Die Mediathekenumschau der Woche

Es ist so eine Sache mit den Mediatheken: Sie werden immer beliebter und entwickeln sich für viele Digital Natives schon zum Fernsehersatz. Mehr ist aber noch nicht drin: Zumindest die öffentlich-rechtlichen Programme sind meistens nur eine Woche abrufbar. Verlängertes Fernsehen statt digitales Archiv. Bevor sie verschwinden, fischen wir die besten Perlen aus der TV-Flut.

3Sat Kulturzeit +++ Sendung vom 6. Juni: Den vom Hochwasser bedrohten Menschen gilt die größte Aufmerksamkeit, gefolgt vom Zahlenspiel um „Milliardenschäden“ und Versicherungssummen. Doch wie steht es mit den Kunstschätzen Dresdens oder dem UNESCO-Weltkulturerbe Dessau-Wörlitz? Kulturzeit holt das Thema auf die Tagesordnung. Im Interview zieht der Kultusminister Sachsen-Anhalts Bilanz.

ZDFkultur +++ Sendung vom 8. Juni +++ abrufbar bis 15. Juni: ZDF Kultur ist Medienpartner der „Full Metall Cruise“ und bekommt die Gelegenheit, an Board eine abendfüllende Doku zu drehen. Nachdem schon das Festival in Wacken vom Mainstream entdeckt wurde und jedes Jahr auf’s Neue sprichwörtlich durch’s Dorf getrieben wird, kann der Zuschauer nun von der Couch aus auch den langhaarigen Kerlen dabei zuschauen, wie sie ein ganzes Kreuzfahrtschiff unsicher machen. Schwer zu ertragen, wäre da nicht die charmante Moderation des liebenswerten Hipsterpärchens Nina Sonnenberg und Rainer Maria Jilg, die sich das alles mit nicht gespieltem Staunen anschauen.

3Sat +++ Sendung vom: 5.Juni +++ abrufbar bis: Mittwoch, 12. Juni: Wenn Oma schon Zugang zur Mediathek von 3Sat hat, aber noch nicht wirklich weiß, wozu das gut ist, dieses Internet: In der Dokumentation des Österreichers Hannes M. Schalle wird alles genau erklärt. Zu Wort kommen auch Experten und Digital Natives wie der 11-jährige Aaron. Den wird die Sendung wohl eher langweilen, aber seine Oma kann noch einiges lernen.

  • VORSCHAU: „TAGESSCHAU AUF KOKS“: FRIEDRICH KÜPPERSBUSCH KEHRT INS FERNSEHEN ZURÜCK: „Tagesschaum“

WDR +++ ab 10. Juni, 23:15 Uhr: Das wir das noch erleben dürfen: Jahre nach seinem Rückzug vom Fernsehbildschirm hat der doch irgendwie immer präsente Küppersbusch ein neues Format entwickelt: In „Tagesschaum“ macht er für den WDR, was er am besten kann: Süffisant das politische Geschäft kommentieren. Spannend: die Sendungen werden vor der Ausstrahlung auf Youtube gezeigt. Mal eben nebenbei präsentiert sich Küppersbusch heutiger als alle Rundfunkräte zusammen. Wir bleiben dran!


wanderte schon früh zwischen den Welten, on- und offline. Der studierte Kulturarbeiter arbeitete in der Redaktion eines schwulen Nachrichtenmagazins im Kabelfernsehen, produzierte Netzvideos und stellte eine Weile Produktionen im Cabaret-Theater Bar jeder Vernunft auf die Beine, bevor er als waschechter Berliner nach Wiesbaden zog, um dort am Staatstheater Erfahrungen im Kulturmarketing zu sammeln. Er baute später die Social-Media-Kanäle der Bayreuther Festspiele mit auf und schoss dabei das erste Instagram-Bild und verfasste den ersten Tweet des damals in der Online-Welt noch fremden Festivals. Seitdem arbeitete er als Online-Referent des Deutschen Bühnenvereins und in anderen Projekten an der Verbindung von Kultur und Netz. 


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