Diese 6 Chatbots für den Facebook Messenger wollen dir den Alltag erleichtern

Alle reden von Chatbot-Apps. Das soll die Zukunft der Smartphone-Nutzung sein. Was sind eigentlich Chatbots? Welche Chatbots gibt es schon und wie können sie Smartphone-Nutzern jetzt schon helfen? Ich erkläre euch, was hinter diesen Helferlein steckt und präsentiere euch eine Auswahl cooler Apps.

Was sind Chatbots?

Was wir heute unter einem Chatbot verstehen, sind automatisierte Antwortmechanismen, die in einer vertrauten Bedienoberfläche eingebunden sind. Es gibt sie als selbständige Apps, aber auch als Add-on für bekannte Plattformen. Ein populäres Beispiel ist der Facebook Messenger. Per Schnittstelle können Entwickler darauf zugreifen und Messenger-Nutzern die Möglichkeit geben, direkt im Messenger die Chatbots zu verwenden. Ihr müsst nichts extra downloaden und installieren.

Ich verdeutliche es euch an einem Beispiel: Ihr möchtet beispielsweise einen Flug mit der niederländischen Fluggesellschaft KLM buchen. Das könnt ihr inzwischen über den Facebook Messenger erledigen. Alles, was ihr dafür tun müsst, ist „KLM“ oder @KLM.Deutschland in der Suchmaske des Facebook Messenger einzugeben. Dieser Link führt euch auch dahin. Dann schreibt ihr KLM eine Nachricht. Ein schlichtes „Hallo“ genügt. Kurz darauf erhaltet ihr eine automatisch generierte Antwort (siehe Screenshot).

Screenshot-KLM
Flüge per Messenger statt per Hotline buchen. Screenshot by Niklas Hamburg

Weil inzwischen so viele Menschen Plattformen wie den Facebook Messenger nutzen, könnte es sein, dass wir künftig immer mehr Aufgaben über solche Plattformen abwickeln und immer weniger über andere Apps. Nachdem Apps Websites als wichtigste digitale Anlaufstelle für Konsumenten ablösten, könnten jetzt Chatbots die Apps ablösen. Allerdings sind längst noch nicht alle Chatbots für den Facebook Messenger das Gelbe vom Ei. Denn es gibt große qualitative Unterschiede.

Bei welchen Themen helfen euch Chatbots für den Facebook Messenger?

Chatbots können euch bei standardisierbaren Dienstleistungen helfen. So können sie euch die neusten Nachrichten nach eurem Geschmack zusammenstellen, Informationen über das Wetter präsentieren oder sogar dabei helfen, eure nächste Urlaubsreise zu buchen. Übrigens solltet ihr gut Englisch können, denn die Bots, die ich euch hier vorstelle, sind allesamt des Deutschen nicht mächtig. Während man mit virtuellen Assistenten wie Siri, Cortana, Alexa oder bald auch Bixby per Sprachbefehl interagiert, ist das bei Chatbots anders. Mit ihnen kann man schreiben oder je nach Vorliebe auch diktieren, was man schreiben will.

CNN-Bot: Eure persönliche Nachrichten-Maschine

Eine Variante der Chatbots, die sich im englischsprachigen Raum schon großer Beliebtheit erfreut, sind solche, die im Bereich des Publishings eingesetzt werden. Wer dem Bot schreibt, kann aus einer Vielzahl an Abonnements wählen und sich über neue Artikel in festgelegten Intervallen informieren lassen.

Ein Beispiel ist der CNN-Bot. Dieser kann auf den Nutzer zugeschnittene Nachrichten präsentieren. Der Stil nennt sich „Conversational Journalism“. Wenn man CNN schreibt, gibt es drei Kategorien zur Auswahl: „Top Stories“, „Stories for you“ und „Ask CNN“.

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Fragt man nach Top Stories, werden euch verschiedene Berichte vorgeschlagen, die gerade beliebt sind. Genial: Zu jedem Artikel ist auch eine Zusammenfassung („Get a summary“) verfügbar – der Artikel wird in drei bis vier Sätzen zusammengefasst. Anschließend kann man immer noch entscheiden, ob man den Artikel ganz oder doch lieber einen anderen lesen will. Mit der Funktion „Stories for you“ werden einem Artikel aus Themengebieten vorgeschlagen, aus denen man bisher schon verstärkt Artikel gelesen hat.

Die Wetterkatze Poncho sagt ob es regnet oder schneit

Der Bereich Dienstleistungen und Informationen profitiert ebenfalls von Chatbots. So kann die Messenger-Chatbot-App Poncho beispielsweise nett aufbereitete Wetterinformationen anzeigen. Darüber hinaus kann man mit Poncho, personifiziert als süße gelbe Katze, auch kleine Spiele spielen, die unterhaltsam sind und vielleicht über die eine oder andere frustrierende Wetterprognose hinwegtrösten. Einfach in der Suchmaske @hiPoncho bzw. „Poncho“ eingeben und los geht’s.

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Whatson: Lasst euch Löcher in den Bauch fragen

Wem das ständige Fragen zu langweilig ist, der könnte sich über Whatson freuen. Der Chatbot dreht den Spieß nämlich um und stellt dem Nutzer fragen. „In welchem Land gibt es eine Stadt namens ‚Hell’ – Norwegen, Australien oder Kanada?“ „Die Flagge welchen europäischen Landes ist nicht rot, grün und weiß – Bulgarien, Italien oder Monaco?“

Das hilft einem bei Problemen natürlich nicht weiter. Aber das ist auch nicht Sinn und Zweck dieses Bots. Er dient lediglich der Unterhaltung. Die Fragen, die er einem stellt, sind nicht zu leicht und nicht zu schwierig und es macht Spaß, sich mit Whatson auszutauschen. Allerdings hat so ein Gespräch wenig Dialogcharakter, es ist eher so, dass der Bot viel sagt und fragt und man das Luftholen nutzen sollte, um zu antworten. Ihr findet ihn in der Messenger-Suche unter @WhatsonBot.

Dinner Ideas inspiriert euch mit Rezeptvorschlägen

Wer war nicht schon einmal in der Situation, zuhause zu sein, der Kühlschrank bietet nur noch ein paar magere Reste und man hat keine Ahnung, welches Gericht man daraus zubereiten soll? Mit Dinner Ideas gibt es jetzt eine hervorragende Lösung dafür. Ihr nennt dem Bot einfach, was eure Vorräte so hergeben und er durchsucht eine Datenbank nach passenden Rezepten. Das funktioniert selbst bei scheinbar ausweglosen Kombinationen wie Senf und Toastbrot – vorausgesetzt, man hat noch andere Lebensmittel zuhause, mit denen man die Reste kombinieren kann. Ihr findet den Bot unter @dinner.ideas.

Mit Jarvis nichts mehr vergessen

Ein weiterer Chatbot, den ich euch nicht vorenthalten möchte, ist Jarvis. Die einzige Aufgabe dieses Bots ist es, euch zu einer bestimmten Zeit an eine bestimmte Aufgabe zu erinnern. Bevor ihr diesen Service allerdings in Anspruch nehmen könnt, müsst ihr erst eure Zeitzone angeben. Anschließend erhaltet ihr ein Beispiel, wie eure Erinnerung aussehen sollte, damit der Bot sie versteht. Wenn ihr noch mehr Hilfe benötigt, schreibt einfach „help“.

Screenshot-Jarvis
Jarvis ist sozusagen ein Erinnerungsroboter. Screenshot by Niklas Hamburg

Wollt ihr erinnert werden, sagt ihr also beispielsweise (auf Englisch bitte, wenn ihr mit dem Bot schreibt): „Erinnere mich um 14:20 Uhr daran, den Artikel zu veröffentlichen“. Und ihr werdet zu diesem Zeitpunkt eine Nachricht mit der Erinnerung erhalten. Das funktioniert einwandfrei. Der Kommunikationsstil ist angenehm informell und enthalt neben Umgangssprache auch Emojis. Ihr findet den Bot unter @helloimjarvis.

Fazit

Chatbots, in der Form, in der man sie heute antrifft, sind ein netter Zeitvertreib und gut gemeint. Wel sich dahin aber selbsttätig lernende Algorithmen und keine echte Künstliche Intelligenz verbirgt, bleibt noch viel zu wünschen übrige. Der Tag, an dem der Chatbot den informierten und assoziativ denkenden, menschlichen Kundenberater ersetzt, liegt noch in weiter Ferne.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Androidpiloten.


Teaser Image und Videos by Facebook; Screenshots by Niklas Hamburg


Mit dem Fachabi halb in der Tasche, sammelt er die andere Hälfte gerade ein. Letzte Station: ein Praktikum in der Redaktion bei den Netzpiloten. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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