Altersvorsorge: der richtige Mix für einen sorglosen Ruhestand

Wie real Altersarmut in Deutschland tatsächlich ist, kann man sich bei einem Spaziergang am Wochenende leicht bewusst machen. Am Hamburger Elbstrand oder im Englischen Garten in München. Überall wo das flanierende Wochenendpublikum seine PET-Flaschen abstellt, sammeln andere sie wieder auf. Vor allem ältere Menschen und viele Frauen. Dass die gesetzliche Rente in Deutschland allein nicht mehr ausreicht, um sein Leben im Alter zu finanzieren, ist hinlänglich bekannt. Laut Statista glauben über 21 Millionen Deutsche, dass sie nicht über eine ausreichende Altersvorsorge verfügen. Und diese Sorgen sind berechtigt, wenn man sich die aktuelle OECD-Studie anschaut.

Das deutsche Rentensystem läuft gar nicht rund

Im europäischen Vergleich schneidet das deutsche Rentensystem ziemlich schlecht ab. In den meisten Mitgliedsländern gibt es eine Mindestrente. Hierzulande gibt es so etwas nicht, was im Alter vor allem Geringverdiener und Frauen zu spüren bekommen. Und die Politik? Die reagiert auf diese besorgniserregenden Entwicklungen seit Jahren eher unbeholfen.

Glücklicherweise besteht die Altersvorsorge nicht nur aus der gesetzlichen Rentenversicherung, also der staatlichen Rente. Für das Alter lässt sich ebenfalls staatlich gefördert, betrieblich und privat vorsorgen. Diese zusätzlichen Absicherungen sind vernünftig und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Rund 16 Millionen Riester-Verträge haben die Deutschen mittlerweile abgeschlossen. Aber auch hier fordert beispielsweise der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), dass die Riester-Rente einfacher werden müsse, um mehr Menschen als bisher zu erreichen.

Tatsächlich sind die am meisten verbreiteten Geldanlagen zur Altersvorsorge immer noch das Sparbuch, Tagesgeld und Festgeld-Konto, obwohl die Zinsen hier seit Jahren im Keller sind. Aber auch Immobilienbesitz wird zunehmend beliebter, wenn es um das Thema Absicherung im Alter geht. Hier sind leider die Anschaffungskosten schon ein großes Hindernis für viele.

Dennoch gibt es eine Reihe von Anlagemöglichkeiten, die sich auch Menschen mit vergleichsweise kleinem Einkommen leisten können. Versicherungsexperten raten dabei immer zur individuellen Altersvorsorge. Also einer Mischung aus Anlagemöglichkeiten, die dem eigenen Geldbeutel und den jeweiligen Vorstellungen vom Alter entsprechen.

Die besten Alternativen: Fonds-Rente, Edelmetalle und Bausparvertrag

Es müssen ja nicht gleich Aktien oder Kryptowährungen sein. Sparer mit geringerem Budget können beispielsweise in Fonds investieren. Doch während der Finanzkrise vor zehn Jahren hat diese spekulative Anlageform stark an Vertrauen eingebüßt. Außerdem sind viele Anleger inzwischen auf die Idee gekommen, ihr Geld lieber in Edelmetalle wie Gold zu stecken als in die Riester-Rente. Gold als natürliche Ressource und wichtiger industrieller Rohstoff gilt als krisensicher.

Als ebenfalls krisenbewährtes Produkt hat sich inzwischen auch der Bausparvertrag sein Ansehen in der Anlegerlandschaft zurückerobert. Vom Spottobjekt zur doppelt vorteilhaften Investition, die einerseits lohnend verzinst ist und andererseits ein Darlehen mit günstigen Kreditzinsen in Aussicht stellt. Sparer müssen sich immer die Frage stellen, wie sie selbst vorsorgen können. Denn nicht alles, was allgemein beliebt ist, muss für jeden genauso passend sein. Deshalb gilt es sich vorher klar zu werden, wie die eigene Risikobereitschaft und die Vorstellungen vom eigenen Alter mit dem monatlichen Budget zusammenpassen, das man für die Altersvorsorge vorgesehen hat.

Welches Budget fließt in die Rente?

Rentner benötigen im Durchschnitt 80 Prozent ihres letzten Einkommens, wenn sie keine Einbußen bei ihrem Lebensstandard hinnehmen wollen. Aber mit welcher monatlichen Summe sind die Deutschen bereit, für diese Sicherheit im Alter vorzusorgen? Durchschnittlich 200 Euro im Monat würden die meisten Sparer, für ihren Ruhestand beiseitelegen, doch nicht immer steht dieser Betrag zur Verfügung.

Um die richtige Mischung aus den verschiedenen Rentenprodukten für sich zu ermitteln, sollten sich Sparer also zunächst einmal die Frage stellen, welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, wie lange man sparen will oder noch kann und wie viel Geld am Ende zusammen kommen soll. Auf der anderen Seite sollten Anleger ihre Risikobereitschaft überprüfen und ob sich die finanzielle Situation ändern könnte. Für knapp 80 Prozent der Deutschen ist die Sicherheit bei der Altersvorsorge das oberste Gebot.

Sicherheit versus Rendite: die richtige Mischung macht‘s

Die besten Anlageformen muss also jeder gemäß seinen individuellen Wünschen und Möglichkeiten selbst herausfinden. Dennoch kann eine klassische Verteilung der monatlichen Sparrate auf eine möglichst sichere, aber niedrig verzinste Anlage und eine etwas risikoreichere Anlage nicht schaden. So wäre etwa eine Kombination aus Kapital- beziehungsweise Rentenversicherung einer Bank und ein Aktienfonds, etwa ein Indexfonds, eine bewährte Möglichkeit, um auf längere Sicht zu einer stabilen Rente zu kommen.

Welcher Mix sich am besten eignet, hängt aber wie gesagt von einer Reihe verschiedener Faktoren ab, die man berücksichtigen muss. Eines ist allerdings völlig sicher: wer nicht selbst für seine Rente vorsorgt, muss im Alter mit dem leben, was von der Rentenkasse noch übrig ist – einen rosigen Ruhestand muss man sich ansparen.

Dieser Artikel erschien in Zusammenarbeit mit der Beko Käuferportal GmbH.


Huy Phan / Unsplash.com

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