Safer Internet Day: Schadsoftware ist leider immer noch Alltag im Netz


Jedes Jahr am zweiten Tag der zweiten Woche des zweiten Monats findet der Safer Internet Day (SID) statt, in diesem Jahr am 7. Februar. Der Safer Internet Day ist ein von der Europäischen Union initiierter jährlich veranstalteter weltweiter Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet. Dieser Artikel befasst sich mit dem Thema Schadsoftware.


Lange Zeit waren umgangssprachlich Viren genannte Malware-Programme die größte Bedrohung für den eigenen Computer und auch wenn diese Gefahr nicht gebannt ist, gibt es heutzutage, aufgrund des mehr online stattfindenden Nutzungsverhalten, neue Gefahrenquellen: Spam und webbasierte Schadsoftware laufen den Viren den Rang ab.

Sogenannte Trojaner-Programme können Geräte über das Internet unbemerkt befallen und Dritten die Kontrolle darüber geben. Trojaner laden sich die meisten Nutzer beim Besuch einer infizierten Webseite unbewusst herunter. Deshalb spricht man hier von webbasierter Schadsoftware. Das gleiche kann aber auch bei manipulierten Smartphone-Apps passieren.

Ein weiterer Verbreitungsweg ist Spam, also unerwünschte Mails. Diese enthalten Malware im Anhang oder locken die Nutzer mit Links auf Webseiten, über die die Malware Computer infiziert. Dass rund 50 bis 70 Prozent aller E-Mails Spam sind, mag man selbst kaum glauben, trotzdem ist Vorsicht gefragt. Unseriös wirkende Mails sollten nicht geöffnet werden.

Es kann vorkommen, dass E-Mails mit Spam von dem infizierten E-Mail-Konto eines Bekannten verschickt wird. Der Absender scheint in so einem Fall vertrauenswürdig, sollte der Inhalt und Anhang aber untypisch für diesen Bekannten wirken, sollte die E-Mail besser gelöscht und der Bekannte über den Vorfall informiert werden.

Eine Fehlerquelle ist oft der Nutzer selbst

Malware hat das einfache Ziel, Schaden anzurichten. Dies kann beispielsweise das Löschen oder Stehlen von Daten sein. Viren handeln aber nicht von selbst, sondern müssen erst aktiviert werden. Dies passiert unabsichtlich, denn das Virus ist oft in einem ungefährlich erscheinenden Programm versteckt, welches Benutzer selbst ausführen wollen.

Ist ein Gerät mit Malware infiziert, können diese sensible Daten wie Passwörter übertragen oder auch E-Mails versenden. So verbreiten sich die meisten Trojaner und infizieren die Geräte anderer. Täglich werden rund 350.000 neue Arten von webbasierter Schadsoftware veröffentlicht, weshalb etwa der Hälfte aller Infektionen durch Trojaner unentdeckt bleiben.

Ob ein Computer bereits mit Malware infiziert ist, erkennt man an ungewöhnlichem Verhalten wie häufig auftretenden Systemfehlern, automatisch startenden Programmen oder Veränderungen, wie zum Beispiel eine neue Symbolleiste im Browser, die man nicht installiert hat. Browser und andere Programme sollten deshalb stets aktualisiert werden.

Gegen Viren und die ihnen im Verhalten ähnelnden Würmer-Programme helfen die meisten Anti-Virenprogramme, sowie vorbeugendes Verhalten, bereits sehr gut. Programme oder eine Webseite, die einem seltsam und unseriös vorkommen, sollte man umgehend beenden bzw. die Webseite schließen. Das Bauchgefühl kann bereits ein wirksamer Schutz sein.

Vorbeugend kann man sich am besten schützen

Regelmäßige Checks durch Anti-Virenprogramme helfen Sicherheitslücken zu entdecken. Diese Programme können Malware erkennen und identifizieren. Im Anschluss wird diese entfernt oder auf Quarantäne gesetzt, um keinen weiteren Schaden anrichten zu können. Die Herausforderung dabei ist, Viren zu erkennen, bevor es eine neue Version gibt.

Anti-Virenprogramme können eine Infektion nicht zu 100 Prozent im Vorfeld verhindern. Durch Aktualisierungen der jeweiligen Programme sind aber meist rund 95 Prozent aller Schadsoftware bereits nach kurzer Zeit bekannt. Die eigentliche Aufgabe ist deshalb, Infektionen zu erkennen und zu löschen, um ein infiziertes Gerät zu säubern.

Es ist aber genauso wichtig, dass Programme wie der Browser, mit dem man im Netz surft, stets auf dem neuesten Stand sind. Auch Erweiterungen im Browser müssen aktuell gehalten werden, ansonsten könnten alte Sicherheitslücken ausgenutzt werden. Und Smartphone-Apps sollten am besten nur aus den offiziellen App-Stores heruntergeladen werden.

Gegen Spam hilt der Einsatz verschiedener E-Mail-Adressen, beispielsweise nur für Anmeldungen. Trotzdem kann es vorkommen, dass die Programme einmal Spam nicht erkennen und man selbst getäuscht wird und einen Anhang anklickt. In diesem Fall muss man von einer Infizierung mit Malware ausgehen und sollte Anti-Virenprogrammen nutzen.


Image (adapted) “code“ by markusspiske (CC0 Public Domain)


ist Coworking Manager des St. Oberholz und als Editor-at-Large für Netzpiloten.de tätig. Von 2013 bis 2016 leitete er Netzpiloten.de und unternahm verschiedene Blogger-Reisen. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er den Think Tank "Institut für Neue Arbeit" gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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