Michelle Obama & Marc Meron: Bewegung im US-Podcast-Markt

Im US-Podcast-Markt gibt es gerade beides: einen Neuanfang und einen Abschied. Michelle Obama startet eine neue Show, in der es um Mode, Identität und Persönlichkeit geht. Und eine echte Podcast-Legende, die im Übrigen auch schon Michelles Mann zu Gast hatte, hört auf: Marc Maron beendet nach 16 Jahren und fast 1.700 Episoden seinen Podcast WTF. Schauen wir uns also beide Geschichten ein wenig genauer an.

Michelle Obama – IMO: The Look

Michelle Obama veröffentlicht am 5. November ihren neuen Podcast IMO: The Look. Der Podcast steht dabei im Einklang mit Obamas Buch The Look, welches am 4. November erscheint. Insgesamt sind sechs Episoden geplant, unter anderem mit Gästen wie Jane Fonda oder Jenna Lyons. Zwei Episoden sollen dabei außerdem als Live-Episoden vor Publikum aufgezeichnet werden.

The Look ist nicht Obamas erster Podcast. Gemeinsam mit ihrem Bruder hostet sie den erfolgreichen Podcast IMO with Michelle Obama and Craig Robinson. Wie der Name verrät, ist IMO: The Look also eher eine Ergänzung in ihrem Podcastrepertoire, mit neuer thematischer Ausrichtung und begrenzter Episodenanzahl. Was der Name weiterhin vermuten lässt, ist die thematische Ausrichtung. Es geht um Fashion, aber nicht ausschließlich. The Look soll Michelle Obamas Mode-Evolution über die Jahre behandeln, dabei aber auch zusammenhängende Themen wie Selbstbewusstsein, Selbstausdruck und Authentizität besprechen.

Obama erzählt, dass gerade zu ihrer Zeit als First Lady die öffentliche Aufmerksamkeit stark auf ihrem Äußeren lag. Darauf, was sie trug, wie ihre Haare aussahen und wie sie auftrat. In ihrem neuen Podcast möchte sie jetzt endlich selbst mitreden und im Idealfall Gespräche anstoßen, über die Art und Weise, wie wir uns selbst sehen, aber auch darüber, wie die Gesellschaft Schönheit definiert.

Marc Meron – WTF

Marc Merons Podcast WTF existiert seit 2009. Er zählt nicht nur zu den ersten Podcasts überhaupt, sondern laut iTunes auch zu den erfolgreichsten. Dabei hatte Meron über die Jahre einige prominente Gäste, wie beispielsweise Robin Williams, Louis C.K., Jimmy Fallon oder Ben Stiller. Seine Folge mit Louis C.K. wurde vom Slate Magazin sogar zur besten Podcastepisode aller Zeiten ernannt. Auch einige Auszeichnungen als bester Comedypodcast konnte WTF über die Jahre erhalten.

Doch nicht nur Comedians waren bei Meron zu Gast und nicht nur Comedythemen finden bei WTF ihren Platz. 2015 besuchte der damals amtierende Präsident der USA, Barack Obama, Merons Garage, den Ort an dem Meron die meisten seiner Folgen aufnahm. Dies führte im Übrigen auch dazu, dass die Nachbarschaft von Meron mit mehreren Scharfschützen und Sicherheitsbeamten belegt war. Dass ein amtierender Politiker, und dann auch noch der Präsident, einen Podcast besuchte war etwas ganz Neues und Besonderes. Passend ist es also, dass Obama ebenfalls der Gast in Merons allerletzer Podcastfolge am 13. Oktober war.

Die Fans reagieren auf den Abschied emotional. Für viele war Meron ein jahrelanger Begleiter. Einige beschreiben es, als würden sie einen guten Freund verlieren, die Stimme eines lustigen Onkels oder älteren Bruders. Der Podcast hat viele Menschen persönlich geprägt und ihnen in schwierigen Zeiten Halt gegeben. Doch nicht nur auf Einzelpersonen, auch auf die Podcastszene konnte WTF bedeutenden Einfluss nehmen. Marc Meron sei sein Podcastruhestand also mehr als gegönnt, wenn auch mit dem einen oder anderen weinenden Auge der Fangemeinde.

Fazit

Der US-Podcast-Markt bleibt also in Bewegung und während sich manche verabschieden, nutzen andere die Chance, Neues auszuprobieren. Es bleibt spannend, was uns mit Michelle Obamas Podcast erwartet und welche Themen sie damit anstößt. Und wer jetzt einen Ersatz für WTF sucht oder Lust hat, mal wieder in deutschsprachige Comedypodcasts reinzuhören findet bei uns auch ein paar Empfehlungen


Image by ChatGPT (KI-generiert)

Hat ihren Bachelor in Kulturwissenschaft mit Fokus auf digitale Medien abgeschlossen und verbindet nun ihre Leidenschaft fürs Schreiben mit der Begeisterung für alles, was digital ist. Dabei geht sie gerne den Fragen nach, die unsere vernetzte Welt bewegen und unseren Alltag prägen.


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