Music-Discovery Apps für iOS und Android mit mäßiger Überzeugungskraft

Neue Musik zu entdecken war dank des Internets noch nie so leicht wie heutzutage und gleichzeitig ist es ausgesprochen mühsam sich durch den Berg der irrelevanten Veröffentlichungen zu arbeiten. Apps wie Soundwave, Yap oder der mufin player wollen den Nutzern mit verschiedenen Konzepten unter die Arme greifen.

Neben offensichtlichen Quellen wie Google, großen Musik-Blogs oder Plattformen wie Last-fm oder Soundcloud dienen vor allem die sozialen Netzwerke als schier unermüdlicher Quell für neue musikalische Entdeckungen – zumindest in der Theorie. Entweder man muss sich täglich durch eine unüberschaubare Flut neuer Artikel und Veröffentlichungen aus allen erdenklichen Genres arbeiten oder man ist darauf angewiesen, dass die eigenen Freunde einen guten Musikgeschmack haben und diesen auch mit der Welt teilen.

Um die Entdeckung neuer Musik zu vereinfachen, haben sich viele Unternehmen die Mühe gemacht neue Konzepte zu erarbeiten. Das letzte Projekt, das etwas Aufmerksamkeit auf sich ziehen Konnte, war Soundwave, eine frisch gestartete App für Android und iOS, die dir mitteilt, was deine Freunde über den System-eigenen Player, Spotify oder Rdio gehört wird – und umgekehrt. Zum einen wurde also der Newsfeed von irrelevanten, da musiklosen Posts befreit, zum anderen bietet die App aber noch einen weiteren großen Vorteil, denn durch sie erhalten zum Beispiel Plattenfirmen einen Einblick, welche Songs derzeit tatsächlich gerade gehört werden was einen großen Unterschied zu den bisher an den Verkaufszahlen gemessenen Werten darstellt. Derzeit ist die Nutzerzahl noch recht überschaubar und somit ist das Entdeckungspotenzial noch sehr eingeschränkt.

Yap ist leider nur für iOS erhältlich und zudem auf eine rege Nutzung des Facebook-Accounts angewiesen. Wer diese Hürden erfolgreich nimmt, kann sich über das selbstbetitelte Instagram für Musik freuen. Alle bei Facebook geliketen Künstler werden in einem Stream zusammengefasst und weitere Neuentdeckungen sortiert nach Genres oder Künstlern einfach gemacht. Allerdings ist die App tatsächlich nur nützlich, wenn der Nutzer aktiv seine Lieblingskünstler bei Facebook mit einem Like versehen hat.

Auch Android hat eine exklusive App, die einen spannenden Ansatz verfolgt. Der mufin player (für Android) bietet quasi eine musikalische Version von Google Maps auf Steroiden, indem Songs nach Ähnlichkeit des Klangs auf einer Karte sortiert werden. Auf den ersten Blick scheint das Konzept auch mit dem großspurigen Werbeslogan übereinzustimmen, allerdings eröffnen sich auch hier auf den zweiten Blick einige Schwierigkeiten. So wird entweder nur Musik indiziert, die auf dem eigenen Gerät oder in der, mit 2 GB recht knapp bemessenen Cloud, gespeichert ist. Da der limitierte Speicherplatz auf den Geräten selten zulassen, dass die gesamte Musiksammlung mitgenommen werden kann und 2 GB Cloud-Speicher heutzutage vorne und hinten nicht ausreichen, ist der Überblick auf der Klangkarte auch entsprechend unvollständig.

Diese ausgewählten Apps und die übrigen hier nicht erwähnten, bieten zwar also durchaus spannende Ansätze für die Entdeckung neuer Musik, vollkommen überzeugen können sie allerdings bisher leider alle nicht und so bleibt der Feed-Reader mit den gesammelten Musik Blogs vorerst wohl vorerst weiter die erste Wahl.


Image (adapted) „Music Was The Theme“ by Vaughan Leiberum (CC BY 2.0)


ist Wahl-Berliner mit Leib und Seele und arbeitet von dort aus seit 2010 als Tech-Redakteur. Anfangs noch vollkommen Googles Android OS verfallen, geht der Quereinsteiger und notorische Autodidakt immer stärker den Fragen nach, was wir mit den schicken Mobile-Geräten warum anstellen und wie sicher unsere Daten eigentlich sind. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


Artikel per E-Mail verschicken
Schlagwörter: , , ,

2 comments

  1. Werbung ist eine Sache. Heavy Rotation im Radio und TV eine andere. 54% der Befragten geben allerdings an, dass sie eher für neue Musik Geld ausgeben, wenn sie ihnen von Freunden empfohlen wird. Auch Blogs und Chat Rooms spielen eine wichtige Rolle: 25% schlagen aufgrund einer dortigen Empfehlung zu.

  2. man kann im Internet sehr schnell und leicht fündig werden, denn es wird doch eine große Vielfalt an Musik geboten. Nur gehöre ich doch auch zu der Kategorie, die auch eher bezahlen und legal Musik downloaden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert