Was ist Game Design?

Die Games Branche boomt und auch wir Netzpiloten lieben Gaming in all seiner Vielfältigkeit. Aber wie entstehen diese komplexen Welten, in denen wir als Spieler so viel erleben und so eigenständig handeln können eigentlich? Wer entwirft diese Welten und überlegt sich, was möglich ist und was nicht? Ein wesentlicher Bestandteil der Spieleentwicklung sind Game Designer*innen und das Game Design an sich. Natürlich braucht es auch Programmierer und Artists, um ein Spiel dann umzusetzen, aber das Game Design ist so etwas wie die Grundlage und somit ein extrem wichtiger Bestandteil der Spieleentwicklung. Aber was genau ist Game Design eigentlich und was machen Game Designer*innen?

Was machen Game Designer*innen?

Game Designer*innen entwerfen ein Spiel zunächst auf einer rein konzeptionellen Ebene. Sie entwerfen zum Beispiel die Spielwelt, die Charaktere in dieser Spielwelt sowie die Regeln, die innerhalb dieser Spielwelt gelten. Auch bestimmen sie unter anderem, was der Spieler in einem Spiel tun kann, was er während des Spiels erlebt oder wie er mit Charakteren oder Mitspieler interagieren kann. Hier geht es noch nicht um die Detailgestaltung einzelner Level oder um optisch feingeschliffene Charaktere. Auch Code hat hier erstmal nichts verloren. Hier dreht sich alles um das, was möglich ist und wie das Spiel für den Spieler funktionieren soll.

Übrigens ist Game Design nicht nur mit digitalen Spielen gleichzusetzen. Game Designer*innen entwickeln auch Brett- und Gesellschaftsspiele. 

Das Game Design Document – Hier läuft alles zusammen 

Game Designer*innen müssen wissen, wie sie eine Spielerfahrung für eine bestimmte Zielgruppe möglichst unterhaltsam und mitreißend gestalten. Zur Verfügung stehen ihnen dafür die Gestaltung und die Regeln der geschaffenen Spielwelt. Diese Regeln und Design-Entscheidungen werden schnell sehr umfangreich und sehr komplex. Um dabei den Überblick zu behalten, kommt häufig ein sogenanntes Game Design Document zum Einsatz. Hier wird alles festgehalten und strukturiert aufgelistet, was Game Designer*innen für ein Spiel definieren. Es ist praktisch die Bibel eines jeden Spiele-Projektes. So dient es in der späteren Entwicklung des Spiels immer wieder als Basis für die Ausgestaltung der einzelnen Elemente und wird in der Regel kontinuierlich erweitert und verfeinert.

Der Game Design-Prozess – Wie entsteht ein Spiel?

Es gibt keinen vorgefertigten Weg oder „den einen Prozess“ und verschiedene Designer haben mit Sicherheit verschiedene Herangehensweisen an die Konzeption eines Spiels. Man darf sich den Prozess allerdings nicht so vorstellen, das das Spiel einmal designed wird, dieses Design dann abgeschlossen ist und das Spiel anschließend umgesetzt wird. In den meisten Fällen ist das Game Design ein sehr iteratives Vorgehen, das den gesamten Entwicklungsprozess begleitet.

Es ist also ein Prozess, bei dem man immer wieder von vorne anfängt und bereits “bestehende” Elemente noch einmal ändert und verbessert, um so am Ende das beste Ergebnis zu haben. In der Regel entstehen dabei schon sehr früh im Game Design-Prozess spielbare Prototypen. Mithilfe dieser Prototypen lassen sich einfacher Lücken und Fehler im Design finden. Man kann sich den Prozess in den meisten Fällen also so vorstellen: Designer*innen überlegen sich etwas, arbeiten es aus, ein Prototyp entsteht, der Prototyp wird gespielt und die Erfahrung wird ausgewertet. Anschließend wird die Ursprungsidee mithilfe der gewonnen Erkenntnisse verändert oder angepasst und so weiter und so fort. 

Und auch während der Entwicklung sind Game Designer immer eingebunden. Sie achten darauf, dass ihre Konzepte umgesetzt werden, überprüfen Features und passen wenn nötig einzelne Mechaniken oder auch größere Bereiche des Spiels an.


Bild von liuzishan via stock.adobe.com

liebt seit jeher Sprache, Kommunikation und Mathematik. Heute ist er Software-Entwickler für Mixed Reality und moderiert den Netzpiloten-Podcast Tech und Trara. Die (digitale) Welt ist für ihn ein Ort voller Möglichkeiten und spannender Technologien, die man ausprobieren, bearbeiten und hinterfragen kann.


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