Welches Nokia-Smartphone soll ich kaufen? Die MWC-Geräte im Überblick

Seit rund einem Jahr versuchen ehemalige Nokia-Beschäftigte mit dem Unternehmen HMD Global die einst berühmte Marke zu neuer Stärke zu verhelfen. Auf dem Mobile World Congress 2018 in Barcelona hatte der Hersteller gleich vier neue Smartphones im Gepäck. Fans der Marke mögen sich jetzt fragen: Welches Nokia-Smartphone soll ich kaufen? Ich habe mir das Line-Up angeschaut und stelle euch die Geräte vor.

Nokia 1: Das Einsteiger-Smartphone für jedermann

Den Einstieg in die Welt des finnischen Unternehmens HMD Global markiert ab sofort das Nokia 1. Es zeichnet sich durch Robustheit aus und eignet sich besonders für die kleinen Sprösslinge, die zum ersten Mal in Kontakt mit smarten Mobiltelefonen kommen. Da steht natürlich die Individualisierung an erster Stelle: So bringt HMD Global die austauschbaren Xpress-On-Cover zurück. In Sekundenschnelle lassen sich die Polycarbonat-Cover wechseln. Zudem schützen sie zuverlässig gegen Fremdeinwirkungen wie Stürze. Auch der Akku ist wechselbar.

Das Kunststoffcover des Nokia 1 ist wechselbar. Image by Jonas Haller

Das Nokia 1 läuft mit dem abgespeckten Google-Betriebssystem Android Go in Version 8.0. Es zeichnet sich selbst bei schwacher Hardware (1 GB Arbeitsspeicher) durch ein performantes Nutzungserlebnis aus. Im ersten Test lief die Software flüssig, aber bei weitem nicht so flott wie bei teueren Geräten. Dafür ist der Preis mehr als angemessen: Das Nokia 1 kommt in Deutschland zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 99 Euro auf den Markt.

Nokia 6 (2018): Kantige Mittelklasse mit Alu-Gehäuse

Eines der ersten Modelle vom Line-Up aus dem Jahr 2017 war das Nokia 6. Nun hat HMD Global den Nachfolger vorgestellt. Optisch bleibt sich der Hersteller treu und verbaut ein schickes Gehäuse aus Aluminium. In einem 11-stündigem Eloxierungs- und Polierprozess wird der Unibody hergestellt. Die Materialanmutung ist sehr gut, auch wenn die scharfen Kanten nicht jedermanns Geschmack sein dürften. Auf der Rückseite verbirgt sich zudem eine Zeiss-Kamera, die ordentliche Ergebnisse liefert.

Das Nokia 6 bekommt einen potenten Nachfolger. Image by Jonas Haller

Unter der Haube ist Mittelklasse-Hardware verbaut. Durch den neuen Qualcomm Snapdragon 630 Prozessor soll die Performance um 60 Prozent gesteigert worden sein. Ihm stehen 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB interner, erweiterbarer Speicher zur Seite. Softwareseitig kommt Android 8.0 Oreo in der One-Version zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine in sich konsistente Android-Version, die schnelle Updatezeiten garantiert. Zum Marktstart Mitte April ist das Nokia 6 in den Farben “Black/Copper”, “White/Iron” und “Blue/Gold” verfügbar. Kostenpunkt: 279 Euro.

Nokia 7 Plus: 18:9-Flaggschiff mit Dual-Kamera

Alle die dem aktuellen Trend zum 18:9-Display verfallen sind, sollten einen Blick auf das Nokia 7 Plus werfen. Es besitzt ein 6 Zoll großes Panel mit FullHD+-Auflösung und runden Ecken. Das klingt erstmal mager, allerdings sind Pixel in der Praxis kaum sichtbar. Das Gerät besitzt zudem ein strapazierfähiges Kunststoff-Gehäuse, das sich sehr weich anfühlt. Kamera-Fans kommen bei der Dual-Kamera von Zeiss auf ihre Kosten. Das 12 Megapixel auflösende Hauptmodul bietet eine Weitwinkellinse. Für entfernte Objekte steht eine 13-Megapixel-Kamera mit zweifachem optischen Zoom zur Seite.

Das Nokia 7 Plus besitzt eine 18:9-Formfaktor. Image by Jonas Haller

Angetrieben wird das Nokia 7 Plus vom Qualcomm Snapdragon 660 Prozessor und 4 GB Arbeitsspeicher. Der 3.800 mAh starke Akku sorgt für eine sehr gute Batterielaufzeit. Zwei Tage dürften durchaus möglich sein. Wie auch das Nokia 6 ist das Nokia 7 Plus ab Mitte April verfügbar. Mögliche Farbkombinationen sind dann “Black/Copper” und “White/Copper”. Zum Verkaufsstart kostet das Nokia-Smartphone 399 Euro.

Nokia 8 Sirocco: Kompaktes Flaggschiff mit abgerundetem Display

Mit dem Nokia 8 Sirocco hat HMD Global zudem den Nachfolger des letztjährigen Flaggschiff-Gerätes Nokia 8 vorgestellt. Es zählt zu unseren Smartphone-Highlights auf dem MWC 2018. Dazu trägt das komplett neue Design bei. Erstmals setzt das Unternehmen auf ein glänzendes Glasgehäuse mit Edelstahlrahmen. Das 5,5 Zoll große pOLED-Display besitzt eine scharfe 2K-Auflösung. Es ist zudem ähnlich den Mitbewerbern von Samsung an den Rändern abgerundet. Im Nokia 8 Sirocco kommt das gleiche Dual-Kamera-System wie im Nokia 7 Plus zum Einsatz. Volle manuelle Kontrolle bietet der Pro-Modus.

Ein Eyecatcher des Nokia 8 Sirocco ist das abgerundete pOLED-Display. Image by Jonas Haller

Mit dem Qualcomm Snapdragon 835 verrichtet eine High-End-Prozessor aus 2017 seine Arbeit. Der Arbeitsspeicher mit 6 GB und der interne Speicher mit 128 GB sind üppig bemessen. Für Energie sorgt das 3.260 mAh leistende Akkumodul. Im ersten Test bietet das Nokia-Smartphone ein tolles Nutzungserlebnis im kompakten Format. Das Nokia 8 Sirocco wird Mitte April zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 749 Euro erhältlich sein.

Fazit: Für jeden gibt es ein Nokia-Smartphone

Mit den vier neu vorgestellten Geräten setzt das finnische Unternehmen HMD Global auf Angriff. Dabei stellt sich der Hersteller breit auf und deckt jeden Preisbereich ab. Die Zielgruppen der jeweiligen Geräte sind klar definiert. Trotz des im Vergleich zu Konkurrenten geringen Smartphone-Erfahrungsschatz machen die auf dem MWC gezeigten Mobiltelefone einen sehr guten und hochwertigen Eindruck.

Vor allem in Sachen Preis-Leistung ist HMD Global ganz vor dabei. Nun muss nur noch die Marktpräsenz besser werden. Dann könnte das neue Portfolio der Beginn eine spannende und blühende neue Nokia-Smartphone-Ära sein. Wir werden das Unternehmen weiter im Auge behalten und freuen uns schon auf den ausführlichen Test der neuen Geräte.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf Applepiloten.


Images by Jonas Haller


arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz und erforscht unter anderem 3D-Druckverfahren. Die technische Vorschädigung tut dem Interesse zum mobilen Zeitgeschehen und der Liebe zur Sprache jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Durch die Techsite HTC Inside ist er zum Bloggen gekommen. Zwischendurch war er auch für das Android Magazin aktiv. Privat schreibt er auf jonas-haller.de über die Dinge, die das Leben bunter machen. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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