Destination Check: Wie war die Jahreskonferenz der Berliner Gazette?

Von Donnerstag bis Samstag veranstaltete die Berliner Gazette ein Symposium zum Thema Complicity. Wir waren vor Ort und haben uns umgehört, wie es denn war. Eine ganze Konferenz zu einem bis dahin den meisten eher unbekannten Begriff der Komplizenschaft, auf Englisch „Complicity„, zu organisieren, kann selbst an einem kultur- und netzpolitischen Ort der Dauerdebatte, wie es Berlin ist, auch nur die Berliner Gazette auf die Beine stellen. Mit Erfolg, wie wir als Augenzeuge meinen. Und auch Svenja Goebel, Ela Kagel und Krystian Woznicki kommen in unserem Destination Check zu einem positiven Fazit.

Svenja Goebel, Community Managerin bei Motor-Talk.de


Wie ist dein Gesamteindruck?

Sehr gut! Das Organisationsteam war hervorragend vorbereitet und man fühlte sich schon beim Betreten des Supermarkts herzlich willkommen. Ich fühlte mich sehr geehrt, dass ich zur Complicity-Konferenz eingeladen wurde und Teil des Workshops „Amateure und Profis“ sein durfte. Allein in unserem Workshop gab es Gäste aus ganz Europa und aus vielen deutschen Städten. Es gab genügend Rückzugsorte, dass man sich auch mal in kleinen Gruppen zusammensetzen konnte, so dass ich auch den Veranstaltungsort sehr schön fand.

Haben Redner und Teilnehmer deine Erwartungen erfüllt?

Die Redner waren beeindruckend und echte Experten auf ihren Gebieten, die ich mir sogar fast zu Beginn der Konferenz, also noch vor den Workshops, gewünscht hätte. Die Teilnehmer waren hochmotiviert und voll inspirierender Ideen. So viel Tatendrang, so viel Erfahrung und Wissensdurst haben mich richtig mitgerissen.

Was war dein persönliches Highlight des Symposiums?

Ganz klares Highlight war die Präsentation der Journalisten und Hacker. Nach nur zwei Tagen haben sie nicht nur Ideen entwickelt, sondern diese auch wirklich in die Tat umgesetzt und souverän und unterhaltsam präsentiert. Wenn solche tollen Ergebnisse nach so kurzer Zeit erzielt werden, kann man sich nur vage ausmalen, was alles in einer Woche oder einem Monat entstehen kann, wenn so viele clevere Köpfe unter den richtigen Umständen zusammen kommen.

Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?

Eine internationale Mischung aus Entwicklern, Journalisten, Studenten, Wissenschaftlern und solchen, die etwas entwickeln und verändern wollen. Was allen gemeinsam ist, ist der Wille gemeinsam und voneinander zu lernen. Egal, ob es um den Aufbau einer Community oder Modelle zur Bildung eines Vereins ging, die Neuordnung von Journalismus in Ländern, in denen Zensur vorherrscht, jeder konnte sein Wissen und seine Erfahrung austauschen und von den anderen Teilnehmern lernen.


Krystian Woznicki, Gründer und Herausgeber der Berliner Gazette


Wie ist dein Gesamteindruck?

Die Konferenz hat mich ziemlich umgehauen, in einem durchaus positiven Sinne. Das waren drei enorm intensive Tage, die von den Ereignissen und Informationen her sich angefühlt haben wie ein Monat auf 72 Stunden komprimiert.

Haben Redner und Teilnehmer deine Erwartungen erfüllt?

Überwiegend ja. Sehr engagiert und offen, begeisterungsfähig und klug. Natürlich gab es auch schwierige Moment. Aber von solchen Herausforderungen lebt auch so eine Konferenz.

Was war dein persönliches Highlight des Symposiums?

Wir haben Grenzen zwischen Nischen- und Expertenkulturen deutlich und spürbar gemacht. Gleichzeitig haben wir Brücken gebaut. Dieses Gefühl von einerseits Realitätssinn und andererseits Wir-können-etwas-bewegen fand ich besonders intensiv.

Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?

Zur Hälfte Insider der netzpolitischen Szene, zur Hälfte ein an kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Themen interessiertes Publikum. Zwei Seiten, die wir zusammenbringen wollten.


Ela Kagel, Kunstkuratorin und Managing Partner des Supermarkt


Wie ist dein Gesamteindruck?

Sehr gut. Ich fand die gesamten 3 Tage sehr vielschichtig, lebendig, kommunikativ und produktiv.

Haben Redner und Teilnehmer deine Erwartungen erfüllt?

Ja, fast durchweg. Bei den Workshops hat man gemerkt, dass ergebnisoffene Gruppenprozesse immer komplex und manchmal auch schwierig sind. Nicht jeder kann sich vollständig darauf einlassen. Es erfordert viel Selbstinitiative und auch ein gewisses Selbstmanagement. Es wurden jedoch sehr gute Ergebnisse ausgearbeitet und viele Kontakte geschlossen.

Was war dein persönliches Highlight des Symposiums?

Schwer zu sagen: Es gab viele Highlights für mich. Eines war in jedem Fall die Schlusspräsentation aus allen Arbeitsgruppen. Man hat richtig gemerkt, dass die Teilnehmer da einiges auf die Beine gestellt haben: sowohl in professioneller als auch sozialer Hinsicht. Die Konferenz war auch super, vor allem die Keynote von Gesa Ziemer war eine wichtige Markierung innerhalb der 3 Tage.

Wie würdest du die Teilnehmer einordnen?

Eine wirklich heterogene Mischung aus Menschen mit allen möglichen beruflichen Backgrounds, Erfahrungen und Altersgruppen. Grundsätzlich offen und bereit dazuzulernen, bzw. wissen zu teilen. Ich habe viele Menschen kennengelernt und gute Gespräche geführt.


Die Berliner Gazette hat die Fotos der Konferenz und Videos von den Public Talks bereits online gestellt.

 


 

ist Coworking Manager des St. Oberholz und als Editor-at-Large für Netzpiloten.de tätig. Von 2013 bis 2016 leitete er Netzpiloten.de und unternahm verschiedene Blogger-Reisen. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er den Think Tank "Institut für Neue Arbeit" gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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