Google mal anders: Fluchtplan ins Grüne

Mit einer neuen Kampagne verwandelt Google seinen Dienst Google Maps in einen Fluchthelfer für geplagte Großstädter ins Grüne. // von Tobias Schwarz

Ins Gruene Friedrichshain

Die Berliner Agentur Heimat hat für Google Deutschland eine Kampagne entwickelt, die Nutzer inspirieren soll, mit Google Maps die Freizeit zu planen, die Umgebung zu erkunden und bisher unbekannte Orte zu finden. In einem Selbstversuch habe ich mich auf die Suche nach meinen nächsten Fluchtort begeben und dabei mehr entdeckt als nur ein grünes Fleckchen in Friedrichshain.

Ins Grüne! In Friedrichshain?

Dienstag geisterte der Hashtag #InsGruene durch meine Timeline. Dazu ein Link: g.co/insgruene. Dahinter verbarg sich eine auf Google Maps basierende Kampagne, die einem ermöglichen wollte, schnell ins Grüne zu fliehen. Den nächsten Park zeigte mir die Karte aber nicht an, sondern einen 1,1 Kilometer entfernten Ort namens „Ein grünes Fleckchen in Friedrichshain“. Dabei handelte es sich laut einem kleinem Infokasten um einen zwei Quadratmeter großen Garten, den Christine Neder als grünen Fluchtort empfahl.

Google Ins Grüne
Nur 1,1 Kilometer ist es von meiner Kajüte zum grünen Fleckchen in Friedrichshain.

Zusammen mit meiner Freundin machte ich mich auf dem Weg. Sie wusste nicht, wohin es geht und so unterhielten wir uns auch nicht über die Kampagne. Vor Ort angekommen zeigte ich ihr die Bank und erklärte ihr, was es mit dem Besuch dieses grünen Fleckchen auf sich hat. „Meinst du die Reisebloggerin?„, fragte sie mich als ich ihr von Christine Neder erzählte. Scheinbar war die Tippgeberin eine bekannte Bloggerin, die ich zwar nicht kannte, aber meine Freundin, die mir dann von ihr berichtete.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von gifboom.com zu laden.

Inhalt laden

Kleines GIF über den Weg von meinem Zuhause zum grünen Fleckchen in Friedrichshain

Das Projekt vernetzt

Wir haben uns vor allem Leute angeguckt, die übers Reisen bloggen oder in der Naturfotografie beheimatet sind„, erklärte mir Astrid Schiffel, Digital Director bei der von Google beauftragten Agentur Heimat. „Hauptsache war, dass sie viel draußen sind„. Die meisten Fluchtorte im Grünen sind kuratierte Beiträge von interessanten Bloggern, besonders da sie außerhalb meiner eigenen Filterblase tätig sind.

Das tolle an dem Projekt ist, dass Google Maps um eine Nutzungserfahrung bereichert wird, die über die Suche einer Strecke von A nach B hinaus geht. Vielmehr wird der Dienst zu einem Erkundungsinstrument für z.B. den nächsten Badesee oder die kleine grüne Oase in der Seitenstraße, die man bisher gar nicht wahrnahm. Dazu kommt der Einblick in einen anderen Teil der vielfältigen Blogosphäre.

Ins Gruene Banner
„Das Banner wird so zu einem spannenden Medium, das einen unmittelbaren Nutzen stiftet und damit die Displaywerbung auf ein neues Level hebt.

Die Plätze sind erst einmal vor allem auf die Ballungsgebiete beschränkt und werden teilweise via Google Places ergänzt. Spannend ist aber auch, wie das Tool beworben wird. Es gibt Banner auf Websites, in denen sich der nächste Fluchtpunkt angezeigt werden lassen kann, ohne das die Seite verlassen werden muss. „Das Banner wird so zu einem spannenden Medium, das einen unmittelbaren Nutzen stiftet und damit die Displaywerbung auf ein neues Level hebt.„, erklärt Schiffel.

ist Coworking Manager des St. Oberholz und als Editor-at-Large für Netzpiloten.de tätig. Von 2013 bis 2016 leitete er Netzpiloten.de und unternahm verschiedene Blogger-Reisen. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er den Think Tank "Institut für Neue Arbeit" gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


Artikel per E-Mail verschicken

3 comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert