Traditionelle Verschlüsselungsmethoden in Gefahr

In unserer vernetzten Welt, in der digitale Kommunikation allgegenwärtig ist, spielt die Verschlüsselung eine entscheidende Rolle beim Schutz unserer Informationen. Ob es sich um persönliche Nachrichten, Banktransaktionen oder geschäftliche Unterlagen handelt, Verschlüsselung gewährleistet die Vertraulichkeit und Integrität unserer Daten. Allerdings sind traditionelle Verschlüsselungsmethoden zunehmend gefährdet und erfordern innovativen Fortschritt, um den neuen Bedrohungen standzuhalten.

Neue Bedrohung durch Quantencomputing und Cyper-Kriminalität

Traditionelle Verschlüsselungsmethoden wie das RSA-Verfahren und der Advanced Encryption Standard basieren auf mathematischen Problemen, häufig der Faktorisierung von großen Zahlen, die für herkömmliche Computer schwer zu lösen sind. Oftmals würden sie für die Lösung solcher Probleme mehrere Jahre benötigen. Allerdings entwickelt sich die Rechenleistung rasant, und Technologien wie Quantencomputer sind in der Lage diese mathematischen Probleme in kürzester Zeit zu knacken, wie ExpressVPN berichtet. Dadurch würde die Sicherheit herkömmlicher Verschlüsselungsmethoden erheblich beeinträchtigt. Quantencomputer sind bereits heute eine Realität, Unternehmen müssen also reagieren, bevor sie für Hackerangriffe oder Ähnliches anfällig werden. Traditionelle Verschlüsselungsprotokolle können außerdem anfällig für Schwachstellen sein, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden können. Eine solche Schwachstelle wurde beispielsweise mit der Entdeckung der sogenannten Heartbleed-Sicherheitslücke im OpenSSL-Protokoll entdeckt. Solche Fehler im Protokoll sind besonders gefährlich, da sie von Hackern genutzt werden können, um auf sensible Daten zuzugreifen.

Verschlüsselung durch Phishing und Sicherheitslücken bedroht

Da verschlüsselte Daten nur mit Hilfe des richtigen Schlüssels gelesen werden können, haben Kriminelle es häufig auf genau diesen Schlüssel abgesehen. Verschlüsselung ist deshalb nutzlos, wenn die Angreifer Zugriff auf die unverschlüsselten Daten erhalten können. Sollten also Mitarbeiter oder Privatpersonen dazu verleitet werden, den Schlüssel preiszugeben oder auf gefälschte Webseiten umgeleitet werden, können Hacker trotz aller Sicherheitsvorkehrungen die Daten stehlen. Social Engineering-Techniken und Phishing-Angriffe werden immer ausgefeilter, was es für Nutzer immer schwieriger macht, legitime Kommunikation von krimineller zu unterscheiden. Die Schulung von Mitarbeitern ist daher besonders für Unternehmen sehr wichtig, damit Cyberkriminellen nicht aus Versehen der Schlüssel mitgeteilt wird.

Post-Quantum-Verschlüsselung und Authentifizierung sollen Abhilfe schaffen

Angesichts der Bedrohung durch Quantencomputer haben Kryptografen jedoch bereits begonnen, an Post-Quantum-Kryptographie zu arbeiten. Diese Art der Verschlüsselung basiert auf mathematischen Problemen, die selbst von Quantencomputern nicht schnell gelöst werden können. Durch die Implementierung von Post-Quantum-Kryptographie können Daten also auch in Zukunft vor unbefugten Zugriff geschützt werden. Neben der Verschlüsselung, die alleine nicht ausreicht, um tatsächliche Sicherheit zu gewährleisten, ist die Implementierung robuster Authentifizierungsmethoden wie Zwei-Faktor-Authentifizierung oder biometrische Identifikation von großer Bedeutung. Dies kann dazu beitragen, dass ausschließlich autorisierte Benutzer auf verschlüsselte Daten zugreifen können und Kriminelle sogar nicht einmal die verschlüsselten Daten zu Gesicht bekommen.


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