckt immer neue Lebensmittel, Anreize und Ideen, die man beim Kochen noch nicht ausprobiert hat. Zudem lässt sich unkompliziert mit dem Gerät arbeiten und man bekommt wirklich das Gefühl, einen Premium-Küchenhelfer zu besitzen.

Allerdings sollte man die Konkurrenz nicht unterschätzen. Auch wenn der Monsieur Cuisine Connect nicht so fancy aussieht wie der TM6 und manchmal seine Macken bei der Bedienung hat, kocht er dennoch sehr leckere Rezepte. Und das ohne viel Aufwand. Die Reinigung ist einfach, das Zubehör robust und schnell einsatzbereit. Man muss keine langen Kurse belegen oder überhaupt Ahnung vom Kochen haben, um mit dem Gerät eine ordentliche und vor allem frische Mahlzeit auf den Tisch zu stellen. Letztlich bleibt die Frage, wozu genau man die Küchenmaschine nutzen möchte. Will man ausschweifende und exotische Rezepte für Bekannte und Freunde kochen? Oder reichen abwechslungsreiche Rezepte für die eigene Küche? Auch wenn der Cuisine Connect nicht mit der gleichen Schnelligkeit oder Einfachheit wie der aktuelle Thermomix arbeitet, macht das Kochen mit ihm dennoch Spaß und mit dem 1.000 Euro Preisunterschied zwischen den beiden Geräten sollte man sich zweimal überlegen, ob der bessere Komfort und die etwas größere Auswahl an Rezepten einem das Geld wert sind.

Übrigens scheint der Cuisine Connect auch bei Kundinnen und Kunden beliebt zu sein. Denn der Küchenhelfer von Silvercrest war zuletzt immer wieder schnell vergriffen, was unter anderem auch daran liegen mag, dass aufgrund von COVID-19 viele Personen ohnehin eher zu Hause essen und entsprechend mehr kochen.


Images by Leonie Werner


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