Maschinen am Herd: Aufstieg der Küchenroboter

Stellt euch vor, ihr betretet ein Restaurant und werdet von einem freundlich blinkenden Roboter begrüßt, der euch zu eurem Tisch führt. Während ihr Platz nehmt, bereitet ein Küchenroboter  euer Lieblingsgericht zu. Dies ist keine Szene aus einem Science-Fiction-Film, sondern eine Realität, die in der Gastronomiebranche immer häufiger anzutreffen ist. Roboter haben sich von den Fabrikhallen in die Welt der Restaurants, Cafés und Bars vorgewagt und revolutionieren die Art und Weise, wie wir Essen erleben. Von automatisierten Baristas, die den perfekten Kaffee zubereiten, bis hin zu Küchenroboter, die komplexe Gerichte zubereiten – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und faszinierend. 

Arten der Roboter in der Gastronomie

In der Gastronomie werden verschiedene Arten von Servicerobotern eingesetzt, um Personal zu entlasten und den Betrieb effizienter zu gestalten. Sie sollen das Personal unterstützen und helfen, flexiblere Arbeitszeiten zu ermöglichen, diese jedoch nicht ersetzen.

  • Küchenroboter werden für monotone und repetitive Aufgaben wie Gemüseschneiden oder Pfannenschwenken eingesetzt. Sie bereiten größere Mengen an Zutaten in kürzerer Zeit vor und entlasten so das Küchenpersonal.
  • Service- und Abräumroboter sind eine unterhaltsame Ergänzung für Gäste. Sie nehmen Bestellungen entgegen, verstehen mehrere Sprachen und können Showeinlagen durchführen. Sie transportieren Speisen und Getränke und ermöglichen es den Gästen, sich selbst zu bedienen. Abräumroboter befördern benutztes Geschirr in die Küche, wobei sie mit intelligenten Sensoren und Bewegungsmeldern ausgestattet sind, um Hindernissen auszuweichen.
  • Lieferroboter sind besonders für Zimmerservice und Transport von Gegenständen aus dem Lager in die Küche geeignet. Sie können über mehrere Etagen operieren und bewahren die gelieferten Gegenstände sicher auf.
  • Desinfektions- und Reinigungsroboter übernehmen Aufgaben wie Staubsaugen, Wischen und Schrubben. Sie sind mit Sensoren und Kameras ausgestattet, um ihre Umgebung zu scannen. Desinfektionsroboter sind besonders nützlich, um Hygienestandards in Restaurants und Hotels einzuhalten.

Cafe X

Café X führt in der Gastronomiewelt eine spannende Entwicklung an: die Einführung von Robotertechnologie im Kundenservice. Als Pionier hat sich das Unternehmen etabliert und verändert, wie Kaffee konsumiert wird. Ursprünglich ein Vorreiter im robotergestützten Kundendienst, erlebt Café X nach einer ruhigen Phase und der Schließung vieler Standorte in San Francisco nun eine Renaissance. Mit neuen Investitionen und der Eröffnung an strategischen Orten wie Flughäfen erweitert sich seine Präsenz und sein Einfluss.

Das Geschäftsmodell von Café X stützt sich auf fortschrittliche, autonome Kaffeebars, die eine Vielzahl von Getränken servieren können. Die jüngsten Finanzierungsrunden und Crowdfunding-Erfolge belegen eine stabile finanzielle Basis. Café X plant große Erweiterungen mit einem Startpreis von 285.000 Dollar pro Einheit und jährlichen Kosten für Software und Service. Im Zentrum steht die Roboterarm-Technologie in einer transparenten Box. Kunden bestellen an Kiosken, und der Roboterarm bereitet den Kaffee zu. Diese Technologie könnte effizienter sein als herkömmliche Methoden. Trotz Herausforderungen wie Standortschließungen in San Francisco bleibt Café X optimistisch. Die Einführung an Flughäfen erscheint vielversprechend. Die Möglichkeit, rund um die Uhr zu operieren, positioniert Café X günstig im Bereich der automatisierten Lebensmitteldienste. Auch in der Tesla GigaFactory in Berlin können sich Besucher und Mitarbeiter diesen Küchenroboter ausprobieren.

Weitere Entwicklungen in der robotergestützten Gastronomie gibt es auch. Ein Beispiel ist Adam, New York Citys erster Roboter-Barista. Er arbeitet im Botbar-Café in Brooklyn, bereitet ohne Pause oder Urlaub Kaffee zu. Die Skepsis einiger Kunden gegenüber dieser Technologien stellt jedoch eine Herausforderung dar.

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Pazzi Robotics: Eine Innovationsgeschichte mit unerwartetem Ende

Pazzi Robotics, bekannt für seinen fortschrittlichen Pizzaroboter in Paris, markierte in der Gastronomiebranche einen Meilenstein. Mit der Fähigkeit des Küchenroboter, bis zu 80 Pizzen pro Stunde zu produzieren, also etwa eine alle 47 Sekunden, und 14 verschiedenen Pizzavarianten anzubieten, galt das Unternehmen als effizient und innovativ. Trotzdem kündigte Philippe Goldman, der Mitbegründer und CEO, das Ende von Pazzi Robotics an. Das Unternehmen startete 2019 mit einem Prototyp im Einkaufszentrum Val d’Europe nach sieben Jahren Forschung und Entwicklung sowie einer Investition von einer Million Euro. Pazzi Robotics arbeitete mit dem Pizzaweltmeister Thierry Graffagnino zusammen, insbesondere bei der Teigentwicklung nach traditionellem Verfahren. Trotz Erfolgs und Kooperationen mit wichtigen Partnern aus verschiedenen Branchen überlebte das Unternehmen nicht.

Goldman führt das Scheitern auf mehrere Faktoren zurück, darunter lange Entwicklungszyklen in der Robotik, das Bedienen zweier unterschiedlicher Branchenkulturen und ein unreifes Hardware-Ökosystem in Frankreich. Auch das generelle Misstrauen gegenüber Robotik spielte eine Rolle. Er zieht wertvolle Lehren aus dieser Erfahrung, betont die Bedeutung von qualifizierten Mitarbeitern für Startups und ist stolz auf die Errungenschaften von Pazzi Robotics: Neun Jahre Bestehen, Zusammenarbeit mit führenden Akteuren und die Entwicklung einer einzigartigen Technologie. Goldman möchte sich künftig dem globalen Klimawandel widmen und unterstreicht die Dringlichkeit dieser Herausforderung.

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BellaBot und die Revolution der Serviceroboter in der Gastronomie

Die steigende Beliebtheit und die wachsenden Umsätze von Servicerobotern zeigen den zunehmenden Einfluss der Automatisierung in verschiedenen Branchen, besonders in der Gastronomie. Ein Beispiel ist BellaBot von Sebotics, entwickelt von der Precom Group AG in der Schweiz. BellaBot, entworfen für den Einsatz in der Gastronomie, adressiert den Personalmangel, der durch jüngste Krisen verschärft wurde. Er soll Stoßzeiten im Service effektiver managen, Laufwege reduzieren und schwere Lasten übernehmen. Ziel ist es, das Personal zu unterstützen, nicht zu ersetzen. BellaBot wird von Gästen positiv aufgenommen, viele sind amüsiert und interessiert an der technischen Unterstützung des Servicepersonals. Er punktet mit Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Lasertechnik zur Raumorientierung. BellaBot erkennt Hindernisse und passt seine Bewegungen an.

Die Precom Group AG sieht BellaBot eher als Unterstützung für das Personal, damit dieses sich auf die Bedienung der Gäste konzentrieren kann. In der Praxis übernimmt BellaBot Routineaufgaben, entlastet das Personal und ermöglicht mehr persönliche Interaktion mit Gästen. BellaBot ist in anderen Ländern bereits weit verbreitet und eine wertvolle Ergänzung im Gastgewerbe. Er kann per App gerufen werden, um Geschirr abzuräumen und bietet Spezialmodi wie Geburtstagsmodus an. Diese Funktionen und sein bionisches Design machen BellaBot zu einer attraktiven Ergänzung für Restaurants. Insgesamt zeigt der Einsatz von Servicerobotern wie BellaBot die wachsende Akzeptanz und Verbreitung von Technologien in der Gastronomie. Sie bieten praktische Vorteile und verbessern die Erfahrung für Personal und Gäste.

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Image by velirina via Adobe Stock

Als Informationsmanagement-Student ist Clemens bestrebt, die digitale Welt zu verstehen und zu gestalten. Bei den Netzpiloten nutzt er seine Leidenschaft für Technologie, um Trends und innovative Entwicklungen kennenzulernen und zu erforschen.


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