Noch ein Twitter Klon, Folge 365: Bleeper.de

logo.jpgManchmal liest man den Beginn einer Pressemitteilung und hat dann gar keine Lust mehr, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. So ging es mir mit Bleeper.de. Aber ich bin ein netter Mensch, gebe dem „deutschen Twitter“ eine Chance und habe doch mal genauer hingeschaut. Mal sehen, ob es sich gelohnt hat…

Wie funktioniert bleeper.de?

bleeper.de, im Juli 2008 gestartet, funktioniert wie Twitter  – nur auf Deutsch. Die Ähnlichkeit wird auch gar nicht von der Hand gewiesen. Gleich 14 Mal kommt das Wort „Twitter“ in der Pressemitteilung vor. Doch die Macher dahinter wollen sich deutlich abgrenzen. Weniger durch Inhalte und Funktionen, sondern durch Leistung. Der Micro-Blogging-Service basiert auf Open Source Software und kommt mit offenen Schnittstellen daher: OpenID, OAuth und OpenMicroBlogging-Protokoll. Das Ganze basiert auf Laconica.

Das soll der entscheidende Unterschied zu Twitter sein – die Stabilität. Durch einen dezentralen Aufbau soll bleeper.de wesentlich besser laufen. Zurzeit ist der Dienst noch in der Betaphase und soll zukünftig noch durch eine Vielzahl an Funktionen ergänzt werden. Bislang dreht sich bereits alles um die Frage „Was machst du gerade?“ – in 140 Zeichen kann man der Welt mitteilen, was man gerade denkt, fühlt oder tut. Das sogenannte „bleepen“ ist direkt im Internet, per Handy oder über mehrere Messenger-Dienste möglich.

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Für wen ist bleeper.de gedacht?

Wer einen stabilen Micro-Blogging-Dienst sucht, könnte sich hier wohl fühlen. Ob bleeper.de aber mit höheren Nutzerzahlen wirklich so gut zurecht kommt, ist im Moment noch nicht zu beurteilen. Bisher ist die Zahl der „Bleeperer“ noch überschaubar. Für Tüftler und Bastler könnte der Dienst durch die Open-Source-Software interessant sein. Einen wirklichen Grund von Twitter zu bleeper.de zu wechseln, konnte ich aber nicht finden.

Blogpiloten-Urteil:

Ein deutsches Twitter zu schaffen, ist ja prinzipiell keine schlechte Idee. Bei bleeper.de ist die Umsetzung aber nicht gelungen. Es fehlen einfach wirklich gute Ansätze und kreative Ideen, um sich vom Vorbild zu unterscheiden und einen echten Grund zu liefern, auf das neue Angebot umzusteigen. Auch Design und Aufbau sind zum Verwechseln ähnlich. Statt eines Vogels gibt es aber bei bleeper.de eine Maus im Logo – das ist doch immerhin etwas. Für die Zukunft wünsche ich mir ein paar richtig gute Ideen und ein bisschen weniger Orientierung am großen Bruder Twitter.

Meike hat während des Studiums der Politikwissenschaft die digiatlen Potenziale für die Demokratie entdeckt und das Ganze u.a. mehrere Jahre in einer Public Affairs und PR-Agentur erprobt. Mittlerweile arbeitet sie im Kommunikationsbereich der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und setzt dort Maßnahmen für verschiedene Bildungsprogramme um – digital und auch ganz klassisch, aber immer auf der Suche nach neuen Ideen und Entwicklungen.


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