Space Night: Web-Relaunch am 5. August – mit CC-Musik

Nach Protesten gegen die geplante Absetzung der Sendereihe „Space Night“, entschied sich der Bayerische Rundfunk Anfang 2013 zu einer Neukonzeptionierung mit freier Musik. Marco Trovatello fasst das innovative Projekt zusammen.

 

Am Montag, 5. August 2013, wird der Bayerische Rundfunk (BR) eine erste Version der neuen Space Night-Website freischalten, auf der Musiker und Komponisten ihre Soundtracks für zukünftige, neue Folgen hochladen können. “Die ‘neue Space Night’ dürfte damit die erste Fernsehserie weltweit sein, bei der ein zentraler Bestandteil der Folgen – die Musik – durch die Community im Internet generiert wird”, teilte Redakteur und Projektleiter Thomas Hausner mit. Unter seiner Regie entstanden auch die vier bisherigen, überwiegend mit Creative Commons(CC)-Musik neuvertonten Space Night-Folgen.


  • Nach Protesten gegen die geplante Absetzung der Sendereihe „Space Night“, entschied sich der Bayerische Rundfunk Anfang 2013 zu einer Neukonzeptionierung mit freier Musik.
  • Am 1. November wird die erste Folge der neuen Space Night-Version mit freier Musik ausgestrahlt werden.
  • Der Bayerische Rundfunk bemüht sich bereits um neues Filmmaterial in HD von DLR, ESA und ESO.

Doch zunächst in aller Kürze das bisher Geschehene: Mitte Januar 2013 drohte dem Kultformat Space Night das Aus – gestiegene Kosten für die Ausstrahlungen der musikuntermalten Folgen wurden als Grund angegeben. Mithilfe einer engagierten Fangemeinde, zahlreichen, unter Creative Commons lizensierenden Netzmusikern, die ihre Musik zur Verfügung stellten, sowie durch das Engagement des BR-Redakteurs Thomas Hausner konnte das Format nach kurzer Pause wieder ausgestrahlt werden. Zunächst wurde eine, wenig später dann drei weitere Space Night-Folgen mit freier Musik vertont sowie weitere Folgen mit klassischer Musik des BR-Sinfonie-Orchesters. Diese laufen bis heute in nächtlicher Rotation im Bayerischen Fernsehen sowie auf BR Alpha.

Nun also der erste Schritt der Neukonzeption des Formats: Am 5. August 2013 geht unter SpaceNight.de eine neue Website an den Start, die in der ersten Version Musikern und Komponisten ermöglichen wird, Ihre Werke hochzuladen und somit das Prinzip der community-basierten Vertonung der Space Night fortführt. Ein Schelm, wer nun denkt, der BR wolle hier einen Selbstbedienungsladen für durch ihn kostenlos nutzbare Musik eröffnen. Von der Redaktion ausgewählte Tracks werden für die Nutzung lizensiert und adäquat vergütet – das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

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Weiterhin werden auf der Website die vier überwiegend mit Creative Commons-Musik neuvertonten “alten” Space Night-Folgen zu sehen sein. Endlich, denn bisher musste man entweder die Nächte durchmachen oder auf diesen qualitativ eher schlechten (und nicht ganz legalen) Mitschnitt zurückgreifen:

Ab 1. November 2013 sollen dann die neuen Folgen mit über die Website hochgeladene Musik zu sehen sein. Doch Thomas Hausner hat noch mehr vor: “Die Qualität der bisher verwendeten CC-Musik bei der Neuvertonung ‘alter’ Space Night-Folgen war mit ausschlaggebend für das Projekt, die neuen Space Night-Folgen in HD und ebenfalls mit CC-Musik zu produzieren”, sagt er. Hausner ist bereits in Kontakt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das bereits zugesagt hat, sein Filmaterial umfangreich zur Verfügung zu stellen, sowie mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der Europäischen Südsternwarte ESO.

Freuen wir uns also auf das, was noch kommt! Ich bleibe am Ball.


Discaimer: Marco Trovatello veröffentlicht seine Musik unter CC und sie wurde bereits mehrmals in den neuvertonten Folgen der Space Night gespielt. Netzpiloten-Projektleiter Tobias Schwarz hat mit Christian Grasse und Marco Trovatello die Kampagne zur „Rettet die Space Night mit CC-Musik“ initiiert.


Dieser Beitrag erschien zuerst am 29. Juli 2013 auf Superpolar.org und unterliegen einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-SA) Lizenz.


 

schreibt die monatliche Kolumne 'Netzmusik' für die Kölner Stadtrevue und hilft das Kölner Netaudio-Label 'Der kleine grüne Würfel' zu betreiben. Beruflich beschäftigt er sich mit der Kommunikation von Wissenschaft und Technologie im Rahmen der Weltraumforschung und ist für die für Online-, Social- und Cross-Media Kommunikation beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zuständig. Privat bloggt Marco auf Superpolar.org.


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