CULTURE&VIDEO TIPPS vom 29. August

Culture&Video heute unter anderem mit einem zuckersüßen Coming Out und einer Kampagne, die möglichst viele nach draußen (nämlich auf die Straße) bringen möchte.

COMING-OUT EINES YOUTUBE-STARS: Are you gay?

2008 startete der damals 15-jährige Lucas Cruikshank seinen Höhenflug zum Youtube-Superstar. 2008? Das ist lange her, Youtube war erst drei Jahre alt, der Gangnam-Style noch vier jahre in der Zukunft. Und eine Clipserie mit einem kleinen Jungen mit fiespsiger Stimme, der sich durch den schwierigen Alltag in einer sozial angeschlagener Familie kämpft, sorgte für den ersten Youtube-Kanal mit mehr als einer Million Abonnenten. Hauptfigur Fred Figglehorn ist hierzulande kaum jemandem bekannt. In den USA aber hat es Lucas Cruikshanks Alter Ego zu einer Serie beim “richtigen Fernsehen”, dem Kinderkanal Nickleodeon, und mehreren Filmen gebracht. Seit einiger Zeit videobloggt Cruikshank mit seiner besten Freundin vom Bett aus und beantwortet, ebenfalls millionenfach geklickt, Zuschauerfragen. Vor kurzem antwortet er auf die wohl recht häufig auftretende Frage, ob er schwul sei, mit einem kurzen “Ja”.

GUTE IDEE GEGEN KLIMALEUGNER: Climate Name Change

Er gehört zu den USA-Klischees: der immer größer werdende Einfluss rechts-konservativer Poltiker, die mit abstrusen Forderungen (doppelte Elektrozäune an der mexikanischen Grenze!) oder pseudo-wissenschaftlichen Theorien von sich reden machen. So behauptete der republikanische  Kongress-Abgeordnete Tod Akin einst, der Körper der Frau würde bei ener Vergewaltigung automatisch auf unfruchtbar schalten. Er begründete damit seine konsequente Ablehnung von Abtreibungen. Oft wird übersehen, dass es in den USA auch viele, gerade junge Menschen, gibt, die sich den Irren medial entgegenstellen, sei es durch ein öffentlichkeitswirksames Coming-Out auf Youtube oder diese schöne Idee: Künftig sollten Naturkatastrophen nach den bekanntesten Klimawandel-Skeptikern benannt werden. Was kann denn Sandy Mustermann dafür, wenn ihr Name mit Verwüstung und Chaos verbunden ist? Wäre es nicht schöner, man wüsste sofort, wem man den ganzen Schlamassel zu verdanken hat?

ALLTAGSLEBEN VOM PLATTENTELLER: Record

Menschen hören Musik zu unterschiedlichsten Orten und Gelegenheiten. Das ist jetzt erstmal nix neues. Eine neue Pesepktive auf unterschiedliche Musikgewohnheiten zeigt dieser Beitrag zu einem Wettbewerb der Lincoln Motor Company. Aus der kreisenden Sicht eines Plattentellers (Achtung: Drehwurm!) sind unterschiedlichste private Musikhör-Situationen zu sehen. Wunderschön.

Enough is Enough – Open Your Mouth

Über die amerikanische Art, sich im Internet zu präsentieren und Kampagnen zu organsieren haben wir ja schon gesprochen. Viel davon abgeschaut haben sich die Organisatoren der Demonstration gegen das scheußliche russische Homopropaganda-Gesetz am kommenden Samstag in Berlin. In ihrem Spot appelieren schnell hintereinander geschnittene Prominente abwechselnd mit Menschen von der Straße an das Einfühlungsvermögen der Zuschauer, verdammen Putins Politik und rufen zum Protest auf. Das macht Eindruck und sorgt hoffentlich für eine Menge Zulauf.

wanderte schon früh zwischen den Welten, on- und offline. Der studierte Kulturarbeiter arbeitete in der Redaktion eines schwulen Nachrichtenmagazins im Kabelfernsehen, produzierte Netzvideos und stellte eine Weile Produktionen im Cabaret-Theater Bar jeder Vernunft auf die Beine, bevor er als waschechter Berliner nach Wiesbaden zog, um dort am Staatstheater Erfahrungen im Kulturmarketing zu sammeln. Er baute später die Social-Media-Kanäle der Bayreuther Festspiele mit auf und schoss dabei das erste Instagram-Bild und verfasste den ersten Tweet des damals in der Online-Welt noch fremden Festivals. Seitdem arbeitete er als Online-Referent des Deutschen Bühnenvereins und in anderen Projekten an der Verbindung von Kultur und Netz. 


Artikel per E-Mail verschicken
Schlagwörter: , , , , , , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert