Destination Check: Wie war’s @ hy! Berlin?

Veranstaltung verpasst, verworfen oder vorgemerkt fürs nächste Mal? Die Netzpiloten fragen Gäste, Mitwirkende und Macher wie es diesmal für sie gelaufen ist.

hy! Berlin sucht “Europeans Next Startup Superstar”

Ein Casting der etwas anderen Art veranstaltete die hy! am 19.01.2012 in Berlin. Gesucht wurden die Europeans Next Startup Superstars! Die Veranstalter ließen junge Startup-Köpfe im Radialsystem V gegeneinander antreten. Die Aufgabe? Einer Jury die innovativen Konzepte ihrer Internet-Babys vorstellen. Wir waren dabei und haben zudem den Organisator Aydogan Ali Schosswald und die Besucherin Yasmin Kirzeder gefragt, wie es für sie lief.


Aydogan Ali Schosswald – Organisator


Aydogan Ali SchosswaldWie ist dein Gesamteindruck?

Im großen und ganzen bin ich wirklich happy darüber, wie alles gelaufen ist. Wir haben mit dem Format und Inhalt recht erfolgreich experimentiert und dazu unheimlich viel konstruktives Feedback bekommen. Es gibt natürlich unendlich viele Stellen, an denen wir tunen & tweaken müssen, aber wir sind jetzt alle ziemlich heiß darauf, das im Juni mit dem nächsten Event direkt umzusetzen.

Haben Redner und Teilnehmer deine Erwartungen erfüllt?

Bei uns gab es ja keine wirklichen Speaker. Wir hatten einen geschlossenen Teil mit 150 Unternehmern aus aller Welt, die auf Augenhöhe diskutiert und genetworkt haben und dann den öffentlichen Teil, wo Startups um Preise im Gesamtwert von über 200.000 € vor einer Jury und Publikum gepitcht haben. Meine Erwartungshaltung an unsere Teilnehmer war eigentlich nur die, dass sie das meiste aus der Plattform machen, die wir Ihnen bieten. Aus der Perspektive können
wir, glaube ich, sehr zufrieden sein, wenn ich mir anschaue, wie viel Nutzen hinsichtlich PresseAufmerksamkeit und wertvollem Feedback die Startups, die dabei waren, für sich aus dem Event ziehen konnten.

Was war dein persönliches Hy!-light der Veranstaltung?

Mein persönliches Hy!-light war die Hardware Startup Competition. Die haben wir super-kurzfristig auf die Beine gestellt, als wir gesehen haben, wie wahnsinnig viele Hardware Startups sich beworben haben. Das ist ein Trend, den wir unbedingt unterstützen wollten. Da gibt es eine Menge Firmen, die echte Probleme lösen, die die Aufmerksamkeit wirklich verdient haben. Das war einfach richtig richtig stark, als Ridha von Solarbrush die Bewegungen seines Roboters vorgetanzt hat und Feedback von echten internationalen Hardware-Größen bekommen hat. Ich glaube aber, das war nicht nur mein persönliches Hy!-light.

Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?

Ich liebe unsere Teilnehmer. Es gibt einfach nichts spannenderes, als mit einer gut gelaunten Truppe von jungen Unternehmern & Designern durch Berlin zu fahren und darüber zu diskutieren, wie man am besten die Welt verändert. Am Ende des Tages, veranstalten wir keine Events, weil wir soviel Freude am Bühnenbau und dergleichen haben, sondern, weil es einen selber inspiriert mit dieser Gruppe von Leuten Zeit zu verbringen. Die meisten Teilnehmer des geschlossenen Teils kamen ja ohne zu wissen, was sie da wirklich erwartet. Dafür sind wir wirklich dankbar. Wir haben eine Menge Zeit auf die Teilnehmerliste verwendet und sind wirklich zufrieden mit dem Mix, den wir am Ende hinbekommen haben. Da ist mittlerweile, seit unserem ersten Event, eine kleine Familie entstanden –
was will man mehr?


Yasmin Kirzeder – Gast


Yasmin KirzederWie ist dein Gesamteindruck?

Für mich war es eine aufregende Start-up Veranstaltung. Da stand dann tatsächlich der YouTube-Gründer neben dem Caterer, der gar keine Ahnung hat, wem er da einen Kaffee einschenkt! Die Organisation war klasse und das Radialsystem hat super zur hy! gepasst. Ich war einige Tage zuvor bereits im Rahmen der Fashionweek dort gewesen und am Samstag ziemlich überrascht, wie wandelbar die Location ist. Trotz der eher “rohen” Erscheinung entstand eine
wunderbare Gesprächsatmosphäre, die zu zwanglosen Unterhaltungen geführt hat.

Haben Redner und Inhalte deine Erwartungen erfüllt?

Da ich erst zum öffentlichen Programm der Konferenz dazugestoßen bin, kann ich nichts zu den Vorträgen sagen, die gehalten wurden – gut für alle Geladenen und schade für alle, die es nicht waren. Die Start-ups, die gegeneinander angetreten sind, und die Jury-Mitglieder haben allerdings alle Erwartungen getoppt. Airmarkr z.B. hat mir für einen kurzen Augenblick sogar die Sprache verschlagen. Besonders gut fand ich außerdem, dass die Jury sich tatsächlich nach
jeder Wettbewerbskategorie neu zusammengesetzt hat.

Gefiel dir das Rahmenprogramm?

Es war etwas hektisch, nach jedem Wettbewerb den Saal zu verlassen, um sich kurze Zeit später wieder reinzudrängen. Ich habe mich zwischen dem ersten und letzten Wettbewerb an der Bar verquatscht und so die Hardware-Competition verpasst – angeblich die aufregendste von allen. Dafür habe ich zwischen Bier und Abendessen nette Leute getroffen, inspirierende Gespräche geführt und Einblicke hinter die Kulissen des Start-up Daily Life erhalten.

Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?

Vielfältig! Nicht nur die angetretenen Start-ups, sondern auch die Gäste waren bunt gemischt. Da waren Studenten, junge Gründer, branchennahe und -ferne Journalisten, wie etwa das RBB- Kulturradio – und natürlich die Valley-Superstars wie Alexis Ohanian oder eben Jawed Karim. Und alle standen an der gleichen Bar an für ihr Bier (oder Club Mate). Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach sein würde, mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen. Die Atmosphäre war einfach so super locker.

Gehst du nächstes Mal wieder hin bzw. wem empfiehlst du die nächste Veranstaltung?

hy! ist nicht nur perfekt zum Netzwerken, sondern auch ein klasse Start in die Szene. Ich kann mir vorstellen, dass besonders Gründer auf ihre Kosten gekommen sind und ganz einfach Kontakte geknüpft haben. Für die sollte hy! zum Pflichttermin werden. Ich werde im Juni definitiv wieder am Start sein.

schreibt seit 2011 für die Netzpiloten und war von 2012 bis 2013 Projektleiter des Online-Magazins. Zur Zeit ist er Redakteur beim t3n-Magazin und war zuletzt als Silicon-Valley-Korrespondent in den USA tätig.


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