Wieso man sich bei Racked einen Redakteur leistet

Um sowohl kurze als auch längere Stories besser aufzubereiten hat die Fashion- und Beauty-Website Racked an Redakteuren aufgestockt. Zwar mag Longform-Journalismus momentan alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber Racked – die Seite für Styles, Shopping und Beautythemen, die 2013 von Vox Media mit eingekauft worden ist, als sie das Netzwerk Curbed.com erstanden haben – sieht noch Freiraum in der Mitte. Am Dienstag wurde bekannt, dass man Meredith Haggerty, die frühere Gastgeberin des Podcasts TLDR als Nachrichtenredakteurin eingestellt hat. Auf diesem Posten wird sie Beiträge bearbeiten, die etwa 1.000 bis 1.500 Worte umfassen.

Der Posten des Nachrichtenredakteurs ist keine Seltenheit bei Vox Media, auch andere Marken wie The Verge haben jemanden auf der Position. Für Racked ist dies jedoch die erste Redakteursstelle auf diesem Posten und laut Chefredakteurin Leslie Price war die Stelle notwendig, da sich Racked immer weiter in Richtung Berichterstattung bewege. Zudem wurde noch Julia Rubin eingestellt, die früher Onlineredakteurin bei der Teen Vogue war. „Wir haben im letzten Jahr gesehen, dass wir Redakteure ihres Kalibers benötigen, die unsere Marke und unseren Traffic begutachtet. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir jemanden brauchten, der Texte redigieren kann„, auch bei kürzeren Geschichten. Rubin ist nun Redakteurin der Features und ist für Geschichten ab 2.000 Worten zuständig, während Haggerty die etwas kürzeren Texte bearbeitet: Fragebögen, wiederkehrende Reihen wie die Putzkolumne von Jolie Kerr, Buch- und TV-Kritiken und Kunst- sowie Museumsthemen.

Alle Redakteure dort draußen werden froh sein zu hören, dass gute Textaufbereitung tatsächlich für mehr Traffic sorgt, zumindest bei Racked war das der Fall. „Wir wollen Geschichten erzählen„, sagte Price, „und in der Welt von Fashion und Beauty machen dies nicht viele. Diese Stimme ist für uns sehr wichtig, und auch der Redakteur hat hier etwas zu sagen, denn er sorgt dafür, dass alles, was wir anbieten, interessant und unwiderstehlich ist.Einer dieser Artikel, über die junge Verkäuferin Brandy Melville, „hat sich als sehr erfolgreich herausgestellt„, denn die Marke „kam aus dem Nichts und ist nun überall, und bisher hatte nie jemand darüber berichtet„. Geschichten über solche Marken, die „von einem gewissen Klientel Käufern geliebt werden und wir verbreiten sie nur ein wenig mehr„, zahlen sich schließlich in Klicks aus.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Niemanlab. Übersetzung von Anne Jerratsch.


Image (adapted) „Macbook Air Keyboard – Macworld 2008“ by Randy Stewart (CC BY-SA 2.0)


ist stellvertretende Chefredakteurin des Niemanlab an der Harvard University. Vorher arbeitete sie als Redaktionsleiterin bei GigaOm.


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1 comment

  1. Für ein Magazin ist eine solche Entwicklung meiner Meinung nach eigentlich selbstverständlich. Die interessantere Frage wäre, ob sich solche Investitionen auch für Corporate Websites oder diese unterstützende Online-Medien von Unternehmen lohnen.

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