Animal Crossing: New Horizons im Test – Reif für die Insel

Dieser Tage sehnt man sich wahrscheinlich so stark wie selten nach einem fixen Trip auf eine einsame Südseeinsel. Wenn man schon daheim herumsitzen muss, kann man solche Reisen wenigstens in Videospielen unternehmen. Zum ersten Mal seit 2008 darf sich die Animal-Crossing-Reihe einmal wieder auf einer Heimkonsole versuchen. Wir schauen uns Animal Crossing: New Horizons heute einmal genauer an.

Falls ihr nach Tipps und Tricks für Animal Crossing: New Horizons sucht, schaut doch hier mal nach!

In Animal Crossing: New Horizons sind wir reif für die Insel

Zu Beginn des Spiels werden wir von den beiden kleinen Waschbärbrüdern Schlepp und Nepp begrüßt. Wir haben uns für das Reif-für-die-Insel-Paket von NookInc. entschieden und dürfen uns deshalb auf ein großes Abenteuer begeben. Wir werden in ein Flugzeug gesetzt und zu einer einsamen Insel mitten im Ozean ausgeflogen. Hier bauen wir, fernab von jeglicher Zivilisation, unser eigenes kleines Dorf auf. Gesponsert wird das Ganze von unserem Lieblings-Kapitalisten Tom Nook. Der Waschbär mit dem Bierbauch leitet das Reif-für-die-Insel-Paket und hält jeden Morgen eine kleine Ansprache auf dem Dorfplatz. Und wir greifen ihm bei der Verschönerung der Insel als Inselsprecher unter die Arme.

Animal Crossing: New Horizons ist genau wie seine Vorgänger eine Simulation, ohne richtige Story oder gar Endziel. Wir sollen uns einfach nur ein schönes Leben auf unserer Insel machen. Unser erster Schritt zum guten Inselsprecher: das Nook-Phone. Dieses technische Meisterwerk wird von Tom Nook mit einigen nützlichen Applikationen ausgestattet. Mit dem Design-Center können wir eigene Kleidungsstücke entwerfen und online teilen, in der Faunapädie werden alle bereits gefangenen Fische und Insekten gesammelt. Der Fotomodus wäre sicher auch für unseren Redakteur Stefan, als großen Ingame-Fotografen interessant.

Das liegt vor allem daran, dass Animal Crossing: New Horizons ein richtig hübsches Spiel geworden ist. Tolle Lichteffekte, niedliche Charakter-Models, ein zuckersüßer Artstyle, aber auch gruselig-realistische Insekten. Der Wind streichelt durch die Bäume und lässt die Blätter wackeln, in der Nacht schießen Sternschnuppen über den Himmel. Probleme machen da eher die Ladezeiten. Diese sind, auch aufgrund der hübschen Optik, nämlich gar nicht einmal so kurz.

Nook-Meilen als Treue-Punkte

Das wichtigste Feature des Nook-Phones sind aber die Nook-Meilen. Diese Bonus-Punkte werden uns für den Abschluss verschiedener Aufgaben gutgeschrieben. Das kann so etwas sein wie Unkraut jäten, aber auch einfach nur das mehrfache Einloggen an aufeinanderfolgenden Tagen. Mit diesen Nook-Meilen können wir uns an einem Automaten nützliche Dinge kaufen. Hier haben wir die Auswahl zwischen Bauanleitungen für das Crafting-System oder neuen Frisuren für unseren Charakter, aber auch besondere Deko-Artikel können wir hier erstehen.

Aber Tom Nook ist natürlich nicht nur Wohltäter, sondern knallharter Geschäftsmann. Und wieder mal stehen wir in seiner Schuld. Denn um unser Haus zum ersten Mal zu vergrößern, müssen wir gleich einmal einen Kredit beim Immobilienmakler Nook aufnehmen. Dieses Prinzip kennen wir ja bereits aus den anderen Teilen. Mit jedem abgearbeiteten Kredit wird unser Haus immer ein wenig größer, bis wir eine Vielzahl an Zimmern zum Einrichten zur Verfügung haben. Eben diese Einrichtung wurde in Animal Crossing: New Horizons um einiges entschlackt. Hierfür bediente man sich bei dem Wohnungs-Editor des Spin-Offs Animal Crossing: Happy Home Designer. Wir müssen jetzt nicht mehr die einzelnen Möbel händisch durch den Raum ziehen, sondern können sie jetzt in einem einigen Editor platzieren.

Neue Bewohner braucht die Insel

Die Dorfbewohner kommen wieder einmal in den unterschiedlichsten Formen und Farben daher. Zu Beginn wohnen lediglich zwei Tiere bei uns auf der Insel. Das Nashorn Frank ist eine wahre Sportskanone, der Hase Mira ist eine coole Superheldin. Für neue Freunde müssen wir mit dem Flugzeug zu neuen Inseln aufbrechen. Hier traf ich zum Beispiel auf die Leopardin Bettina, das Eichhörnchen Trita und den Gorilla Kokong. Die neuen Häuschen dürfen wir dann sogar dort platzieren wo es uns gefällt. Selbes gilt auch für die öffentliche Gebäude wie dem Museum oder die Geschäfte. Allerdings müssen wir dafür natürlich jedes Mal einen ganzen Tag warten. Aber das ist man als Animal-Crossing-Fan ja bereits gewohnt.

Eines der größten Features von Animal Crossing: New Horizons ist das Crafting-System. Kaufte man sich in früheren Teilen alle Objekte und Werkzeuge in Läden, kann man sich nun eine Vielzahl selber bauen. Dafür spucken Bäume oder Steine auf unserer Insel Materialien wie Lehm, Holz oder Eisen aus, die wir dann an Werkbänken in coole Gegenstände verwandeln. Hier gibt einiges an Auswahl und auch für neue Läden oder Brücken müssen wir teilweise Materialien farmen. Etwa nervig dabei ist, dass wir immer nur ein Objekt nach dem anderen herstellen können. Auch Werkzeuge gehen sehr schnell kaputt und müssen oft neu gebastelt werden.

Image by Nintendo, Screenshot von Philipp Bader
Für die Steinaxt fehlt uns wohl noch eine Wackelaxt.

Allgemein sind die gut gemeinten Quality-of-Life-Improvements leider nur teilweise durchdacht. Fossile müssen wir zum Beispiel immer noch erst identifizieren, bevor wir sie Eugen der Museums-Eule spenden. Einzelne kann ich dann sofort abgeben, bei mehreren muss ich ihn noch einmal erneut ansprechen. Des Weiteren muss ich für jedes verbesserte Werkzeug erst einmal eine weniger stabile Variante vorher herstellen. All solche Kleinigkeiten summieren sich teilweise zu sehr anstrengenden Momenten zusammen.

Animal Crossing: New Horizons ist eine ganz große Sandbox

Wo wir gerade über Werkzeuge sprechen: auch gibt uns Animal Crossing: New Horizons ein paar neue Gegenstände mit an die Hand. Mit dem Sprungstab können wir ganz einfach über Flüsse hüpfen und so auch ein Insel-Layout mit vielen Flüssen wählen. Kleine Bachläufe können wir mittlerweile sogar ganz ohne Stab und Brücke überqueren. Außerdem gibt es nun die Leiter, mit der wir kleine Berge erklimmen. Sowohl Brücken als auch Treppen dürfen wir übrigens auch selber bauen, müssen aber auch den Bau entweder mit Materialien oder Sternis unterstützen.

Das ist aber noch nicht alles. Für eine ganze Menge an Nook-Meilen schalten wir nach einiger Zeit die Insel-Designer-Tools frei. Hiermit können wir uns dann komplett auf der Insel austoben. Wir können Berge aufstellen und abreißen, Flüsse verlegen, Wasserfälle erschaffen, Wege verlegen und sehr viel mehr. So viele Möglichkeiten, sein Dorf zu verändern, gab es noch nie vorher in Animal Crossing. Außerdem können wir nun endlich auch Deko-Objekte draußen platzieren. So verwandeln wir unsern Camping-Platz mal eben in eine Art Open-Air-Diner oder treffen uns mit unseren Freunden am Strand.

Im Multiplayer können wir Online unsere Freunde besuchen. Dabei kann man einstellen, ob der Besucher ein „Bester Freund“ ist. Dadurch erhält er mehr Rechte und kann zum Beispiel auch Bäume fällen oder Steinchen schlagen. Erstmal können wir auch im lokalen Koop miteinander spielen. Dabei ist ein Spieler der Anführer, während der andere nur der Laufbursche ist. Die Sachen, die der zweite Spieler aufhebt, werden in eine Kiste im Service-Center geschickt. 

Schnell Geld verdienen in Animal Crossing: New Horizons

Das liebe Geld ist leider auch in Animal Crossing: New Horizons ein wichtiger Faktor. Hierfür gibt es einige Tipps und Tricks, um schnell die Ingame-Währung Sternis zu verdienen. In Animal Crossing: New Horizons können wir sogenannte Geldbäume pflanzen, die uns einen netten Sterni-Bonus bringen. Sucht dazu täglich eure Insel nach leuchtenden Stellen auf dem Boden ab. Wenn ihr dort grabt, buddelt ihr einen Sack mit Sternis aus – das können 1.000 oder gar 10.000 sein.

Wir erstellen uns über das Inventar einen 10.000-Sterni-Sack, stellen uns vor das leuchtende Loch und vergraben den Geldsack im Boden. Jetzt müssen wir einige Tage warten, bis der Baum wächst und goldene Früchte trägt. Wenn es so weit ist, dürft ihr euch über drei Säcke mit je 10.000 Sternis freuen. Es ist möglich, mehr als 10.000 zu pflanzen, aber ob der Baum dann auch so viel abwirft, ist Glück. Pflanzen wir 30.000 Sternis ein, können wir mit Glück 3-mal 30.000 erhalten.

Für die besonders Ungeduldigen: der Klon-Trick

Ein weiterer Trick, der aktuell noch möglich ist, kann von kritischen Stimmen durchaus als Schummelei bezeichnet werden. Andere sehen es vielleicht eher als Ausnutzung eines Glitches. Denn aktuell gibt es einen durchaus unterhaltsamen Glitch, der es einem ermöglicht, bestimmte Gegenstände zu klonen. Hierfür braucht ihr nur das Paket, das euch zu Beginn neben das Haus gestellt wird, ein Item, zum Beispiel die geschenkte Nintendo Switch und einen zweiten Mitspieler.

Image by Nintendo, Screenshot von Philipp Bader
Schau bloß nicht rüber, Schlepp! Hier werden unrechte Dinge getan!

Stellt nun die Switch auf den Pappkarton und lasst ihn vom zweiten Spieler dauerhaft rotieren. Nehmt jetzt den Gegenstand ganz normal auf. Mit etwas Glück wandert eine zweite Switch in euer Inventar. Dies könnt ihr dann für 7495 Sternis pro Stück verkaufen. Mit einem komplett gefüllten Inventar kommt da schon ein beeindruckendes Sümmchen zusammen. Ich empfehle euch zwar, eher die Möglichkeiten zu nutzen, die euch das Spiel an die Hand gibt. Aber wenn ihr unbedingt in kurzer Zeit sehr viel Geld verdienen wollt, ist der Klon-Trick euer Freund. Passt aber auf den nächsten Patch auf!

Na, habt ihr jetzt auch Lust, auf da Reif-für-die-Insel-Paket? Dann bestellt euch doch Animal Crossing: New Horizons auf Amazon (Provisionslink).


Bilder von Nintendo. Screenshots angefertigt von Philipp Bader

ist Journalistik-Student an der Hochschule Hannover und hat seit dem unter anderem bei der N-Zone in Fürth und beim Lokalteil der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung einige Erfahrungen sammeln können. Ob Videospiele, Filme oder Serien - in diesen Bereichen fühlt er sich am wohlsten.


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