Lifestreaming als Alternative zu Blogs

Lifestreaming ist ein auffälliger Trend im aktuellen Web, doch vielleicht sind wir erst am Anfang dieser Entwicklung. In einem lesenswerten Beitrag fragt das Readwriteweb, ob Lifestreaming die traditionellen Blogs ablösen kann.

Was ist Lifestreaming?

Lifestreaming ist eine Möglichkeit, die Aktualisierungen verschiedenster Dienste zentral an einer Stelle zusammenzufügen. Das Ergebnis soll eine übersichtliche Darstellung der Netzaktivitäten einer Person sein. In den letzten Wochen wurden einige Dienste von den Blogpiloten getestet, allen voran Friendfeed und Lifestream.fm.

Die These: Lifestreaming ist eine Alternative zu Blogs

Im Artikel wird die These aufgestellt, dass Lifestreaming zusehends den Blog ablösen könnte. Als Beispiele werden Seiten wie die der Netzberühmtheit Julia Allison genannt, die chronologisch Mitteilungen aus ihrem Leben veröffentlicht. In analoger Form würden verschiedene öffentliche Profile Funktionen übernehmen, die vorher klassischen „Über mich“-Seiten vorbehalten waren.

 

Insgesamt würden derartige Tendenzen die Frage aufwerfen, ob Blogs immer stärker ihre ursprüngliche Funktion eines „digitalen Tagebuchs“ verlieren und zunehmend aus der Mode kämen.

Bei der Diskussion sollten jedoch zwei Faktoren bedacht werden. Erstens lassen sich Gruppenblogs und Magazine kaum durch Lifestreaming ersetzen: Schon die Twitter-Accounts sind selten mehr als Links zu den aktuellen Beiträgen. Die These scheint sich also eher auf persönliche Blogs zu beziehen, die von Einzelpersonen geführt werden.

Zweitens stellen sich jedoch auch bei persönlichen Blogs einige Fragen. Haben persönliche Blogs wirklich ausschließlich die Funktion, über Aktivitäten einer Person zu berichten, die sich über Lifestreaming besser abbilden ließen? Oder sind Blogs nicht viel mehr thematisch ausgerichtet (mal eher persönlich, mal eher fachlich), so dass sie eine Leserschaft bedienen, die sich zwar für das Thema, nicht aber für den Autor interessiert? Was meint ihr?

ist Medienwissenschaftler und beobachtet als Autor („Grundkurs Gutes Webdesign“) und Berater den digitalen Wandel. Seine Themenschwerpunkte sind User Experience, anwenderfreundliches Design und digitale Strategien. Er schreibt regelmäßig für Fachmedien wie das t3n Magazin, die Netzpiloten oder Screenguide. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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2 comments

  1. Andere Intention, anderes Format trifft wohl den Sachverhalt. Sollen Inhalte erstellt und zur Verfügung gestellt werden oder ist das Nutzungsziel die Sammlung von Informationen und Networking. Bei ersterem sind zweifelsohne Blogs das bessere Format, bei zweitem Lifestreams oder Co Browsing mit schnellerem Informationsfluss. Abgesehen von Early Adaptor und Fun Effekten können und ersetzen neue Formate bislang verwendete. Das ist Fortschritt. Interessant wird in diesem Zusammenhang sicher noch der Einsatz von semantischen automatisierenden Technologien.

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