In unseren Lesetipps geht es heute um das kommende Ende von Twitter, Cybersecurity, Social Media in China, der digitale Vatikan und WhatsApp. Ergänzungen erwünscht.
TWITTER Mashable: Twitter’s darkest hour is now: Hinter dem wirklich inzwischen phänomenalen Absturz von Twitter könnte natürlich auch System stecken. Indem Jack Dorsey Twitter erst einmal alles auf Neuanfang setzt, kann alles was danach kommt ja nur noch als Fortschritt gedeutet werden. Oder so ähnlich. Der Dienst hat sich seit Jahren nicht weiterentwickelt, sämtliche Neuerungen dienten mehr Werbetreibenden als NutzerInnen und mit Jack Dorsey durfte dann auch der letzte Twitter-Gründer es einmal versuchen, wobei es einen Grund gab, warum er bisher nicht ans Ruder gelassen wurde. Wir sehen gerade einen Dienst sterben. Twitter wird wohl bald das neue MySpace sein.
CYBERSECURITY MIT Technology Review: Creating a More Resilient Cyber Infrastructure: In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft sind Daten stets im Fluss. Da auch Kriminalität sich ins Netz verlagert, werden wir noch öfters Datendiebstähle sehen. Und wenn bei größeren Unternehmen geklaut wird, werden auch die geklauten Datenmengen größer – sogenannte Megabreaches. David Talbot fragt sich, wenn Unternehmen schon nicht den Diebstahl von Daten verhindern kann, wie gehen sie dann damit um?
CHINA BBC News: China’s social media search for stolen children: Ein mir vollkommen unbekanntes Problem in China ist die Entführung von Kleinkindern, die auf einem finanziell lukrativen Schmarzmarkt gehandelt werden (ein Mädchen kostet 8.000 US-Dollar, Jungs werden für das Doppelte gehandelt). Das Ganze ist ein unmenschliches System, auf das die chinesischen Behörden jetzt auch im Internet aufmerksam machen. Vor allem die sozialen Medien werden genutzt, um entführte Kinder wieder aufzuspüren.
VATIKAN Politico: The Pope’s digital guru: Hinter jedem Vertreter Gottes auf Erden steht ein Mann, der auf Twitter angemeldet ist. Seit ein paar Jahren schon nutzt auch der Vatikan die sozialen Medien um die Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen. Verantwortlich dafür ist Antonio Spadaro, den Jacopo Barigazzi auf Politico.eu genauer vorstellt. Spannend ist, dass wohl niemand mehr mit dem Papst unterwegs ist als Spadaro. Den Wert seiner Kommunikation wird man erst in der Zukunft rückblickend beobachten können, aber er ist ein online kommunizierender Zeuge der Führung der katholischen Kirche im 21. Jahrhundert.
WHATSAPP iGyaan.in: What’s Next for WhatsApp?: WhatsApp gehört zu den bekanntesten Messengern, die es heutzutage gibt. Für die meisten unserer älteren Bekannten und Verwandten ist einfach nur eine kostenlose SMS. Doch mit der Perspektive durch Künstliche Intelligenz Messenger in Virtuelle private Assistenten zu verwandeln, ist WhatsApp mit seinen fast eine Milliarden Nutzern eine der spannendsten Dienste zurzeit. Sanket Vijaygeht in seinem Artikel der Frage nach, welchen Schritt WhatsApp als nächstes unternimmt.
CHIEF-EDITOR’S NOTE: Wenn Ihnen unsere Arbeit etwas wert ist, zeigen Sie es uns bitte auf Flattr oder indem Sie unsere Reichweite auf Twitter, Facebook, Google+, Soundcloud, Slideshare, YouTube und/oder Instagram erhöhen. Vielen Dank. – Tobias Schwarz
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In unseren Lesetipps geht es um die sogenannten Spiegel-Oper, Cybersecurity, das Ende der Netzneutralität, was eine Plattform ist und den Dark Traffic. Ergänzungen erwünscht.
SPIEGEL-OPER Newsroom.de: Christian Jakubetz über Wolfgang Büchner, den „Spiegel“ und einen bösen Fußtritt als Abschiedsgeschenk: Auf Newsroom.de versucht Christian Jakubetz etwas Ordnung in die „Spiegel-Oper“ zu bringen, die seit Monaten das bekannte Printmagazin und seine erfolgreiche Online-Version wie ein lächerlicher Haufen von zerstrittenen Menschen, die was mit Medien machen, aussehen lässt. Warum möchte man da eigentlich noch arbeiten?
CYBERSECURITY PandoDaily: The military’s techno-fetishism reaches new heights with Silicon Valley outreach: Die Entwicklung des Silicon Valley war stets durch eine enge Verbindung mit dem US-Militär geprägt. Und das US-amerikanische Verteidigungsministerium will diese Tradition fortführen und noch intensiviere. Zusammen mit der Tech-Industrie soll hier die Zukunft der digitalen Kriegsführung entwickelt werden. Nathaniel Mott schreibt auf PandoDaily über das Regierungsvorhaben.
NETZNEUTRALITÄT Zeit Online: Merkel sieht Ende der Netzneutralität: Mit dem verstärkten Interesse von Angela Merkel an Netzpolitik ist die Netzneutralität im Internet gefährdeter als je zuvor. Auf einer Veranstaltung des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation sprach sich die Bundeskanzlerin für die Einführung von Spezialdiensten aus, um Innovationen wie fahrerlose Autos oder die Telemedizin mit entsprechend sicherer Verbindungsqualität zu garantieren. Das kann man auch anders sehen, weshalb die nächsten Monate in der Debatte entscheidend sein werden.
PLATTFORM Digiday: The many definitions of the term ‚platform‘: Ein oft in Debatten verwendeter Begriff ist „Plattform“. Vor allem traditionelle Medienformen sollen sich durch den digitalen Medienwandel hin zu Plattformen entwickeln. Auf Digiday stellt Lucia Moses die grundlegende Frage, wie eigentlich die Definition des Begriffs ist und hat acht Medienvertreter – von Gawker bis Forbes Media – gefragt. Und siehe da, alle haben sehr unterschiedliche Ansichten, was eine Plattform ist und was sie können muss.
DARK TRAFFIC Fusion: Dark social traffic in the mobile app era: Alexis C. Madrigal schreibt auf Fusion.net über den Traffic auf Websites, dessen Herkunft nicht identifizierbar ist. Er hat dafür den Begriff Dark Traffic geprägt und in seinem Artikel gezeigt, dass dieser Traffic vor allem Facebook von Facebook kommt. Das bedeutet, dass das soziale Netzwerk noch relevanter für die Verbreitung von Medieninhalten ist als das sowieso schon der Fall ist. Das hat laut Madrigal auch viel mit dem mobilen Internet zu tun.
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In unseren Lesetipps geht es um das Scheitern bei Google, Cybersecurity in den USA und Nordkorea, Datenschutz und Andrew Sullivan über Native Advertising. Ergänzungen erwünscht.
GOOGLE Brand Eins: Google kann alles. Will alles. Wird alles. Wirklich?: In der November-Ausgabe der Brand Eins haben Steffan Heuer und Thomas Ramge einen sehr lesenswerten Text über das Scheitern bei Google geschrieben. Darin führen sie die vielen Fehlschläge des Unternehmens auf und setzen sie in den Kontext der Gesamtentwicklung des hierzulande als Monopolisten beschimpften Internetunternehmens, dass mehr ist als nur eine Suchmaschine. Fazit ist, besonders im Kontrast zur zu kritisierenden ARD-Dokumentation, dass Google wohl doch nicht die Weltherrschaft an sich reißen wird bzw. dazu überhaupt in der Lage wäre.
CYBERSECURITY I The Washington Post: Obama’s pick to lead the Pentagon is big on cybersecurity: Eine vielsagende Personalentscheidung hat der US-Präsident Barack Obama getroffen: Ashton Carter soll das Pentagon leiten. Der Doktor für Theoretische Physik gilt als ausgesprochener Experte für Cybersecurity und hat in den letzten Jahren die bereits bestehenden Programme des US-Militärs mitorganisiert. Seine Ernennung ist ein Zeichen für die stärkere Fokussierung auf den potentiellen Kriegsschauplatz im Netz. Auf der Website der Washington Post stellt Andrea Peterson den neuen Pentagon-Chef näher vor.
CYBERSECURITY II Re/code: Here’s What We Know About North Korea’s Cyberwar Army: Und noch ein Lesetipp zum Thema Cybersecurity: Auf recode.net hat Arik Hesseldahl alle bekannten Informationen über nordkoreanische Cyberwar-Armee zusammengetragen. Besonders interessant ist, dass Nordkorea durch seine nahezu nicht existente Internet-Infrastruktur sehr gut vor gegnerischen Cyberwar-Angriffen geschützt ist und seine Angriffe von einem Hotel im chinesischen Shenyang ausführt. Auch der Einsatz von Online-Games wird von Cyberscurity-Experten als „clevere Taktik“ bezeichnet.
DATENSCHUTZ Stuttgarter Zeitung: Datenschutz als Wettbewerbsnachteil: Ich freue mich ja über jede Veranstaltung außerhalb Berlins, aber das alljährliche Spitzentreffen von Managern und Politikern in Isny habe ich leider verpasst. Dabei haben scheinbar vor Ort EU-Digitalkommissar Günther Oettinger (CDU) und Infrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU) in ihnen wohlgesinnter Runde vor Ort beachtliche Aussagen getroffen. Auf Stuttgarter-Zeitung.de scheibt Joachim Dorfs, dass die beiden Vertreter der Bundesregierung und EU-Kommission vor zu hohen Datenschutzstandards in Deutschland warnen. Deutschland müsse beim Thema Daten an Chancen denken, nicht nur an Risiken.
NATIVE ADVERTISING Digiday: Andrew Sullivan on native ads: Brian Braiker hat seinen ehemaligen Digiday-Kollegen Andrew Sullivan interviewt und sich mit dem bekannten Blogger über den Zustand der Medienbranche unterhalten und warum Native Advertising schlimm ist. Seiner Meinung nach ist der Journalismus den Verlockungen bezahlter Inhalte erlegen. Sullivan hat vor ungefähr einem Jahr abonnierbaren Blog gestartet und damit im ersten Jahr mehr als 875.000 US-Dollar eingesammelt.
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