“Time to say goodbye?” – Facebook lässt über Wahlrecht abstimmen

Wie wichtig sind euch eure Daten und die Mitbestimmung über die Verwendung darüber tatsächlich? Setzt euch jetzt für ein Wahlrecht auf Facebook ein.

“Time to say goodbye?” – Facebook lässt über Wahlrecht abstimmen

Ihr wolltet doch immer mehr Mitsprache haben auf Facebook, oder? Entscheiden welche Datenschutz- und Privatsphäre-Einstellungen umgesetzt werden sollen? Was mit euren gesammelten Daten passiert und mit welchen Voraussetzungen Ihr überhaupt dem sozialen Netzwerk beitreten könnt? Setzt euch jetzt für euer Wahlrecht auf Facebook ein.

Facebook lässt seit gestern über seine neuen Datenschutzbestimmungen abstimmen. Darin geht es u.a. darum, das für den Nutzer zur Verfügung gestellte Wahlrecht bezüglich neuer Nutzungsbedingungen wieder zu kippen. Vor der Wahl, musste das Unternehmen einen Vorschlag einreichen, welcher 7.000 Widersprüche bedurfte, um eine Abstimmung anzustoßen. Insgesamt haben über 55.000 Nutzer sich gegen diesen Anti-Wahlrecht-Vorschlag geäußert, wie auf our-policy.org zu lesen ist.

Seit Juni dieses Jahres ist es überhaupt erst möglich, selbst aktiv zu werden und Facebook demokratisch ein Stück weit zu steuern. Leider ist diese Wahl in der bisher einmaligen Durchführung nicht besonders erfolgreich gewesen, was darauf zurückzuführen ist, dass a) der Nutzer überhaupt nichts von seinem Wahlrecht wusste und b) das Gehör und die Umsetzung des „Volksbegehrens“ an einer eher utopischen Prozentmarke geknüpft ist. 30 Prozent der weltweiten Facebook-User müssen an dem Abstimmungsprozess teilnehmen, ansonsten wird das Ergebnis nicht als bindend verstanden.

Aktuell wird also wieder gewählt. Neben der Abschaffung des Wahlrechtes, geht es auch um die Frage, ob Facebook Daten an Teile des Konzerns wie Instagram weitergeben darf. Noch bis zum 10.12.2012 dürft Ihr euch entweder dafür oder dagegen aussprechen. Getan werden kann das in der eigens dafür entwickelten Facebook-Site-Governance-App.

Trotz der großen Wellen, die bereits vor der Abstimmung geschlagen wurden, ist es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass wir Nutzer unser Wahlrecht weiter in Anspruch nehmen dürfen. Denn genau wie beim ersten Mal, ist auch nun wieder viel getan wurden, damit der User sich im Dschungel der Vorschläge nicht wiederfindet und dass der Wahlzettel erst gar nicht gefunden wird.

So hat beispielsweise Andreas Sebayang von Golem.de festgestellt:

    „Facebook zeigt ein weiteres Mal, dass die Firma kein Interesse an der Meinung ihrer Nutzer hat. Nur 2,5 Millionen Nutzer des sozialen Netzwerks wurden über die anstehende Wahl informiert, bei der über die Abschaffung des Wahlrechts abgestimmt wird. Die restlichen 997 Millionen Nutzer erfahren von der Abstimmung zu einer Änderung der Nutzungsbestimmungen und ihres Wahlrechts allenfalls über die Presse oder die Teilen-Funktion des Netzwerks.“

Auch wenn es fast unmöglich ist, die Absetzung des Wahlrechtes noch zu stoppen, bitten wir euch inständig daran teilzunehmen und diesen Beitrag an eure Freunde zu teilen. Wenn selbst Kampagnen wie einst Kony2012 in wenigen Tagen um die Welt gehen, dann sollte es auch machbar sein, dass diese Angelegenheit durch die Netzwerke geschickt wird. Stimmt gegen die neuen Datenschutzbestimmungen und zeigt damit, dass wir weiterhin wählen möchten!

Facebook Abstimmung

schreibt seit 2011 für die Netzpiloten und war von 2012 bis 2013 Projektleiter des Online-Magazins. Zur Zeit ist er Redakteur beim t3n-Magazin und war zuletzt als Silicon-Valley-Korrespondent in den USA tätig.


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