Roborock H7 im Test: Handsauger mit Kraft und Ausdauer

Saugroboter erhöhen den Komfort in den eigenen vier Wänden ungemein. Doch Ecken bleiben für sie meist unerreichbar. Handsauger schaffen da Abhilfe. Mit dem Roborock H7 gibt es nun ein neues Haushaltshelferlein mit großem Akku und starker Leistung. Konnte der Hersteller seinen Debütanten sinnvoll weiterentwickeln? Ich habe das handliche Produkt im Alltag getestet.

Optisch orientiert sich der Roborock H7 an Dyson-Produkte

Die Zeit der schnöden Staubsauger ist vorbei. Während die Produkte in den vergangenen Jahrzehnten eher trist und grau aussahen, kommen aktuelle Modelle futuristisch und farbenfroh daher. Bereits beim Roborock H6 hat sich der Hersteller beim großen Konkurrenten Dyson inspirieren lassen. Auch der H7 überzeugt auf dem ersten Blick durch ein hochwertiges Design. Besonders Zusatzkomponenten wie das matt rote Boden-Saugrohr aus Aluminium, der robuste Flex-Schlauch oder die rotierenden Bürsten machen eine gute Figur.

Mit Abmaßen von 28 x 11 x 23 Zentimetern und einem Gewicht von 1,5 Kilogramm ist er kompakt und durchaus handlich. Im unteren Bereich befindet sich ein großer 500 Milliliter fassender Staubtank, dessen Inhalt durch ein mehrstufiges, auswaschbares Filtersystem vor Kontakt mit dem starken Motor bewahrt wird. Allergiker freuen sich über einen optional montierbaren Staubbeutel. Ein kleines 1,3 Zoll großes OLED-Display liefert Informationen zu Akkulaufzeit sowie Saugmodus. Der lässt sich über einen per Daumen erreichbaren Gummitaster einstellen. Ein etwas wackeliger Pistolen-Trigger startet den Saugmotor, ein kleiner Sperr-Knopf auf der linken Seite stellt ihn auf permanent.

Roborock H7 Seitenansicht
Der Roborock H7 ist kompakt und angenehm leicht. Image by Jonas Haller

Roborock H7 bietet drei Leistungsstufen mit bis zu 160 Airwatt

Das wichtigste Kriterium beim Saugerkauf ist zweifelsohne die Saugleistung: Der Hersteller lässt sich beim Roborock H7 nicht lumpen. Trotz Akkubetrieb liefert der Motor eine Maximalleistung von 480 Watt. Davon kommen dann 160 Airwatt an Saugleistung an. Die tristen Zahlen überzeugen im Alltag. Während sich mit der geringsten Stufe nur kleine Härchen entfernen lassen, dreht das Gerät im Powermodus voll auf: Selbst schwer zugängliche Ecken befreit der Roborock H7 dann mühelos von Staub.

Auch Langflorteppiche werden mittels antistatischer, selbstrotierender Carbonfaserbürste zuverlässig von allerhand Unrat befreit. Milben und ihre Hinterlassenschaften lassen sich mit einem passenden Aufsatz von Matrazen entfernen. In der zweiten Stufe variiert der Sauger seine Leistung in Abhängigkeit des Untergrunds: Auf Teppichböden erhöht der Roborock H7 die Saugkraft spürbar.

Die vorhandene Verlustleistung resultiert aus dem fünf-lagigen Luftfiltersystem. Die HEPA-Filter halten 99,9 Prozent der Partikel bis zu einer Größe von 0,3 Mikrometern von der Umgebung fern. Damit verbessert sich besonders für Allergiker die Umgebungsluft. Geleert wird per Fallklappe im Boden, die im Test allerdings etwas Präzision vermissen lässt. Nach dem Saugen lässt sich das Filtersystem unkompliziert mit Wasser auswaschen und trocknen.

Roborock H7 Teppich
Je nach Untergrund erhöht der Roborock H7 die Saugleistung. Image by Jonas Haller

Ausdauernder Lithium-Polymer-Akku mit bis zu 90 Minuten Saugzeit

Währenddessen gilt es den Energiespeicher zu laden. Der ist mit 80 Wattstunden respektive 3.610 Milliampere Stunden ausreichend groß und liefert im Alltagstest Strom für die Reinigung einer durchschnittlich großen Wohnung. Im Energiesparmodus, genannt Eco, sind sogar 90 Minuten Laufzeit drin. Sinnvoll ist allerdings die saugstärkere zweite Stufe, mit der sich der Roborock H7 rund 45 Minuten betreiben lässt. In der höchsten Stufe ist der Akku bereits nach rund 10 Minuten leer.

Möglich macht diese gleichmäßig hohe Energieabgabe ein Lithium-Polymer-Modul, das recht voluminös daher kommt. Es lässt sich mit dem mitgelieferten Netzteil innerhalb 2,5 Stunden vollladen. Klingt erst einmal lang, allerdings konnte der Ladevorgang gegenüber dem Vorgänger Roborock H6 um 40 Prozent reduziert werden. Im Lieferumfang befindet sich zudem eine praktische Wandhalterung, die das Laden über Kontakte erlaubt. Außerdem lassen die verschiedenen Aufsätze hierüber sinnvoll verstauen.

Roborock H7 Display
Auf dem OLED-Display zeigt der Roborock H7 die Restlaufzeit an. Image by Jonas Haller

Fazit Roborock H7: Preiswerter Multifunktions-Sauger mit langer Akkulaufzeit

Die Zeit der sperrigen Kabelstaubsauger ist vorbei. Akkusauger bieten mittlerweile eine ähnliche Leistung und sind erschwinglich. So auch der Roborock H7. Er ist eine gelungene Weiterentwicklung des Roborock H6 – auch wenn die Neuerungen im Detail stecken. So gefallen Saugleistung und Akkulaufzeit der beiden ersten Stufen. Auch die vielfältigen Aufsätze ermöglichen einen variablen Einsatz etwa auf dem Boden, im Bett oder im Auto.

Nicht nur optisch kann sich der Roborock H7 mit den Branchengrößen von Dyson messen. Für 399 Euro gibt es eine ähnliche Ausstattung für weniger Geld. Und so lohnt sich der vielseitige Akkusauger besonders für Sparfüchse, die ein leistungsstarkes Gerät für einen angemessenen Preis nutzen wollen.

Den Roborock H7 ist auch eine gute Ergänzung zum Saugroboter Roborock S6 MaxV (Provisionslink)


Images by Jonas Haller

arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz und erforscht unter anderem 3D-Druckverfahren. Die technische Vorschädigung tut dem Interesse zum mobilen Zeitgeschehen und der Liebe zur Sprache jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Durch die Techsite HTC Inside ist er zum Bloggen gekommen. Zwischendurch war er auch für das Android Magazin aktiv. Privat schreibt er auf jonas-haller.de über die Dinge, die das Leben bunter machen. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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