Pipe launcht eine deutsche Version der Facebook-App

Die Filesharing-App Pipe startet eine deutsche Seite und verspricht sicheren Dateitransfer auf Facebook. // von Tobias Schwarz

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Anfang Juni hat das Berliner Startup Pipe Dream Technologies die Facebook-App Pipe vorgestellt, einen neuen Service, der es Facebook-Nutzern ermöglicht, Dateien bis zu einer Größe von 1GB zu versenden und zu empfangen. Das Besondere an der App: Pipe funktioniert nur in dem sozialen Netzwerk Facebook, in dem es die Nutzer mit all ihren Freunden verbindet, direkt und in Echtzeit, ohne dass eine Software installiert werden muss. Nennenswert ist auch, dass die App wirklich leicht zu bedienen ist.

Bei unserem ersten Test der Pipe-App zeigte sich Daniel Kuhn damals sehr angetan von der leichten Möglichkeit des Filesharing. Bugs sind uns damals nicht aufgefallen, aber seit dem Launch im Juni hat sich das Startup Pipe intensiv damit beschäftigt, die bei anderen Nutzern aufgetretenen Probleme zu analysieren, um die Anwendung der App in Technik und Design zu optimieren. Für die verbesserte Version der Pipe-App wurden Bugs gefixt, die Integration auf Facebook optimiert und die Bedienbarkeit für den Nutzer vereinfacht. Neben der optimierten Version ist die Pipe App seit heute auch zum ersten Mal in deutscher Sprache verfügbar.

Die Pipe App stellt eine direkte Verknüpfung zwischen zwei Computern her und ermöglicht somit eine sichere Übertragung, ohne dass die Datei von einem zwischengeschalteten Server gespeichert oder eingesehen werden kann. Sind beide Nutzer online auf Facebook, kann der Sender ganz einfach eine Datei per Drag & Drop in die Pipe ablegen und der gewünschte Freund erhält diese unmittelbar. Ist der gewünschte Empfänger of?ine und somit nicht erreichbar, hat der Sender die Option die Datei sicher in einem sogenannten Locker aufzubewahren. Dort kann sie zu einem späteren Zeitpunkt abgerufen werden.

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Wir haben es uns im Juni schon gefragt, wir fragen es uns auch jetzt: Wie kann durch einen Filesharing-Dienst wie Pipe das rechtliche Konstrukt der Rechtsdurchsetzung bei Urheberrechtsverletzungen aufrecht erhalten werden? Wahrscheinlich gar nicht, denn die Datenströme werden nicht überwacht. Pipe zeigt die Grenzen eines an die digitalen Realitäten noch nicht angepasstem Urheberrecht an und ermöglicht Facebook-Nutzern den Tausch großer Datenmengen, wie z.B. von Filmen. Die einfache Bedienung und die breite Nutzung von Facebook laden dazu ein. Aber auch die Probleme des Vertrauensverlustes in den digitalen Datentransfer werden deutlich, denn ob sich eine Filesharing-App gerade im Facebook-Ökosystem bewehren wird, bleibt abzuwarten. Besonders bei sensiblen Daten werden sich Nutzer fragen, wieso sie Daten mit Pipe teilen sollen und was Facebook wirklich mitlesen kann.

ist Coworking Manager des St. Oberholz und als Editor-at-Large für Netzpiloten.de tätig. Von 2013 bis 2016 leitete er Netzpiloten.de und unternahm verschiedene Blogger-Reisen. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er den Think Tank "Institut für Neue Arbeit" gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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