Boutiques.com: Google goes Retail

Eine neues Modelädchen hat im Netz eröffnet. Oder eher ein gigantischer Multi-Brand-Store von epischen Ausmaßen. Google steigt mit Boutiques.com jetzt auch ins Mode-Retailgeschäft ein. Nach Gmail, Youtube und Blogger ein weiterer Schritt, das Netz zu kontrollieren. Seit letzter Woche läuft die Beta-Version des personalisierten Einkaufsvergnügens. Mode, Accessoires und Schuhe werden auf einer ansprechend gestalteten Seite angepriesen.

Boutiques ist kein alleinstehender Online-Shop, sondern eine attraktive Plattform zur Style-Suche. Google fungiert dabei, wie etwa ShopStyle.com oder Polyvore.com als Vermittler. Gekauft wird nicht wirklich auf Boutiques.com, sondern der Verkauf findet in einem externen Online-Shop statt. Elemente aus Social Media und Entertaiment sollen in Zukunft noch stärker in die Seite eingebunden werden, wie etwa Kollektionsvideos und Modespiele. Ziel von Boutiques.com ist es, dem Shopper ein vielfältigeres und interaktiveres Einkauferlebnis zu bescheren, als es einzelne Online Shops könnten. Zudem hat Boutiques.com mit Google als Megasuchmaschine die technischen Vorteile von Google Search und Google Shopping im Hintergrund…

 

Die Idee zum personalisierten Shopping ist nicht ganz neu, Google kombiniert allerdings zwei Ideen recht raffiniert und vor allem zeitgemäß. Zunächst kann man sein persönliches Profil mit allen Vorlieben und Abneigungen erstellen und mit anderen teilen. Farben, Formen, Stil: alles wird in mehreren Schritten abgefragt und so das persönliche Profil definiert. Dann zeigt Boutiques.com alle Styles, die zu diesem Profil passen, an. Man kann aber auch einfach im Shop eines Bloggers oder Celebrities einkaufen gehen und von deren guten Geschmack profitieren. Zahlreiche Namen hat Google schon verpflichtet, wie etwa die Bloggerinnen von Sea of Shoes und Stylebubble oder die schauspielernden Olsen Zwillinge. Modedesigner wie Catherine Malandrino und Anna Sui unterhalten virtuelle Boutiquen, in denen man bequem alle Stücke seines Favoriten finden und kaufen kann. Weitere Mode-Größen wie Oscar de la Renta und Sarah Jessica Parker haben angeblich auch schon zugesagt, ihre Boutiquen zu erstellen. Durch diese ‚Filterfunktionen“ bleibt es dem Einkaufenden erspart, sich durch Tausende von Angeboten zu klicken. Dabei sucht Boutiques.com nicht das günstigste, sondern das passende Kleidungsstück.

Neben Google haben auch schon andere Internetriesen, wie Amazon oder Ebay in den letzten Jahren versucht im Internet-Modemarkt, dem umsatzstärksten und schnellstwachsenden Markt im Netz, Fuß zu fassen. Google macht mit Boutiques.com allerdings den ersten leicht verständlichen Ansatz; strukturiert das Angebot attraktiv und gekonnt. Es ist abzusehen, dass das Google Konzept besser vom Shopper angenommen wird, auch weil „Google so viel sexier ist als Ebay.“ Die Kombination von Social Media, Online Shops und den von Stars, Designer und Bloggern gestalteten Boutiquen ist ein richtiger Schritt in Richtung Konsument und entspricht den heutigen Anforderungen ans Netz.

(Bilder: www.boutiques.com)

studierte Modedesign und Mode-Management in Mönchengladbach und Amsterdam bevor sie in New York begann Modetrends zu jagen. Seit 2007 arbeitet sie international als Trendscout und Journalistin in den Bereichen Mode, Lifestyle und Reise. Mehr Informationen auf www.stylesplash.net.


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2 comments

  1. Es wird genau am 34.Juli 1698 sein. Drei Tage nach dem Kauf von Südeuropa durch Steve Jobs und der Eingemeindung von Afrika in die Freihandelszone von Hongkong.

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