Rechenschieberei: Wieviel ist ein Nutzer wert?

Ganz aktuell: Nokia kauft Plazes. Der gezahlte Preis wird nicht genannt. Schon länger bekannt, aber nicht weniger spektakulär: der Holzbrinck-Verlag kauft StudiVZ für 85 Millionen Euro. Oder: AOL kauf Bebo für 850 Millionen Dollar. Ähnliche Beispiele finden sich viele.

Angesichts dieser Zahlen bleibt die Frage: wie misst man eigentlich den Wert eines Netzwerks? Jeder Nutzer weiß, dass der persönliche Wert eines Netzwerks ausschließlich darin liegt, wie man sich dort mit anderen Nutzern vernetzen kann. Im Gegensatz zu normalen Websites oder auch Blogs liegt der Wert eines Netzwerks also jenseits von page views oder click rates. Michael Arrington hat für Techcrunch folgerichtig ein neues Rechenmodell auf Nutzerbasis entwickelt. Wieviel ist ein Nutzer eigentlich wert?

Ausgangspunkt ist die Höhe der Werbeausgaben in einem Land, geteilt durch die Einwohner, die online sind. Ergebnis sind dann die Pro-Kopf-Ausgaben in einem Land. In Deutschland sind das 118,85 Dollar pro Surfer. Diesen Wert kann man dann mit der Nutzerzahl eines Netzwerks multiplizieren. Ergebnis: der Wert des Netzwerks, basierend auf seiner Nutzerzahl und dem möglichen Werbeeinnahmen.

Arringtons Ansatz ist interessant, weil er den sozialen Aspekt eines Netzwerks bei der Schätzung seines Marktwerts einbezieht. Soziale Netzwerke erhalten so einen marktgerechten Preis für Werbeschaltungen, basierend auf ihrer wahren Stärke. Oder einen Anhaltspunkt für die Verhandlungen mit dem nächsten Investor.

ist Medienwissenschaftler und beobachtet als Autor („Grundkurs Gutes Webdesign“) und Berater den digitalen Wandel. Seine Themenschwerpunkte sind User Experience, anwenderfreundliches Design und digitale Strategien. Er schreibt regelmäßig für Fachmedien wie das t3n Magazin, die Netzpiloten oder Screenguide. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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