Was sind Blaulichtfilterbrillen?

Was hat es eigentlich mit Blaufilterbrillen auf sich? Lange auf einen Bildschirm starren, sorgt mitunter für schmerzende Augen. Das haben sicher schon viele von uns erlebt. „Davon bekomme man quadratische Augen”, sagten meine Eltern früher immer. Aber woran liegt es, dass auf den Bildschirm zu gucken, sei es das Handy oder der Computer bei der Arbeit, so anstrengend für uns ist? 

Das liegt am Licht, das der Bildschirm ausstrahlt. Genauer gesagt am sehr kurzwelligen blauen Licht. Blaues Licht hat eine elektromagnetische Wellenlänge von 380 bis 480 bzw. 500 Nanometern. Damit befindet es sich gerade so in dem für Menschen sichtbaren Lichtspektrum. Kürzere Lichtwellen wären das UV-Licht, welches wir schon nicht mehr sehen können. Auch die Sonne strahlt blaues Licht ab. Insofern ist es nicht zwangsläufig schädlich. In kleinen Mengen hilft es uns sogar. Denn nimmt unser Körper kurzwelliges Licht wahr, so blockiert er die Produktion unseres Schlafhormons Melatonin in der Zirbeldrüse. Deshalb sind wir tagsüber wach und nachts müde. Neben Bildschirmen haben besonders neue LED-Glühbirnen und Autoscheinwerfer meist einen hohen Blaulichtanteil. 

Umgekehrt kurbelt Blaulicht übrigens die Produktion des Glückshormons Serotonin an. Zu wenig Blaulicht kann uns also auch wieder auf die Stimmung schlagen.

Eine Blaulichtfilterbrille wie die Horus X schwächt die Wirkung des blauen Lichts ab (Provisionslink)

Auswirkungen des blauen Lichts: 

Neben den schon beschriebenen schmerzenden Augen kann es noch zu diversen anderen Nebenwirkungen kommen. Kopfschmerzen, trockene Augen und Müdigkeit können auftreten. Außerdem kann blaues Licht zu Konzentrationsschwächen führen. Darüber hinaus gibt es Menschen, die wegen des blauen Lichts Schlafstörungen (Insomnie) bekommen. Die Schlafprobleme kommen daher, dass unser Gehirn nicht zwischen Tages- und Handylicht unterscheidet. Während es zur Feststellung der Tageszeit Licht der Wellenlänge von 380 bis 600 nm nutzt, übt Licht mit einer Wellenlänge um 490 nm den größten Effekt aus. Deshalb produziert es nicht genügend Schlafhormone (Melatonin), sodass ein kurzer Blick auf Instagram vor dem Zubettgehen zu einem verzögerten Einschlafen führen kann. 

Da kurzwelliges Licht stärker gebrochen wird als langwelliges Licht, kommt es zu verschiedenen Schärfeebenen, die gleichzeitig im Auge vorliegen. Dadurch und durch weitere Faktoren kommt es beim Gucken auf Bildschirmen zu einer verminderten Kontrastwahrnehmung. Am meisten Ausschlag gibt hierbei das blaue Licht. 

Schutzmaßnahmen: 

Hiermit kommen wir zum eigentlichen Thema des Artikels: den Blaulichtfilterbrillen. Sie sollen das blaue Licht filtern, sodass unsere Augen nicht mehr so strapaziert werden. Solche Brillen sind mit und ohne Sehstärke erhältlich. Man kann sie ein wenig mit Sonnenbrillen vergleichen, nur dass die ein anderes Licht filtern. Auch sie sind mit und ohne Sehstärke und in allen möglichen Ausführungen und Modellen verfügbar. 

Das Blaulicht nennt man auch Streulicht, das unsere Augen müde macht und für Kopfschmerzen sorgt. Ihre Technologie beugt darüber hinaus trockenen Augen vor. 

Nicht zu verwechseln ist eine Blaulichtfilterbrille mit einer Arbeitsplatzbrille. Solche Brillen sind für Menschen mit Gleitsichtbrillen gedacht, damit diese bei der Arbeit keine schräge Kopfhaltung bekommen.

Die Blaullichtfilterbrille: 

Eine Blaulichtfilterbrille schützen vor dem Licht mit einer Wellenlänge zwischen 400 und 500 nm. Qualitativ hochwertige Brillen filtern sogar Licht mit einer Länge von bis zu 380 nm. Bei den Blaulichtfilterbrillen kann man grundsätzlich zwei Arten unterscheiden: denen mit einer Schutzbeschichtung und denen mit Schutzmaterial im Glas. Der Filter lässt die Brillen meistens leicht bläulich oder gelblich schimmern. In manchen Fällen sind die Gläser auch stärker gelblich gefärbt. Normalerweise geht man von einer Färbung zwischen fünf und sieben Prozent aus. 

Die einen Brillen haben außen eine Beschichtung, die das blaue Licht filtern soll. Wer allerdings viele Videokonferenzen hat, sollte sich lieber die andere Art von Blaulichtfilterbrille besorgen. Denn durch die Beschichtung kann es sein, dass die Brille einen Spiegeleffekt hat. Das sieht bei Videokonferenzen komisch aus. Die anderen Brillen haben das Filtermaterial ins Brillenglas integriert. Dadurch gibt es die lästige Spiegelung nicht.

Auch im Alltag stören die Brillen nicht. Ganz im Gegenteil, sie schützen zum Beispiel beim Autofahren vor dem blauen Licht, das neuere Autoscheinwerfer ausstrahlen. Besonders beim nächtlichen Autofahren reduzieren sie die Blendung durch entgegenkommende Fahrzeuge.

Erhältlich ist die Blaulichtfilterbrille überall da, wo man auch normale Brillen bekommen kann. Fielmann, Mister Spex, Apollo und Co bieten auf ihren Webseiten nicht nur ausführliche Erklärungen zu der Funktionsweise der Brille an, sondern auch die Brillen selbst. Wenn es um eine Brille mit Sehstärke geht, ist dies auf jeden Fall eine geeignete Anlaufstelle. Günstigere, aber nicht weniger stylishe Brillen ohne Sehstärke gibt es bei Amazon. Beispielsweise die Unisexbrille von ATTCL (Provisionslink), die in verschiedenen Designs verfügbar ist. 

Nachtmodus: 

Viele Smartphones und andere digitale Geräte haben heutzutage auch einen Nachtmodus, bei dem das blaue Licht aus dem Bildschirm gefiltert wird und durch ein gelbliches Strahlen ersetzt wird. Auch das könnte eine Alternative sein, um die Augen zu schützen, will man sich eine Blaulichtfilterbrille nicht anschaffen. Ob der Nachtmodus bei Schlafstörungen hilft, ist aber unklar.

Andere Glühbirnen wären sonst auch eine Option. Die helfen zwar nicht mit dem Bildschirmproblem, verringern aber allgemein die Menge an künstlichem blauen Licht, der wir vor allem nachts ausgesetzt sind. Anstatt von LEDs, die kaltes, blau-weißes Licht ausstrahlen, gibt es auch solche, die warmweißes Licht produzieren. Ein Beispiel wäre die Lepro LED Glühbirne auf Amazon (Provisionslink), aber es gibt natürlich noch viele weitere. Manche LED Lampen lassen sich sogar mit einer Fernbedienung steuern und können sowohl kaltes als auch warmes weißes Licht erzeugen. 

Wer nachts oft Probleme mit dem Einschlafen hat, kann allerdings auch auf ein Buch oder ein Hörspiel zurückgreifen, anstatt noch eine Folge der Lieblingsserie zu streamen. 


Image by Alina Rosanova via Adobe Stock

studiert seit letztem Jahr an der Uni Hamburg deutsche Sprache und Literatur. Wenn sie nicht gerade ihre Nase in Büchern vergräbt, findet man sie vermutlich im Kino.


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