Hochladen, anhören, teilen – tunesBag macht die Musik!


Nachdem das deutsch-österreichische Fußball-Duell zumindest für dieses Jahr ein Ende gefunden hat, können wir ja auch einmal einen Blick über die Alpen wagen, der sich anderen Themen widmet. Wie wäre es z.B. mit Musik? – Aus Wien kommt die im März gestartet Online-Musiksammlung tunesBag zu uns herübergeschwappt. „Your music anywhere & anytime“ ist das Motto. Musik hochladen, mit Freunden teilen und die neue Freiheit des immer und überall Hörgenusses genießen. Online Audio Library via Browser nennt man das heutzutage. Schau´n wir mal, was dahinter steckt.

Wie funktioniert tunesBag?

tunesBag gibt den Nutzern die Möglichkeit, eine eigene Online-Musiksammlung aufzubauen und mit anderen zu teilen. Bis zu 5 GB Speicherplatz (mehr ist auf Anfrage möglich) gibt es für eine Vielzahl an Songs. Diese lassen sich von der eigenen Festplatte ganz einfach mit wenigen Klicks hochladen, per Mail an den Dienst senden, entsprechende Url eingeben oder über eine bereitgestellte Software importieren. Ebenso ist es möglich die iTunes Sammlung oder einzelne Playlisten direkt in die eigene tunesBag-Sammlung aufzunehmen. Sowohl das mp3 – als auch das wma – Format wird unterstützt. Die eigene Musiksammlung lässt sich anschließend mit bis zu fünfzehn Freunden teilen. Um dieses zu erleichtern, gibt es eine Vielzahl an Mash-Ups.

So lässt sich beispielsweise schnell erkennen, welche Facebook Freunde den Dienst ebenfalls nutzen und ein schneller Austausch der Musiksammlungen wird ermöglicht. Natürlich fehlt auch eine Kommentarfunktion für die einzelnen Songs nicht. Die Kommentare können auch gleichzeitig direkt an Twitter gesendet werden. Für Last.fm Nutzer gibt es bei tunesBag auch die Option, das dortige Profil zu verbinden und die gehörten Songs zu protokollieren. Obendrauf erhält man Infos und ähnliche Vorschläge zum gerade gehörten Track. Wer zur Musik auch bewegte Bilder haben möchte, wird zum passenden Clip auf YouTube weitergeleitet. tunesBag wirbt selbst damit, auch als Backup-Dienst für die eigene Musiksammlung zu dienen. Eine erneute Download Möglichkeit der eigenen Songs steht aber zurzeit noch nicht zur Verfügung, soll aber in Kürze eingerichtet werden.

Hansjörg Posch, tunesBag Gründer und Jurist, versichert, dass der Dienst 100%-tig legal sei. Nach der österreichischen Gesetzgebung ist die Privatkopie der eigenen Musik erlaubt. DRM geschützte Daten werden vom System nicht unterstützt und die Songs werden nicht öffentlich zur Verfügung gestellt, sondern nur den ausgewählten Freunden via Stream angeboten.

Zurzeit befindet sich tunesBag noch in der geschlossenen Beta-Phase und ist nur per Einladung zugänglich.

 

Für wen ist tunesBag gedacht?

„Who can live without it, I ask in all honesty…“ – Für ABBA wäre tunesBag sicherlich eine geeignete Möglichkeit, die Lieblingssongs immer griffbereit zu haben. Wer nur schwer ohne die eigene Musik leben kann, ist hier richtig. Nebenbei ist es auch etwas für Musikfans, die sich gerne untereinander über dieses Thema austauschen möchten. Da schaut man schnell mal, was die Kontakte gerne hören und macht vielleicht ganz neue Entdeckungen. Für Facebook-Nutzer ist tunesBag eine gute Erweiterung und Intensivierung des Netzwerkes. Die Macher planen in der nächsten Zeit auch eine mobile Variante, was den Nutzen sicherlich noch um ein Vielfaches erhöht.

Wer neben der eigenen Festplatte noch einen zusätzlichen Speicherort für seine Songs sucht, kann den Dienst ebenso nutzen, muss aber für einen erneuten Download noch auf die entsprechende Funktion warten.

Blogpiloten-Urteil:

Die Idee hinter TunesBag ist nicht neu. Der Dienst reiht sich in eine Reihe neuer Musikportale wie z.B. simfy, laut.fm oder musicmakesfriends
ein. Positiv hervorzuheben sind sicherlich die vielen Schnittstellen und damit die Möglichkeit, den Dienst parallel zu Facebook, YouTube, Twitter oder iTunes zu nutzen. Einige Kinderkrankheiten gibt es noch beim Upload oder bei der Sortierung, aber das sei einmal der Beta-Phase geschuldet. Die Upload Software ist bislang nur für Windows verfügbar. Die verschiedenen Möglichkeiten, Musik hochzuladen, sind aber auf jeden Fall ein Plus. Da ist für jeden etwas dabei.

Die Option, die einzelnen Songs oder Playlists zu verschlagworten, würde nicht nur die Suche, sondern auch den Austausch der Lieder erleichtern. Wünschenswert wäre es auch noch, die Anzahl der Freunde deutlich zu erhöhen, um mit mehr als nur 15 Nutzern Songs und Musikwissen auszutauschen.

Insgesamt ist TunesBag ein guter Ansatz auf diesem Gebiet. Für mich persönlich, wäre die geplante mobile Variante ein echtes Plus, denn wer möchte schon permanent das Notebook mitschleppen. Kleine Details und gute Verbindungsmöglichkeiten zu anderen Diensten könnten tunesBag bei einer konsequenten Weiterentwicklung gute Zukunftschancen bescheren.

Meike hat während des Studiums der Politikwissenschaft die digiatlen Potenziale für die Demokratie entdeckt und das Ganze u.a. mehrere Jahre in einer Public Affairs und PR-Agentur erprobt. Mittlerweile arbeitet sie im Kommunikationsbereich der Stiftung der Deutschen Wirtschaft und setzt dort Maßnahmen für verschiedene Bildungsprogramme um – digital und auch ganz klassisch, aber immer auf der Suche nach neuen Ideen und Entwicklungen.


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5 comments

  1. Also, ich bin keine Juristin, aber nach den Auskünften von tunesbag ist der „Tausch“ mit Freunden nicht illegal, weil kein Dateiaustausch an sich stattfindet, sondern die Musik der Freunde nur per Stream gehört werde kann. Ob sie sich damit trotzdem noch in einer „Grauzone“ bewegen oder ob das alles 100%tig ist, kann ich leider nicht beurteilen.

  2. Das angebotene Service spielt sich im Rahmen der Privatkopie ab – d.h. du kannst deine Library nur mit Freunden teilen und es gibt nur Streaming und keinen Download. Das ist rechtlich absolut zulässig.

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