Sonos Arc im Test: Großartige Großraum-Soundbar für Groß-TV

Das Heimkino gewinnt durch Streamingangebote wie Amazon Prime, Netflix und Co. immer mehr an Bedeutung. Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie für einen außerordentlichen Schub gesorgt. Enthusiasten greifen neben einem scharfen, farbdynamischen Smart-TV auf ein gutes Audiosystem zurück. Während noch vor einigen Jahren die aufwändige Installation eines 5.1-Systems von Nöten war, bieten dank Dolby Atmos auch Soundbars ein im Wortsinn atmosphärisches Filmerlebnis. Branchenprimus Sonos hat mit dem Arc unlängst den Nachfolger der Playbar auf den Markt gebracht. Ich habe den smarten Speaker im Alltag getestet und verrate euch, ob der Kaufpreis von 899 Euro gerechtfertigt ist.

Schicke 1,14 Meter Klangpower

Unter Audio-Fans ist Sonos kein unbekanntes Unternehmen. Seit Jahren überzeugt der kalifornische Hersteller mit smarten Premium-Lautsprechern, die auch optisch ansprechen. Da bildet der neueste Ableger der Produktfamilie keine Ausnahme: Die Arc Soundbar kommt in einem schlichten, funktionalen Design daher.

Getreu dem Produktnamen Arc wirkt das Gadget wie eine lange, gebogene Rolle. Mit Maßen von 1,14 Meter in der Breite, 9 Zentimeter in der Höhe und 12 Zentimeter in der Tiefe richtet sich die Audio-Ergänzung an Besitzer großer TV-Geräte jenseits der 50 Zoll. Im Test wirkte ein 49-Zoll-Fernseher geradezu klein. Auch das Gewicht ist mit 6,25 Kilogramm kein Pappenstiel, allerdings ist die Soundbar auch kein portabler Lautsprecher.

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Schnelle Installation mit Audio-Optimierung per App

Ein Blick auf die Hinterseite des TV-Lautsprechers offenbart die gut versteckten Anschlüsse. Neben der Stromversorgung findet sich ein LAN- sowie HDMI-Anschluss. Das war’s. Für optische Audio-Ausgänge liegt ein HDMI-Adapter in der Verpackung bei. Das Verkabeln geht schnell von der Hand und so ist die Sonos Arc rasch einsatzfähig. Wer auf die smarten Funktionen verzichten mag, kann die Soundbar – HDMI ARC vorausgesetzt – per TV-Fernbedienung steuern und als externe Lautsprecher nutzen.

Rückseite der Sonos Art
Neben eines LAN-Anschlusses besitzt die Sonos Arc Verbindungsstellen zu HDMI sowie für die Stromversorgung. Image by Jonas Haller

Sein volles Potential schöpft der smarte Speaker allerdings erst in Verbindung mit der Smartphone-App aus. Im Test kam hierfür ein Apple iPhone zum Einsatz. Für das benachbarte Tech-Unternehmen aus dem Silicon Valley spendiert Sonos das ein oder andere Zusatz-Feature. Eines davon ist die Klangkalibrierung Trueplay. Hierbei greift die Soundbar auf ein definiertes Klangsample zurück, das per Mikrofon aufgezeichnet wird. Je nach Sitzposition und Raumumgebung passt die Software das Klangprofil an. Beeindruckend!

Sprachassistenten machen die Sonos Arc smart

Innerhalb der App lassen sich die verschiedensten Audio-Dienste konfigurieren. Die Bandbreite reicht bei den Streaming-Anbietern Spotify, Amazon Music bis hin zu Deezer Apple Music und Soundcloud. Auch Hörbuch-Anbieter und kleinere Radiosender sind vertreten. Per AirPlay lassen sich vom iPhone, iPad oder Mac Inhalte überspielen. Mit Sonos Radio bietet der Hersteller einen eigenen Audio-Dienst an, der kostenlos eine Vielzahl an Playlists bereithält. Leider ist der Service werbebasiert. So richtig smart wird die Sonos Arc jedoch erst mit der Anmeldung eines Sprachassistenten: Hierfür stehen Amazon Alexa und Google Assistant zur Verfügung. Apples Siri fehlt.

Im Test funktionierte die Sprachsteuerung zuverlässig und nahezu ohne Missverständnisse. Das dürfte jedoch je nach Raumgröße variieren. Bei größerem Abstand soll es wohl laut Computerbild zu den ein oder anderen Problemen kommen. Zusammenfassend gefällt die Sonos Arc als schicker Echo-Ersatz im Wohnzimmer. Wer die Soundbar in Greifweite hat, kann sie aber auch über die kopfseitigen Sensor-Buttons steuern.

Manuelle Steuerung der Sonos Arc
Die Sonos Art lässt sich auch intuitiv manuell steuern. Image by Jonas Haller

Klangqualität dank Lautsprecherfülle und Dolby Atmos beachtlich

So richtig zu beeindrucken weiß die Sonos Arc bei der Soundqualität. Unter der Design-Haube befinden sich sage und schreibe elf Einzel-Lautsprecher. Die Strahlen nicht nur nach vorn, sondern auch zur Seite sowie nach oben. Dadurch wird mit entsprechendem Dolby Atmos Quellmaterial ein außergewöhnlicher 3D-Klang generiert. Hier haben die Sound-Ingenieure um Giles Martin (Beatles „Abbey Road“) ganze Arbeit geleistet. Voraussetzung ist hierfür ein aktueller Smart-TV ab Baujahr 2019.

Das Zusammenspiel der einzelnen Hoch-, Mittel- und Tieftöner sorgt für einen vollen Klang. Da kommt zweifelsohne Heimkino-Feeling auf. Eine spezielle Sprachverbesserung ermöglicht zudem die Wiedergabe kristallklarer Dialoge. Filme wie “The Greatest Showman” sind ein wahrer Genuss – vorausgesetzt der Nachbar fühlt sich durch die bombastische Klangkulisse nicht belästigt. Wem die Bassklänge zu mickrig sind, der kann per App-Equalizer nachhelfen oder die Sonos Arc um die WLAN-Sub ergänzen. Sinnvoll ist dies allerdings erst bei Wohnzimmern jenseits der 40 Quadratmeter und einem entsprechendem TV-Abstand.

Sonos App
Sonos spendiert seinen Speaker ein eigenes Radio. Screenshots by Jonas Haller

Fazit Sonos Arc: Guter Klang und smarte Funktionen haben ihren Preis

Sonos ist seit jeher für hochwertige Lautsprecher bekannt. Die Leistung des Sonos Arc mag also kaum überraschen und doch lässt er mich mit einem offenen Mund zurück. Dafür sorgt neben der tadellosen Soundqualität die futuristische Klangkonfiguration per Smartphone sowie die Bandbreite der smarten Funktionen. Nahezu jeder Streamingdienst ist auf der Sonos Arc verfügbar. Alexa erweitert die TV-Erweiterung um sinnvolle Skills.

Aufgrund der unverbindlichen Preisempfehlung von 899 Euro – wer den Sub dazu ordert bezahlt 1.700 Euro – richtet sich das Produkt vor allem an Klang-Enthusiasten, die ein mittelgroßes Wohnzimmer besitzen und Raumklang genießen wollen. Für den Großteil der TV-Konsumenten sollte das kleine Schwestermodell Sonos Beam zu einem Preis von 350 Euro ausreichen.


Images by Jonas Haller

arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz und erforscht unter anderem 3D-Druckverfahren. Die technische Vorschädigung tut dem Interesse zum mobilen Zeitgeschehen und der Liebe zur Sprache jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Durch die Techsite HTC Inside ist er zum Bloggen gekommen. Zwischendurch war er auch für das Android Magazin aktiv. Privat schreibt er auf jonas-haller.de über die Dinge, die das Leben bunter machen. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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