Apples Marktkapitalisierung als Risiko

Apples Gesamtwert beläuft sich auf 700 Milliarden US-Dollar. Könnte dieser „Reichtum“ zum Verhängnis werden? // von Philipp Biel

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Mit knapp 700 Milliarden US-Dollar ist derzeit der Gesamtwert aller Apple-Aktien beziffert. Somit ist Apple mehr wert als jedes andere börsennotierte Unternehmen weltweit. Zum Vergleich: Der Zweitplatzierte Exxon Mobil ist derzeit 403 Milliarden US-Dollar wert und Platz drei belegt Microsoft mit etwa 394 Milliarden US-Dollar. Apple hat sich einen weiten Vorsprung verschafft, doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Steht Apple deshalb kurz vor einem Crash?


Warum ist das wichtig? Millionen Anleger weltweit schwören derzeit auf den Goldesel, könnten in naher Zukunft jedoch viel Geld verlieren.

  • Apple ist wertvoller als je eine Firma zuvor, man bewegt sich also auf unerforschtem Terrain. 
  • Mehr als 73 Prozent Vorsprung liegen zwischen Apple und Exxon Mobil – diese Differenz ist mehr als unüblich in den Top fünf der börsennotierten Firmen.
  • Aktienwerte schwanken, je wertvoller eine Firma ist, desto anfälliger wird diese.

Wie kam es zum heutigen Aktienwert?

Der heutige Aktienwert von 700 Milliarden US-Dollar lässt sich größtenteils auf Apples Produktpolitik in der mobilen Sparte zurückführen: Man veröffentlicht auf jährlicher Basis eine neue Generation an gefragten mobilen Produkten (iPhones, iPads und iPods) in vorerst limitierter Stückzahl. Bei jenen weiß Apple, dass die Kunden sie auf jeden Fall kaufen werden, was die Aktien noch vor der Produktveröffentlichung in die Höhe treibt. Die angebliche Knappheit der Produkte führt zu einer überdurchschnittlichen Nachfrage und erhöht Apples Börsenkurs wiederholt nach den besagten Veröffentlichungen.

Neben den Standardprodukten versucht man sich in der Mobile-Sparte außerdem auch an so genannten Moon Shots – Produkten bei denen man den Erfolg nicht vorhersagen kann und ein gewisses Risiko eingeht, dafür aber im Falle des Erfolgs mit großen Returns rechnen kann. Unter anderem fallen darunter das iPhone 5C, der Apple TV, das iPad Mini, das iPhone 6 Plus und bald auch die iWatch. Alles Produkte die entweder sehr erfolgreich wurden oder kaum die Entwicklungskosten einspielten. Alles in Allem eine von den Aktionären doch sehr wohlgesonnene und etablierte Strategie.

Erst Hochmut, bald der Fall?

Im August noch lag Apple bei knapp 470 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung, nun bei 700 Milliarden US-Dollar – ein bemerkenswerter Sprung für ein Unternehmen dieser Größe. Doch Apple könnte derzeit überbewertet sein. Spätestens nach dem Weihnachtsgeschäft dürfte mit einer Preiskorrektur gerechnet werden, und diese könnte für die Aktionäre schlecht ausfallen.

Erst zum Wochenanfang verlor Apple innerhalb von Sekunden 40 Milliarden US-Dollar an Marktwert. Man verlor 6,4 Prozentpunkte zum Börsenstart, unbegründet passiert dies nicht häufig, ist jedoch nicht unüblich in der Branche – doch keine Firma hat es so hart getroffen wie Apple: 40 Milliarden US-Dollar sind weg und das ohne ersichtlichen Grund!

Wenn man an der Weltspitze steht muss man mit anderen Relationen rechnen: 6,4 Prozent können dann schnell mal einen zweistelligen Milliardenbetrag bedeuten. Die Gefahr viel Geld zu verlieren steigt, je höher der Aktienwert ist, desto anfälliger wird man für Schwankungen. Dies überträgt sich selbstverständlich auch auf die Aktionäre, die sich mit ihren Scheinen hohe Renditen versprechen, aber auch ein entsprechend hohes Risiko zu tragen haben. 

Dieser Artikel ist ein Ergebnis der Kooperation von Netzpiloten.de mit dem renommierten Apple-Watchblog Appleunity.de. Appleunity ist auch auf FacebookYouTube, Google+ und Twitter zu finden.


Teaser & Image by matcuz und OpenClips (CCO)


war Geschäftsführer vom Apple Online Magazin appleunity.de, ist nun Geschäftsführer einer Videoberatung für klein und mittelständische Unternehmen und schließt gerade seinen Bachelor an der WHU - Otto Beisheim School of Management ab. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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2 comments

  1. Die 40 Millarden sind nicht weg, und Apple selber trifft das nur in sofern das Sie ja selbst Aktien am Unternehmen halten. Das ganze hier ist doch ein wenig krude, aber sie lernen das ja noch,,,,,,,,

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