Zwölf Presseverlage – darunter Axel Springer und Burda – haben sich darauf geeinigt, dass die Verwertungsgesellschaft VG Media das Leistungsschutzrecht für Presseverlage durchsetzen darf. // von Tobias Schwarz
Ein halbes Jahr nachdem das im Vorfeld kontrovers diskutierte Leistungsschutzrecht für Presseverlage in Kraft trat und dann ungenutzt blieb, haben sich zwölf deutsche Presseverlage entschieden, dass Gesetz mit Hilfe der Verwertungsgesellschaft VG Media durchzusetzen. Auffällig ist aber, dass neben Axel Springer und Burda kaum große Medienhäuser sich entschieden haben, für die Veröffentlichung von Zeitungsartikeln im Web eine Lizenzgebühr zu erheben. Bisher wurde die VG Media von 13 privaten TV- und Hörfunkunternehmen getragen. Jetzt werden die Presseverlage 50 Prozent der Verwertungsgesellschaft übernehmen und den Tarif für die Nutzung definieren. Mit dabei sind u.a. Funke (Hamburger Abendblatt), DuMont Schauberg (Kölner Stadtanzeiger), Aschendorff (Westfälsiche Nachrichten), der Münchner Zeitungsverlag (Münchner Merkur) und die Rheinisch-Bergische Verlagsgesellschaft (Rheinische Post). Laut der dpa haben sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Spiegel, die Zeit und die Süddeutsche Zeitung gegen eine Beteiligung entschieden. Andere Verlage haben noch offengelassen, ob sie künftig ihre LSR-Ansprüche durch die VG Media vertreten lassen wollen. Experten rechnen nun mit einem Rechtsstreit, da wichtige Details – z.B. die Länge des lizenzfreien Snippettext – im Gesetzestext fehlen.
In unseren Lesetipps geht es heute um Diekmanns digitalen Masterplan für Springer, der erste Google Glass-Porno, Googles TV-Stick Chromecast, das TV-Studio der Berliner Factory und Telefonica kauft E-Plus. Ergänzungen erwünscht.
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Gestern trafen sich die Parteien Springer und Google zum „UDLdigital-Talk LSR“. Ob es zum großen Showdown kam oder nicht, erfahrt Ihr vom Isarmatrosen Tobias Schwarz.
Am gestrigen Donnerstag Abend trafen sich im Berliner BASE_camp Springer-Außenminister Christoph Keese und Kay Oberbeck, Leiter Unternehmenskommunikation bei Google Deutschland, um über das geplante Leistungsschutzrecht für Presseverlage zu reden. Vor den Augen von Moderator Cherno Jobatay und allerlei deutscher Internet-Prominenz, entspann sich eine auffallend unemotionale Debatte um den viel kritisierten Gesetzesentwurf.
Neue Mitarbeiter auf sozialen Medien zu suchen ist nicht mehr unbedingt ein Experimentierfeld. Viele Arbeitgeber trauen sich inzwischen in den direkten Dialog mit den Internetnutzern zu treten.
Es hat sich viel getan in den letzten Jahren in Sachen Social Media und HR. Die Personalabteilungen nutzen die Facebook- und YouTube-Auftritte ihrer Arbeitgeber mehr und mehr um für Nachwuchs zu sorgen. Satte 71 Prozent der Befragten einer Social-Media-Recruiting-Studie gaben dieses Jahr beispielsweise an, die Unternehmenskanäle zur Nachwuchsbeschaffung genutzt zu haben. Das sind 13 Prozent mehr als im letzten Jahr und ist definitiv ein Fortschritt.
Gestern noch im TV-Tipp, ist die Doku „Bild.Macht.Politik“ inzwischen bereits auf YouTube online. Im Rahmen der Reihe „Die Story“ haben sich Christiane Meier, Sascha Adamek und Ulrike Schweitzer mal mit der BILD beschäftigt. Ob die BILD-Zeitung seriös oder nach wie vor ein Gossenblatt ist, ist die Frage, die im Zentrum steht. Mit viel Augenmerk ist man dabei auf den ein oder anderen Skandal eingegangen, den die Boulevardzeitung oftmals auch unbewiesen losgetreten hat, jedoch ohne ausreichend Kritik an die Springer-Leute selbst.