Mittlerweile sind ChatGPT & Co in aller Munde und wahrscheinlich nutzt ihr den Bot häufiger als Google. Viele Menschen verwenden generative KI im privaten Rahmen, zur Erstellung von Ernährungsplänen, zur Analyse von Streitgesprächen mit dem Partner oder als Plauderkumpel. Aber auch im Business kommt KI immer häufiger zum Einsatz, Journalisten und Werbetexter arbeiten Hand in Hand mit den Systemen.
Wenn ihr ein eigenes Business betreibt und eure Kunden auf euch aufmerksam machen wollt, sind Werbetexte ein bedeutendes Thema für euch. Die lassen sich seit 2023 mit ChatGPT erstellen, wobei die Ergebnisse heute besser sind als zu Beginn. Wie gut das Ergebnis tatsächlich ist, hängt aber nicht nur von der GPT-Version ab, sondern vor allem von euch.
Die KI ist nur euer Werkzeug und macht, was ihr verlangt. Wenn ihr mit dem Resultat nicht zufrieden seid, müsst ihr eure eigene Eingabe hinterfragen. Wir verraten euch, wie ihr eure Werbetexte effizienter gestaltet und besseren Output generieren könnt.
Nutzt spezielle Generatoren und keine allgemeine KI
Künstliche Intelligenz steht euch in vielfältigen Formen zur Verfügung. Zwar basieren sie alle auf einem grundlegenden KI-System, die Spezialisierung kann aber variieren. Das hat Vorteile für eure Effizienz. Stellt euch vor, ihr wollt für euer Unternehmen eine Landing Page erstellen. Nutzt ihr nun den allgemeinen Chat mit ChatGPT, müsst ihr einen komplexen Prompt verfassen, um dem Bot die Wünsche zu übermitteln.
Mit einem spezialisierten Generator lässt sich mit wenigen Klicks eine Landing Page erstellen, weil das System genau diesen Zweck erfüllt. Für einen erfolgreichen Output müsst ihr also das richtige System kennen. Selbst die Wahl des Chatbots ist von Bedeutung, je nach Bedürfnis. Wollt ihr eure Werbetexte mit Fakten hinterlegen (Studien etc.) um mehr Glaubwürdigkeit zu erzielen, sucht euch eure Inspiration mit Perplexity. Geht es euch hingegen um die Massenproduktion von Werbetexten, sind Bots wie ChatGPT besser geeignet.
Prompting für den bestmöglichen Output
Der erzielte Output ist nur so gut wie eure Prompts. Ihr gebt der KI die Handlungsanweisung, das System selbst agiert nicht nach eigenem Gutdünken.
Ein klarer und spezifischer Prompt für einen guten Werbetext sollte folgende Faktoren beinhalten:
- gewünschte Zielgruppe
- Nutzen des Textes
- gewünschte Emotion
- Handlungsaufforderung
So kann das praktisch aussehen: Erstelle einen informierenden Werbetext für ein Nahrungsergänzungsmittel für Menschen ab 40. Fokus: Verbesserung der allgemeinen Fitness und des Wohlbefindens, mit Call to Action.
Zur Verfeinerung gebt ihr jetzt noch an, wie viele Worte euer Text grob haben soll und ob ihr Leser ansprechen wollt oder nicht.
Damit die KI euren Prompt optimal umsetzt, solltet ihr den gewünschten Textaufbau gliedern. Teilt euren Text und euren Prompt in Einleitung, Hauptargumentation und potenziellen CTA.
Die PAS-Methode für die Erstellung guter Werbetexte
Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf KI, die Konkurrenz ist auch bei der Erstellung verkaufsfördernder Werbetexte also groß. Gerade daher müsst ihr darauf achten, euch von der Masse abzuheben. Das gelingt, wenn ihr zusammen mit KI die sogenannte PAS-Methode (Problem-Agitate-Solution) anwendet.
Diese Anwendung muss sich in eurem Prompt widerspiegeln. Mit dem Problem benennt ihr das vorliegende Problem (für das euer Produkt die Lösung bietet) oder das Bedürfnis, mit dem eure Zielgruppe auf die Suche geht.
Agitate verstärkt die Folgen, wenn eure Dienstleistung nicht gefunden wird oder den Schmerzpunkt. Wenn ihr beispielsweise einen Check-Up fürs Auto anbietet, sollte ein Werbetext verdeutlichen, welche Konsequenzen die Nichtnutzung hat.
Solution bringt dann die Lösung in Form des von euch angebotenen Problems. Mit einem solchen Aufbau erstellt ihr Werbetexte, die Aufmerksamkeit generieren und dann bei euren Kunden gezielte Handlungen auslösen.
Erstellt ihr eure Werbetexte mit KI, sollte das System die PAS-Methode berücksichtigen und danach agieren.
Storytelling sorgt für Markenbindung
Bei einem Werbetext geht es nicht um die reine Auflistung von Fakten, sondern um Emotionen beim Gegenüber. Mit Storytelling erreicht ihr eure Kunden und weckt Emotionen, genau hier hat KI allerdings ihre Grenzen. Chatbots können Geschichten generieren, sie wirken aber oft stumpf und es fehlt ihnen an Kreativität und Originalität. Das liegt daran, dass ein Chatbot diese Geschichte nicht „fühlt“ und sich nicht reinversetzen kann, was im Leser vorgeht.
Ein guter Werbetext kann genau das. Er fühlt sich in den Leser rein und scheint zu wissen, was dieser denkt. Dabei steht der potenzielle Kunde immer im Mittelpunkt und immer in einer Heldenrolle. „Unser Service wird Ihnen helfen, Ihren Erfolg noch weiter zu maximieren“. Das suggeriert dem Kunden, dass er bereits erfolgreich ist und noch besser werden kann. Er fühlt sich positiv angesprochen und will „mehr“.
Storytelling erreicht potenzielle Kunden auf einem emotionalen Weg und weckt Wünsche. Das verstärkt die Markenbindung deutlich, egal ob es sich um Produkte aus dem Bereich Tech oder Mode, KFZ, Sammeln etc. handelt.
Tipp: Storytelling allein der KI zu überlassen ist ein Fehler. Hier muss der Mensch mit ran, denn „Geschichten“ von der KI klingen stark konstruiert und erreichen die Emotionen des Gegenübers kaum. Die KI kann dabei helfen, Strukturen und Ideen zu entwickeln, über den Entwurf solltet ihr dann aber noch einmal mit menschlicher Hand drüber gehen.
Menschliche Kontrolle für jeden KI-Text wichtig
Ihr habt bestimmt schon davon gehört, dass KI zu Halluzinationen neigt. Bei Menschen bemerkt ihr so etwas schnell, wenn sie plötzlich etwas „sehen“, was nicht da ist. Die KI schafft es, ihre Fehlinformationen in stimmig klingenden Sätzen zu verpacken und da lauert die Gefahr. Falsche Fakten als Wahrheit verkaufen, ist für euch als Unternehmer ein Problem. Spüren eure Kunden, dass ihr euch auf falsche Zahlen stützt oder Fehlinformationen verbreitet, verliert ihr das Vertrauen.
Jeder KI-generierte Werbetext muss daher von euch auf den Inhalt überprüft werden. Nennt die KI Zahlen zu einem bestimmten Thema, prüft sie nach. Selbst wenn der Text perfekt und professionell klingt, dürft ihr euch nicht täuschen lassen. Ohne menschliche Redaktion sollte ein KI-Text nie an die Öffentlichkeit gelangen.
Der Output heutiger KI-Generatoren ist solide, bis zur Perfektion ist es aber noch ein weiter Weg. Rechtschreibfehler werdet ihr nicht finden, stattdessen solltet ihr bei der Kontrolle auf Verständlichkeit, normales Wording (KI nutzt gern Worte, die heute niemand sonst mehr verwendet) und inhaltliche Genauigkeit achten.
Am Ende sollte da ein Text stehen, der nicht wie KI-generiert wirkt, sondern von Menschen für Menschen erschaffen wurde. Daher gilt das Motto: Unterstützung ja, Arbeitsübernahme nein! Eine KI ist nämlich immer nur so gut, wie der Mensch dahinter.
Foto: Foto von Aerps.com auf Unsplash
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