Hin oder weg? – Die wichtigsten Digital-Events für 2013

Im aktuellen Netzpiloten Boarding Call fragen wir Peter Bihr , Alexander Görlach, Thomas Promny und Steffen Wenzel welche Branchen-Events für 2013 in ihren Kalendern stehen.

Neues Jahr, neues Konferenz-Glück! Wofür wird der Rollkoffer gepackt: Social Media Week in Hamburg? Next in Berlin? South by Southwest in Austin? DLD in München? – Wir haben einige Vertreter der Digital Business Class gefragt, welche Konferenzen und Events sie in diesem Jahr richtig gerne, welche nur gezwungenermaßen und welche auf gar keinen Fall besuchen werden. Let´s meet & greet!

Peter Bihr, Programmdirektor NEXT Berlin

Unter den großen Web-Events finden sich viele alte Bekannte: Die SxSW Interactive in Austin, Texas, ist eine Erfahrung für sich. Einmal, könnte man argumentieren, ist die Veranstaltung ein muss – ein zweites Mal Wahnsinn, so sehr treten sich die Marketeers dort gegenseitig auf die Füße. Nach zwei Besuchen in den letzten paar Jahren würden mich persönlich keine zehn Pferde dorthin bekommen. Der DLD in München bringt altbewährtes auf sehr hohem Niveau: Überraschungen sind nicht zu erwarten, aber es ist eine der Einladungen, die man nur schwer absagen kann, denn durch die zeitliche Nähe zum World Economic Forum in Davos tummelt sich hier eine extrem spannende Gruppe von Teilnehmern.

Die WIRED-Konferenz in London glänzt durch ein relativ kompaktes Format und hochklassige Sprecher, in Amsterdam dreht sich bei The Next Web alles um Startups. Nachdem Gründer Loic LeMeur seine LeWeb-Konferenz in Paris jüngst verkauft hat, dürfte es ruhiger um die Veranstaltung werden. Die Re:publica, alljährliches Klassentreffen der deutschen Webszene, lasse ich mir nur ungern entgehen. Als Programmdirektor ist die Next Berlin für mich natürlich ein (sehr schönes) Muss, bei dem Startups, visionäre Talks und konkrete Insights für Unternehmen sich die Balance halten. Eine interessante und womöglich kostengünstigere Option für viele dieser häufig recht teuren Industrie-Events dürfte sich auch dieses Jahr aus dem Trend ergeben, dass immer mehr Konferenzen kleinere Ableger in anderen Städten organisieren.

Nach einigen Jahren großer Konferenzen zieht es mich persönlich in den nächsten zwölf Monaten zu kleineren Veranstaltungen, eher zu den Nischen, um zu sehen, was von dort auf uns zukommt. Von der ersten Ausgabe der Resonate in Belgrad habe ich nur begeistertes Feedback gehört – gebucht! Das Ars Electronica Festival in Linz dagegen ist keineswegs neu – bereits seit 1979 trifft sich hier die Crème de la Crème der Digitalkunst-Szene! – und hat dennoch kein bisschen an Relevanz verloren. Viel Spaß beim Entdecken offener Webtechnologien und beim Feiern mit den Hackern, die sie entwickeln, verspricht das jährliche Mozilla Festival in London. Anstelle großer Namen steht hier Interaktivität und die Community, keine andere Veranstaltung ist so verspielt wie das MozFest.


Dr. Dr. Alexander Görlach, Herausgeber & Chefredakteur THE EUROPEAN, Das Debatten-Magazin

Ich freue mich sehr auf die hy!Berlin in diesem Jahr, wo The European Medienpartner sein wird. Wir waren die vergangenen drei Jahre Medienpartner beim DLD. Diese Konferenz ist wirklich ein Branchenmuss. Das ist vor allem dem Engagement von Marcel Reichart zu verdanken. Er ist dieses Jahr zum ersten Mal nicht mehr an Bord. Ich bin daher gespannt, ob der DLD sein Alleinstellungsmerkmal weiterhin bewahren kann.

Spannend wird auch die heureka! Konferenz von Gründerszene. Sie hat letztes Jahr einen beachtlichen Aufschlag gemacht.


Thomas Promny, Geschäftsführer Velvet Ventures GmbH

Für mich gibt es eine absolute Pflichtveranstaltung für alle Onliner, das ist die DMEXCO in Köln. Bemerkenswerterweise ist diese auch im weltweiten Vergleich eine der größten Veranstaltungen der Branche.

Außerdem muss ich natürlich die von mir veranstaltete d3con – Data Driven Display Advertising Conference erwähnen, auf der es im Februar in Hamburg mit mehr als 600 Teilnehmern zum dritten Mal um die Zukunft des Display Advertising geht.

 


Dr. Steffen Wenzel, Geschäftsführer poldi.net e.V. / politikdigital.de

Es gibt zwei Gründe auf Konferenzen zu gehen: entweder will man networken oder die Panels sind inhaltlich spannend. Die besten Konferenzen verbinden beides. Richtig gerne gehe ich zu den Medientagen nach München. Eine Konferenz, die Medienmacher aller Art zusammen bringt und immer wieder inhaltliche Highlights setzt. Bei den Medientagen bleibt meistens etwas hängen.

Das kann man leider von den wenigsten Konferenzen behaupten, am ehesten noch von der allzeit geschätzten und gleichzeitig immer wieder kritisierten re:publica in Berlin. Die Nabelschau der Blogger- und Netzpolitikelite mit internationalem Flair. Leider aber etwas zu egozentrisch. Die Next Berlin ist sicherlich the place to be, mir aber etwas zu agenturlastig.


 


ist Gründer und Vorstand der Netzpiloten und zählt zu den Pionieren der deutschen Internet-Macher. Er hat den Internet Boom seit 1995 mit allen Höhen und Tiefen erlebt. Die Plattform www.netzpiloten.de begleitet die digitale Revolution erst als virtueller Reiseführer für Netz-Neulinge (Webtouren) und heute als smartes Autoren-Magazin aus der Mitte der Digital-Szene. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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1 comment

  1. Als besonderes Highlight gibt es dann am letzten Ferientag die erste Lehrerkonferenz. Für mich immer wieder ein gratis Kabarett. Leider hat unsere Schule ein ziemliches Demokratie Defizit. Nicht nur, dass die Schulleitung am liebsten geheime Abstimmungen verhindern möchte. Nein ein Großteil der Kollegen findet es auch noch OK. Denn das kostet doch nur Zeit. Und bevor ich 5 Minuten länger bleibe gebe ich doch lieber ein paar grundlegende Grundrechte auf um mich dann über das fehlende Politikverständniss der Schüler aufzuregen. Ironie off. Nachdem wir gefühlte 120 Punkte von Begrüßung neuer Kollegen bis Berichte aus jedem “Und wenn du nicht mehr weiter weist, dann bilde schnell einen Arbeitskreis” hat das ganze bereits 1 Stunde mehr als angekündigt gedauert. Und dann kommt mein persönlicher Höhepunkt: Verschiedenes. Hier können sich dann nochmal alle Kollegen die vorher noch nicht genug gesagt haben in Ruhe über Nebensächlichkeiten aufregen, bereits 3x per Mail, Aushang und Zetter bekannte Dinge wiederholen oder einfach noch etwas sagen wollen was ihnen spannend erscheint.

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