Kaum ist die Übernahme besiegelt, gibt Facebook schon die ersten Instagram-Filter für Facebook-Profilfotos aus. Natürlich sind die wichtigsten Elemente wie der „Schwan“, die „Bro-Geste“ und die „Badezimmer-Reflexion“ bereits im ersten Update erhältlich.
„Es ist der besondere und fortwährende Irrtum des menschlichen Begreifens, mehr durch Bestätigung als durch Verneinung bewegt und begeistert zu werden.“ Francis Bacon,1620.
Eine Echokammer ist ein nach akustischen Gesetzen gestalteter Raum, der besondere Hall- und Echoeigenschaften aufweist. In einer trivialisierten Form der Medientheorie, die zum Teil im Feuilleton-Jargon oder bei halbgaren Medienwissenschaftlern anzutreffen ist, bezeichnet dieser Begriff ein Phänomen, das in der Wissenschaft als confirmation bias bezeichnet wird. Damit wird die psychologische Erkenntnis umschrieben, dass Menschen aus der Vielzahl an einströmenden Informationen diejenigen aussuchen, die die eigenen Erwartungen und das Vorwissen bestätigen und diejenigen Inhalte, die dieser Haltung widersprechen, werden ausgefiltert.
Der Psychologe Leon Festinger hat in seiner Theorie der Kognitiven Dissonanz dargelegt, dass Menschen dazu neigen, widersprechende Informationen oder Aktivitäten aufzuheben bzw. auszulöschen, weil die Widersprüche innere Erregung auslösen. Man kann also auf der Basis dieser psychologischen Begründung behaupten, dass Menschen emotionale Spannung abbauen, wenn sie Widersprüche auflösen. So etwas ist neulich geschehen, als zahlreiche Tweets mit kritisierten Zitaten vom zukünftigen Bundespräsidenten Gauck auftauchten…
In Deutschland soll die Freiheit der Wikipedia durch ein automatisiertes Jugendschutz-Filter für Bilder eingeschränkt werden. Dieses Selbstbeschränkung kommt direkt von der amerikanischen Wikimedia Foundation und könnte zur Abspaltung der deutschen Online-Enzyklopädie führen. In Italien kommt es noch dicker: Ein neues Gesetz über Abhörmaßnahmen könnte das Ende des Internets bedeuten, wie wir es im Westen kennen. Chinesische Verhältnisse scheinen langsam weltweit einzukehren:
Es scheint so, als wäre das Internet ein Lackmus-Test für einige Demokratien bzw. Staaten, die diese Regierungsform bisher erfolgreich simulierten.
Auf der TED Longbeach im Februar 2011 hat Eli Pariser für Furore gesorgt: Vor versammelter Webprominenz forderte er Sergey Bring und Larry Page von Google auf, die Algorithmen der Ergebnispräsentation ihrer Websuche kontrollierbar zu gestalten. Denn er hatte festgestellt, dass die Personalisierung der Suchergebnisse anhand früherer Klicks zu einer einengenden Weberfahrung führen soll. Denn Webfirmen wie Google und Facebook beobachten sehr genau welche Links man klickt und welche man links liegen liegen lässt. Anhand des eigenen Verhaltens auf diesen Websites ordnen Google und Facebook die Inhalte zukünftig genauso wie es aus Sicht der erkannten Präferenzen für uns am wahrscheinlichsten ist, dass uns Inhalte interessieren könnten.
Ein ähnliches Verfahren kennen wir von den Einschaltquoten. Auch dort wird das tatsächliche Sehverhalten der TV-Zuschauer gemessen und dann werden sogenannte Programmschienen etabliert, die die Bedürfnisse der Zuschauer besonders gut erfüllen sollen. Das Ziel ist natürlich ein hohes Ranking bei den Einschaltquoten, zum einen um mehr Werbung zu verkaufen und zum anderen, um den Verantwortlichen Argumente an die Hand zu geben, von Erfolg oder gutem Journalismus zu sprechen. Die Printwelt der Zeitungen und Zeitschriften kennt Ähnliches aus dem Umfeld er Copytests. Im allerdings geschieht all dies ständig und in Echtzeit, sodass eine Änderung des eigenen Klickverhalten auch Auswirkungen auf die zukünftige Präsentation der Inhalte bei Google und Konsorten hat… Weiterlesen »
Soeben bin ich auf Tweetranking aufmerksam geworden. Ein Dienst von Holger Schimdt, bei dem es um folgendes geht:
„Auf Tweetranking können Twitterer andere Twitterer empfehlen und ihnen dabei Kategorien zuordnen, also eines oder mehrere Themen nennen, zu denen der Twitterer Interessantes schreibt. Auf diese Weise entstehen nach Kategorien aufgeteilte Ranglisten empfohlener Twitterer, sortiert nach der Zahl der Empfehlungen.“
Einfach mit dem eigenen Twitter-Login anmelden und gute Twitterer empfehlen. Wer die Blogpiloten mag, empfiehlt am besten @blogpiloten :-)