CULTURE&VIDEO TIPPS vom 16. August

BUNTER ALLTAG: Incredible Vine Compilation

Mit Vine kann ich noch nicht so viel anfangen. Das “Twitter mit Videos”, die noch dazu besonders kurz sein müssen, erschließt sich mir nicht und ich kann mir auf einmal vorstellen, wie meine Großmutter sich fühlt, wenn ich von Facebook erzähle. In den USA ist der neue Dienst der Hit, besonders bei der mit allerlei sozialen Netzen groß werdenden Jugend. Und mit Hilfe von Vine kann etwas tolles entstehen. Aus den Unmengen naturgemäß ziemlich banaler Alltagsvideos und Nachrichten der User wurde etwas unglaubliches geschaffen. Der gut 10 Minuten lange Clip ist ein Potpourri der amerikanischen Alltagsskultur, von Möchtegern-Rappern über süße Katzen bis zu unbeholfenen Stuntversuchen auf dem Schulhof. Sehr, sehr lustig.

VERKEHRSERZIEHUNG MIT KURZFILM: From One Second To the Next

Das Anliegen scheint ihm wichtig zu sein. So wichtig, dass der legendäre Filmemacher Werner Herzog manchmal schon wie ein grantiger Opa wirkt. Keine Gelegenheit lässt er aus, um vor den Gefahren des Telefonierens und SMS schreibens am Steuer zu warnen. Nur konsequent, dass er sich auch filmisch dem Thema widmet. In einem bewegenden Clip erzählt er die Geschichte von drei Menschen, deren Leben durch die vermeintliche Lapalie bestimmt wird, sei es als Opfer, als Polizist am Unfallort oder – und hier ist der Film besonders beeindruckend – als Fahrer, der ein Unglück verursacht. Ein kurzes “I love you” an seine Freundin hat 3 Menschen das Leben gekostet. Der junger Mann erzählt seine Geschichte für ein Video einer Kampagne für Verkehrssicherheit, das auch in Schulen gezeigt werden soll. Werner Herzog gelingt ein bewegendes Dokument.

DIESE MENSCHEN ZERSTÖREN AMERIKA: The Colbert Report

Seinen Colbert Report würde man bei uns wohl einen kabarettistischen Kommentar zum Zeitgeschehen nennen, wobei im amerikanischen Fernsehen immer auch Show und Entertainment regieren, wie an dieser All-Star-Version von Daft Punks Get Lucky zu sehen ist. In einem politischeren Segment stellt Steven Colbert regelmäßig Leute vor, die den Untergang Amerikas bedeuten. Der comedian, dessen Rolle den geleckten konservativer Meinungsmachern des Kabelfernsehens nachempfunden ist, meint natürlich das Gegenteil. Nur in den Augen des rechten Amerikas a la Fox News ist der schwule Bürgermeister einer Kleinstadt in Kentucky eine Gefahr für die Allgemeinheit. Ein köstliches Lehrstück über konservative Lebenslügen.

wanderte schon früh zwischen den Welten, on- und offline. Der studierte Kulturarbeiter arbeitete in der Redaktion eines schwulen Nachrichtenmagazins im Kabelfernsehen, produzierte Netzvideos und stellte eine Weile Produktionen im Cabaret-Theater Bar jeder Vernunft auf die Beine, bevor er als waschechter Berliner nach Wiesbaden zog, um dort am Staatstheater Erfahrungen im Kulturmarketing zu sammeln. Er baute später die Social-Media-Kanäle der Bayreuther Festspiele mit auf und schoss dabei das erste Instagram-Bild und verfasste den ersten Tweet des damals in der Online-Welt noch fremden Festivals. Seitdem arbeitete er als Online-Referent des Deutschen Bühnenvereins und in anderen Projekten an der Verbindung von Kultur und Netz. 


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