Posting von Crash-Fahrer auf Facebook: Gefängnis und 6000 $ Strafe

Gute drei Jahre ist es her, dass Facebook-Gründer Mark Zuckerberg das Ende der Privatsphäre ausgerufen hat. Manche haben es immernoch nicht kapiert.

Jacob Cox-Brown ist seinem Facebook-Profil nach zu urteilen ein ganz normaler Jugendlicher. Er hat 658 Freunde, ist 18 Jahre jung, Single, geht auf die Astoria High School im westlichen US-Bundesstaat Oregon, mag große Autos und lustige Seiten wie „Mommy needs a Beer“. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, wäre da nicht ein ganz besonders dämlicher Post auf seiner Pinnwand.

„Drivin drunk … classsic ;) but to whoever’s vehicle i hit i am sorry. :P“, postete der Schüler am Donnerstag privat, also nur für seine 658 Freunde sichtbar. „Betrunken mit dem Auto unterwegs… ein Klassiker ;) Tut mir bloß leid für die Leute, deren Autos ich gerammt habe :P“, übersetzt „SPIEGEL Online“ die Nachricht.

Es dauert nicht lange, da klingeln zwei freundliche Poliziebeamte, Officer Matt Clausen und Sergeant Brian Aydt, bei dem 18-Jährigen und nehmen ihn fest. Zwei seiner Facebook-Freunde, die es entweder wegen des Verrates nicht oder vielleicht gerade deswegen sind, haben die Statusnachricht an die Polizisten weitergeleitet.

Wie sich herausstellte, passten die Lackspuren und Schäden des verbeulten Autos, das vor Cox-Browns Haus abgestellt war, auf einen Unfall vom Vortag, bei dem zwei Autos gerammt worden waren. Fahrerflucht natürlich inklusive, wie schon Cox-Browns Status auf Facebook verriet. Zudem passten Teile von Rücklicht und Stoßfänger, die die Polizei bei den Unfallwagen sichergestellt hatte, auf den Wagen des Schülers, wie die Zeitung „The Daily Astorian“ berichtet.

Cox-Brown sitzt inzwischen im Gefängnis und darf eine einjährige Haftstrafe sowie eine Geldstrafe von 6.000 US-Dollar erwarten. Die „SPIEGEL Online“-Redaktion findet dafür genau die richtigen Worte auf Twitter:

Lobenswert sind aber tatsächlich Cox-Browns Facebook-Freunde. Denn einen Bekannten bei der Polizei zu verraten ist nicht leicht – in diesem Fall aber wohl zwingend notwendig. Trunkenheit am Steuer ist kein Spaß. Allein in Deutschland sind beispielsweise statistisch gesehen 1,2% aller Autofahrer alkoholisiert, was insgesamt zu über 340 Verkehrstoten pro Jahr führt.


 


war von 2012 bis 2015 Autor der Netzpiloten. Seither arbeitet er als Geschäftsführer von BASIC thinking, schreibt Bücher und pflanzt dadurch Bäume. Zudem hat er das Online-Magazin Finanzentdecker.de gegründet. Am besten ist er über Facebook, Twitter und Instagram zu erreichen.


Artikel per E-Mail verschicken
Schlagwörter: , , , , ,

1 comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert