Social Bookmarking 3.0 – Twine verbindet die Interessen

logo.jpgWissen und Interessen vernetzen! – Das amerikanische Unternehmen Radar Networks, Spezialist für das semantische Web, hat sich mit seinem neuen Projekt Twine hohe Ziele gesetzt. Ganz einfach gesagt, ist der Dienst ein Social-Bookmarking-Tool. Nicht so einfach gesagt, steckt natürlich viel mehr dahinter: Twine blickt in die Zukunft und will das klassische Bookmarking mit auf den Weg in ein neues Internetzeitalter nehmen. Schauen wir mal, wie dieser Weg so aussieht.

Wie funktioniert Twine?

Twine – der Bindfaden – schlängelt sich durch das World Wide Web und verknüpft die Interessen der Nutzer. Auf den ersten Blick funktioniert das Angebot wie ein klassischer Bookmarking Dienst: Nach einer kurzen Registrierung kann der Nutzer ein Profil anlegen und eigene Interessengruppen, die Twines, anlegen. Per E-Mail oder via Bookmarklet lassen sich neue Items hinzufügen. Dabei hat man die Wahl, ob die Twines nur privat genutzt oder veröffentlicht werden. Fällt die Entscheidung auf letzteres, können auch andere Nutzer diesem Twine beitreten und Informationen hinzufügen.

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Gruppen gibt es zu diversen Themen. Sie sind voll mit Links, Videos, Bildern, Kommentaren, Veranstaltungshinweisen, Personen und, und, und – alles zu demselben Thema. Hinweise auf verwandte Gruppen und Inhalte werden ebenfalls angezeigt. Alle neuen Entwicklungen innerhalb des Twines kann man per Feed verfolgen oder sich darüber per E-Mail benachrichtigen lassen. So entsteht eine umfassende und vielfältige Informationssammlung zu einem bestimmten Thema. Knowledge Networking heißt das Ganze. Hier stehen nicht wie im Social Networking Kontakte im Vordergrund, sondern das Teilen und Zusammenstellen gemeinsamen Wissens.

Je mehr Informationen der Nutzer hinzufügt, desto besser kann Twine damit arbeiten und den Nutzer kennenlernen. Allen hinzugefügten Inhalten werden automatisch semantische Tags zugeordnet. Twine kategorisiert neue Einträge automatisch und ermöglicht das Durchsuchen der gesamten Informationen. Anhand der persönlichen Eingaben wird innerhalb der Informationssammlung nach ähnlichen Themen, Personen oder Orten gesucht, die für den Nutzer interessant sein könnten.


Für wen ist Twine gedacht?

Wer viel weiß, sollte doch sein Wissen mit anderen teilen! Dafür eignet sich Twine ideal. Mit ganz wenigen Klicks kann man hier unendlich viele Informationen zusammentragen. Dabei ist der Dienst sowohl für die Kategorisierung der eigenen Daten und Bookmarks geeignet, als auch für das aktive Teilen und Suchen von Informationen innerhalb der Twines. Auch bei umfangreichen Recherchen kann der Dienst sehr hilfreich sein.

Blogpiloten-Urteil:
Für den Anfang schon nicht schlecht, kann man wohl über Twine sagen. Die Idee ist gut und die Technik dahinter scheint zu funktionieren. Zu Beginn muss man den Dienst allerdings erst einmal mit vielen Informationen füttern, um die passenden Vorschläge mit ähnlichen Inhalten zu erhalten. Hat man darauf keine Lust, bietet Twine aber bereits sehr umfangreiche Inhalte, so dass sich das Tool auch ohne die Eingabe von persönlichen Infos gut nutzen lässt. Das Angebot ist momentan noch etwas langsam und optisch eher langweilig. Das Hinzufügen der Inhalte ist ein bisschen mühselig. Eine einfache Drag & Drop Funktion wäre ein Gewinn. Auch bei der Kategorisierung und der Suche gibt es sicherlich noch Verbesserungsmöglichkeiten. Ein erster Schritt ins Web 3.0 wurde hier aber bereits gemacht.

Meike hat während des Studiums der Politikwissenschaft die digiatlen Potenziale für die Demokratie entdeckt und das Ganze u.a. mehrere Jahre in einer Public Affairs und PR-Agentur erprobt. Mittlerweile arbeitet sie im Kommunikationsbereich der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und setzt dort Maßnahmen für verschiedene Bildungsprogramme um – digital und auch ganz klassisch, aber immer auf der Suche nach neuen Ideen und Entwicklungen.


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